Leg. Connub. XI. sie wird von etli- chen auch Apagora genennet.
Anastasia,
Des Käysers Valentiniani ge- lehrte Tochter, hatte zwar in der Grammatica Martianum einen No- vatianischen Priester, war aber in der Lateinischen Sprache gelehrt und wohlerfahren. Vid. Johann Frauenlob, in der Lobwürdigen Ge- sellschafft gelehrter Weiber. p. 3.
Anastasia,
Eine berühmte Römerin, so dem Heyden Publico zum Weibe ge- geben war, bekam nach seinem To- de durch des Martyrers Chrysogo- ni, oder, wie ihn einige nennen, Chy- rogoni, eines Römers, Unterricht und Anweisung so viel Licht, daß sie nicht nur die Heilige Schrifft rich- tig erklähren lernete, sondern auch viel Trost-Schrifften an die in Banden liegenden Martyrer, als auch ein Buch Episteln an ihren Lehr-Meister ausstellete; Nach- dem aber ihr Lehr-Meister Chryso- gonus hingerichtet worden, hat sie gleicher Gestalt, als man sie auf Be- sehl des Wendischen Land-Richters Flori, an einem Pfahl gebunden und lebendig den 22. Decemb. ver- brannt, ihren edlen Geist als eine Martyrin aufgegeben. Vid. Santel. Annum Sacrum. p. 232. seq. L. 2. Lebbacus in Onom. Theol.
Anastasia,
Eine ehemahlige Nonne und Poetin, welche die Evangelia in schöne Lateinische Verse gebracht. Sie soll von denen andern nur die gelehrte Stasel genennet worden [Spaltenumbruch]
Anat Andr
seyn. Paullin. in seinem hoch[-] und wohlgelehrten Frauenzimmer[.] p. 17.
Anatiphila
Cyrenensis, war eine berühmte Zauberin und Hexe.
Anaxarete,
Eine Cyprische Jungfer aus ho- hen Stamm, von ausserordentli- cher Schönheit und Gestalt, in wel- che sich ein gemeiner Jüngling Nahmens Iphis verliebet hatte; als er aber sahe, daß er keine Gegen-Lie- be erhielte, hung er sich aus Schmertz vor ihre Thüre; Uber welchen Anblick Anaxarete so er- schrocken, daß sie mit thränenden Augen zum Stein geworden.
Ancker,
Ist ein von Gold mit Diaman- ten ausgeziertes und in Form eines Anckers ausgearbeitetes Gehencke, so das Frauenzimmer an dem Halse zu tragen pfleget.
Andre de Saint,
Eine gelehrte Jungfer aus Franckreich und gute Poeti. Sie hat eine schöne Probe ihrer Poesie in dem Gedichte erwiesen, so sie in ihrer Mutter-Sprache geschrie- ben, und zu Paris unter dem Titul Description de la Chapelle de Seaux Paris. Der Abt Gallaesius hat sol- che mit recensiret in den Journal des Scavans A. 1677.
Andreas-Gebetlein,
Ist ein den Mägden und andern Gesinde gebräuchliches abergläu- bisches Reim- und Sprüchlein, ver-
möge
[Spaltenumbruch]
Anaſtaſia
Leg. Connub. XI. ſie wird von etli- chen auch Apagora genennet.
Anaſtaſia,
Des Kaͤyſers Valentiniani ge- lehrte Tochter, hatte zwar in der Grammatica Martianum einen No- vatianiſchen Prieſter, war aber in der Lateiniſchen Sprache gelehrt und wohlerfahren. Vid. Johann Frauenlob, in der Lobwuͤrdigen Ge- ſellſchafft gelehrter Weiber. p. 3.
Anaſtaſia,
Eine beruͤhmte Roͤmerin, ſo dem Heyden Publico zum Weibe ge- geben war, bekam nach ſeinem To- de durch des Martyrers Chryſogo- ni, oder, wie ihn einige nennen, Chy- rogoni, eines Roͤmers, Unterricht und Anweiſung ſo viel Licht, daß ſie nicht nur die Heilige Schrifft rich- tig erklaͤhren lernete, ſondern auch viel Troſt-Schrifften an die in Banden liegenden Martyrer, als auch ein Buch Epiſteln an ihren Lehr-Meiſter ausſtellete; Nach- dem aber ihr Lehr-Meiſter Chryſo- gonus hingerichtet worden, hat ſie gleicher Geſtalt, als man ſie auf Be- ſehl des Wendiſchen Land-Richters Flori, an einem Pfahl gebunden und lebendig den 22. Decemb. ver- brannt, ihren edlen Geiſt als eine Martyrin aufgegeben. Vid. Santel. Annum Sacrum. p. 232. ſeq. L. 2. Lebbacus in Onom. Theol.
Anaſtaſia,
Eine ehemahlige Nonne und Poetin, welche die Evangelia in ſchoͤne Lateiniſche Verſe gebracht. Sie ſoll von denen andern nur die gelehrte Staſel genennet worden [Spaltenumbruch]
Anat Andr
ſeyn. Paullin. in ſeinem hoch[-] und wohlgelehrten Frauenzimmer[.] p. 17.
Anatiphila
Cyrenenſis, war eine beruͤhmte Zauberin und Hexe.
Anaxarete,
Eine Cypriſche Jungfer aus ho- hen Stamm, von auſſerordentli- cher Schoͤnheit und Geſtalt, in wel- che ſich ein gemeiner Juͤngling Nahmens Iphis verliebet hatte; als er aber ſahe, daß er keine Gegen-Lie- be erhielte, hung er ſich aus Schmertz vor ihre Thuͤre; Uber welchen Anblick Anaxarete ſo er- ſchrocken, daß ſie mit thraͤnenden Augen zum Stein geworden.
Ancker,
Iſt ein von Gold mit Diaman- ten ausgeziertes und in Form eines Anckers ausgearbeitetes Gehencke, ſo das Frauenzimmer an dem Halſe zu tragen pfleget.
Andre de Saint,
Eine gelehrte Jungfer aus Franckreich und gute Poeti. Sie hat eine ſchoͤne Probe ihrer Poeſie in dem Gedichte erwieſen, ſo ſie in ihrer Mutter-Sprache geſchrie- ben, und zu Paris unter dem Titul Deſcription de la Chapelle de Seaux Pariſ. Der Abt Gallæſius hat ſol- che mit recenſiret in den Journal des Sçavans A. 1677.
Andreas-Gebetlein,
Iſt ein den Maͤgden und andern Geſinde gebraͤuchliches aberglaͤu- biſches Reim- und Spruͤchlein, ver-
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[0054]
Anaſtaſia
Anat Andr
Leg. Connub. XI. ſie wird von etli-
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Anaſtaſia,
Des Kaͤyſers Valentiniani ge-
lehrte Tochter, hatte zwar in der
Grammatica Martianum einen No-
vatianiſchen Prieſter, war aber in
der Lateiniſchen Sprache gelehrt
und wohlerfahren. Vid. Johann
Frauenlob, in der Lobwuͤrdigen Ge-
ſellſchafft gelehrter Weiber. p. 3.
Anaſtaſia,
Eine beruͤhmte Roͤmerin, ſo dem
Heyden Publico zum Weibe ge-
geben war, bekam nach ſeinem To-
de durch des Martyrers Chryſogo-
ni, oder, wie ihn einige nennen, Chy-
rogoni, eines Roͤmers, Unterricht
und Anweiſung ſo viel Licht, daß ſie
nicht nur die Heilige Schrifft rich-
tig erklaͤhren lernete, ſondern auch
viel Troſt-Schrifften an die in
Banden liegenden Martyrer, als
auch ein Buch Epiſteln an ihren
Lehr-Meiſter ausſtellete; Nach-
dem aber ihr Lehr-Meiſter Chryſo-
gonus hingerichtet worden, hat ſie
gleicher Geſtalt, als man ſie auf Be-
ſehl des Wendiſchen Land-Richters
Flori, an einem Pfahl gebunden
und lebendig den 22. Decemb. ver-
brannt, ihren edlen Geiſt als eine
Martyrin aufgegeben. Vid.
Santel. Annum Sacrum. p. 232. ſeq.
L. 2. Lebbacus in Onom. Theol.
Anaſtaſia,
Eine ehemahlige Nonne und
Poetin, welche die Evangelia in
ſchoͤne Lateiniſche Verſe gebracht.
Sie ſoll von denen andern nur die
gelehrte Staſel genennet worden
ſeyn. Paullin. in ſeinem hoch-
und wohlgelehrten Frauenzimmer.
p. 17.
Anatiphila
Cyrenenſis, war eine beruͤhmte
Zauberin und Hexe.
Anaxarete,
Eine Cypriſche Jungfer aus ho-
hen Stamm, von auſſerordentli-
cher Schoͤnheit und Geſtalt, in wel-
che ſich ein gemeiner Juͤngling
Nahmens Iphis verliebet hatte; als
er aber ſahe, daß er keine Gegen-Lie-
be erhielte, hung er ſich aus
Schmertz vor ihre Thuͤre; Uber
welchen Anblick Anaxarete ſo er-
ſchrocken, daß ſie mit thraͤnenden
Augen zum Stein geworden.
Ancker,
Iſt ein von Gold mit Diaman-
ten ausgeziertes und in Form eines
Anckers ausgearbeitetes Gehencke,
ſo das Frauenzimmer an dem Halſe
zu tragen pfleget.
Andre de Saint,
Eine gelehrte Jungfer aus
Franckreich und gute Poeti. Sie
hat eine ſchoͤne Probe ihrer Poeſie
in dem Gedichte erwieſen, ſo ſie in
ihrer Mutter-Sprache geſchrie-
ben, und zu Paris unter dem Titul
Deſcription de la Chapelle de Seaux
Pariſ. Der Abt Gallæſius hat ſol-
che mit recenſiret in den Journal des
Sçavans A. 1677.
Andreas-Gebetlein,
Iſt ein den Maͤgden und andern
Geſinde gebraͤuchliches aberglaͤu-
biſches Reim- und Spruͤchlein, ver-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/54>, abgerufen am 16.06.2024.
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