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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Alco Alde
ihres Mannes Abwesenheit, der im
Kriege war, mit dem Jupiter, in
Meynung, daß es ihr aus dem
Kriege kommender Mann wäre,
sich ehelich vermischet, und daraus
den Herculem gezeuget.

Alcove,

Ist eine unbewegliche Bettstadt,
oder ein erhöheter und von dem ü-
brigen Platz eines Schlaff-Ge-
machs in etwas abgesonderter und
durch eine kleine Galerie oder an-
dere Zierrathen abgesonderter Ort,
dergleichen sich das Frauenzimmer
in ihre Putz- und Schlaff-Cammern
zum Staat anlegen läst.

Aldegundis,

Die begeisterte, war eine Aeb-
tißin, so An. 640. im Januar. gestor-
ben. In ihrem gantzen Leben wu-
ste sie von nichts als lauter Visioni-
bus,
Gesichtern und Entzückungen
zu reden, daher sie auch die begei-
sterte Aldegundis genennet ward.
Sie soll sich ihrem Vorgeben nach,
einesmahls recht sehre nach den
Todt gesehnet, auch deßwegen bey
einem ihr erscheinenden Engel be-
klaget haben, der ihr aber zur Ant-
wort gegeben, es würde ihr natür-
liches Leben deßwegen gefristet, da-
mit ihr herrlicher Tugendschein
noch länger leuchten möchte. Del-
rio
in seinen Disquisit. Mag. l. 4.
P. II. fol.
151. erhebet sie ziemlich,
und Huebaldus, der ihr Leben be-
schrieben, machet viel Wesens von
ihr; allein Voetius nennet sie in
seinen Vol. 2. Dissert. Select. pag.
1067. die unheilige und selbstge-
wachsene Heilige. Vid. Geieri Zeit
[Spaltenumbruch]

Alecto Alida
und Ewigkeit, P. II. p. 778. Seuer.
Exempl. Mor. p.
34.

Alecto,

Ist eine von den drey höllischen
Furien.

Alemona,

War bey denen Alten die Göt-
tin, so die Leibes-Frucht der schwan-
gern Weiber, währender Schwan-
gerschafft ernehrte und erhielte.

Alexia Drigea,

War eine berühmte Hexe und
Zauberin, so der Satan auf keine
andere Art auf seine Seite bringen
konte, als daß er ihr drohete, wie er
ihr die Mauer in ihrer Behausung
einwerffen wolte.

Algafia,

Wohnete an den eussersten
Gräntzen Franckreichs, und lebte
im IV. Seculo. War ein in Theo-
logi
scher Wissenschafft wohlerfahr-
nes Weib, hat auch einige Theolo-
gi
sche Fragen an den H. Hierony-
mum
nach Bethlehem, zur Ausle-
gung und Beantwortung gesendet.
Vide Centur. Magdeburgic. Cen-
tur. IV. c. X. p.
778.

Alida Ambrosia,

Eine Engelländische Quäckerin,
so aller erschrecklichen Leibes-
Straffe ungeachtet, eine Quäcke-
rische Versammlung dennoch nach
der andern angestellet, wodurch sie
viel Leute theils verführet, theils
geärgert, auch durch keine Züchti-
gung, weil sie in Erduldung aller
Marter gantz erhärtet und fühl-
loß war, von ihren abergläubischen

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Alco Alde
ihres Mannes Abweſenheit, der im
Kriege war, mit dem Jupiter, in
Meynung, daß es ihr aus dem
Kriege kommender Mann waͤre,
ſich ehelich vermiſchet, und daraus
den Herculem gezeuget.

Alcove,

Iſt eine unbewegliche Bettſtadt,
oder ein erhoͤheter und von dem uͤ-
brigen Platz eines Schlaff-Ge-
machs in etwas abgeſonderter und
durch eine kleine Galerie oder an-
dere Zierrathen abgeſonderter Ort,
dergleichen ſich das Frauenzimmer
in ihre Putz- und Schlaff-Cam̃ern
zum Staat anlegen laͤſt.

Aldegundis,

Die begeiſterte, war eine Aeb-
tißin, ſo An. 640. im Januar. geſtor-
ben. In ihrem gantzen Leben wu-
ſte ſie von nichts als lauter Viſioni-
bus,
Geſichtern und Entzuͤckungen
zu reden, daher ſie auch die begei-
ſterte Aldegundis genennet ward.
Sie ſoll ſich ihrem Vorgeben nach,
einesmahls recht ſehre nach den
Todt geſehnet, auch deßwegen bey
einem ihr erſcheinenden Engel be-
klaget haben, der ihr aber zur Ant-
wort gegeben, es wuͤrde ihr natuͤr-
liches Leben deßwegen gefriſtet, da-
mit ihr herrlicher Tugendſchein
noch laͤnger leuchten moͤchte. Del-
rio
in ſeinen Diſquiſit. Mag. l. 4.
P. II. fol.
151. erhebet ſie ziemlich,
und Huebaldus, der ihr Leben be-
ſchrieben, machet viel Weſens von
ihr; allein Voetius nennet ſie in
ſeinen Vol. 2. Diſſert. Select. pag.
1067. die unheilige und ſelbſtge-
wachſene Heilige. Vid. Geieri Zeit
[Spaltenumbruch]

Alecto Alida
und Ewigkeit, P. II. p. 778. Seuer.
Exempl. Mor. p.
34.

Alecto,

Iſt eine von den drey hoͤlliſchen
Furien.

Alemona,

War bey denen Alten die Goͤt-
tin, ſo die Leibes-Frucht der ſchwan-
gern Weiber, waͤhrender Schwan-
gerſchafft ernehrte und erhielte.

Alexia Drigea,

War eine beruͤhmte Hexe und
Zauberin, ſo der Satan auf keine
andere Art auf ſeine Seite bringen
konte, als daß er ihr drohete, wie er
ihr die Mauer in ihrer Behauſung
einwerffen wolte.

Algafia,

Wohnete an den euſſerſten
Graͤntzen Franckreichs, und lebte
im IV. Seculo. War ein in Theo-
logi
ſcher Wiſſenſchafft wohlerfahr-
nes Weib, hat auch einige Theolo-
gi
ſche Fragen an den H. Hierony-
mum
nach Bethlehem, zur Ausle-
gung und Beantwortung geſendet.
Vide Centur. Magdeburgic. Cen-
tur. IV. c. X. p.
778.

Alida Ambroſia,

Eine Engellaͤndiſche Quaͤckerin,
ſo aller erſchrecklichen Leibes-
Straffe ungeachtet, eine Quaͤcke-
riſche Verſammlung dennoch nach
der andern angeſtellet, wodurch ſie
viel Leute theils verfuͤhret, theils
geaͤrgert, auch durch keine Zuͤchti-
gung, weil ſie in Erduldung aller
Marter gantz erhaͤrtet und fuͤhl-
loß war, von ihren aberglaͤubiſchen

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B 5
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[0047] Alco Alde Alecto Alida ihres Mannes Abweſenheit, der im Kriege war, mit dem Jupiter, in Meynung, daß es ihr aus dem Kriege kommender Mann waͤre, ſich ehelich vermiſchet, und daraus den Herculem gezeuget. Alcove, Iſt eine unbewegliche Bettſtadt, oder ein erhoͤheter und von dem uͤ- brigen Platz eines Schlaff-Ge- machs in etwas abgeſonderter und durch eine kleine Galerie oder an- dere Zierrathen abgeſonderter Ort, dergleichen ſich das Frauenzimmer in ihre Putz- und Schlaff-Cam̃ern zum Staat anlegen laͤſt. Aldegundis, Die begeiſterte, war eine Aeb- tißin, ſo An. 640. im Januar. geſtor- ben. In ihrem gantzen Leben wu- ſte ſie von nichts als lauter Viſioni- bus, Geſichtern und Entzuͤckungen zu reden, daher ſie auch die begei- ſterte Aldegundis genennet ward. Sie ſoll ſich ihrem Vorgeben nach, einesmahls recht ſehre nach den Todt geſehnet, auch deßwegen bey einem ihr erſcheinenden Engel be- klaget haben, der ihr aber zur Ant- wort gegeben, es wuͤrde ihr natuͤr- liches Leben deßwegen gefriſtet, da- mit ihr herrlicher Tugendſchein noch laͤnger leuchten moͤchte. Del- rio in ſeinen Diſquiſit. Mag. l. 4. P. II. fol. 151. erhebet ſie ziemlich, und Huebaldus, der ihr Leben be- ſchrieben, machet viel Weſens von ihr; allein Voetius nennet ſie in ſeinen Vol. 2. Diſſert. Select. pag. 1067. die unheilige und ſelbſtge- wachſene Heilige. Vid. Geieri Zeit und Ewigkeit, P. II. p. 778. Seuer. Exempl. Mor. p. 34. Alecto, Iſt eine von den drey hoͤlliſchen Furien. Alemona, War bey denen Alten die Goͤt- tin, ſo die Leibes-Frucht der ſchwan- gern Weiber, waͤhrender Schwan- gerſchafft ernehrte und erhielte. Alexia Drigea, War eine beruͤhmte Hexe und Zauberin, ſo der Satan auf keine andere Art auf ſeine Seite bringen konte, als daß er ihr drohete, wie er ihr die Mauer in ihrer Behauſung einwerffen wolte. Algafia, Wohnete an den euſſerſten Graͤntzen Franckreichs, und lebte im IV. Seculo. War ein in Theo- logiſcher Wiſſenſchafft wohlerfahr- nes Weib, hat auch einige Theolo- giſche Fragen an den H. Hierony- mum nach Bethlehem, zur Ausle- gung und Beantwortung geſendet. Vide Centur. Magdeburgic. Cen- tur. IV. c. X. p. 778. Alida Ambroſia, Eine Engellaͤndiſche Quaͤckerin, ſo aller erſchrecklichen Leibes- Straffe ungeachtet, eine Quaͤcke- riſche Verſammlung dennoch nach der andern angeſtellet, wodurch ſie viel Leute theils verfuͤhret, theils geaͤrgert, auch durch keine Zuͤchti- gung, weil ſie in Erduldung aller Marter gantz erhaͤrtet und fuͤhl- loß war, von ihren aberglaͤubiſchen Vor- B 5

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/47>, abgerufen am 27.11.2024.