Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Heliad Heloisa che aus Africa und Ost-Indien zuuns gebracht werden. In der Kü- che hat das Helffenbein keinen Nu- tzen, ausser daß der Koch aus selbi- gen, eine angenehme Gelee zube- reiten kan. Siehe. Gelee von Elffenbein. Heliades, Die Töchter der Sonnen und Helle, Eine Tochter des Athamantis Heloisa, Oder Ludovica, des im 12. Se- Helpis Hembde wie andere wollen, die erstere Aeb-tißin des Paraclentischen Gestifftes. War sonsten eine sehr gelehrte Da- me, massen sie noch ausser den 3. gelehrten Sprachen die Philo- sophie, Theologie und Mathesin wohl verstunde. Ihre Schrifften sind zugleich mit ihres Lehrmeisters Wercken durch Franciscum Amboi- sium zu Paris in fol. 1616. heraus gekommen. Vid Herrn von Hoff- mannswaldau Helden-Brieffe, Epistol. ultim. Königii Bibliothee. f. 2. Helpis, siehe. Boetia. Helvia, Die Mutter des Ciceronis, soll Hellwigin, Christina Regina, gebohrne Ra- Hembde, Ist ein von weisser Leinwand ge- fen
[Spaltenumbruch]
Heliad Heloiſa che aus Africa und Oſt-Indien zuuns gebracht werden. In der Kuͤ- che hat das Helffenbein keinen Nu- tzen, auſſer daß der Koch aus ſelbi- gen, eine angenehme Gelée zube- reiten kan. Siehe. Gelee von Elffenbein. Heliades, Die Toͤchter der Sonnen und Helle, Eine Tochter des Athamantis Heloiſa, Oder Ludovica, des im 12. Se- Helpis Hembde wie andere wollen, die erſtere Aeb-tißin des Paraclentiſchen Geſtifftes. War ſonſten eine ſehr gelehrte Da- me, maſſen ſie noch auſſer den 3. gelehrten Sprachen die Philo- ſophie, Theologie und Matheſin wohl verſtunde. Ihre Schrifften ſind zugleich mit ihres Lehrmeiſters Wercken durch Franciſcum Amboi- ſium zu Paris in fol. 1616. heraus gekommen. Vid Herrn von Hoff- mannswaldau Helden-Brieffe, Epiſtol. ultim. Königii Bibliothee. f. 2. Helpis, ſiehe. Boetia. Helvia, Die Mutter des Ciceronis, ſoll Hellwigin, Chriſtina Regina, gebohrne Ra- Hembde, Iſt ein von weiſſer Leinwand ge- fen
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Heliad Heloiſa
Helpis Hembde
che aus Africa und Oſt-Indien zu
uns gebracht werden. In der Kuͤ-
che hat das Helffenbein keinen Nu-
tzen, auſſer daß der Koch aus ſelbi-
gen, eine angenehme Gelée zube-
reiten kan. Siehe. Gelee von
Elffenbein.
Heliades,
Die Toͤchter der Sonnen und
Clymenes, nehmlich Phaëtuſa.
Lampetia und Lampetuſa, welche,
weil ſie ihres Bruders des Phae-
tontis Fall allzuſehr beweinten, in
Baͤume verwandelt worden, ſo lau-
ter Agtſtein-Tropffen von ſich
ſpritzten.
Helle,
Eine Tochter des Athamantis
Koͤnigs in Theben und Nephele,
war des Phrixus Schweſter; mit
welchen ihren Bruder, als ſie ſich
beyderſeits vor der liſtigen Nach-
ſtellung ihrer Stieff-Mutter, der
Ino, fuͤrchteten, ſie auf dem goͤldnen
Widdeꝛ des Mercurius durch die Luft
nach Colchis fliegen wolte; in ſol-
chen Fluge aber in das Meer von
ohngefehr herab fiel, daher ſolches
Meer auch hernach nach ihrem Na-
men Helleſpontus beneñet worden.
Heloiſa,
Oder Ludovica, des im 12. Se-
culo beruͤhmten, aber auch zugleich
verdaͤchtigen Theologi, Petri Abe-
lardi, erſtlich Schuͤlerin, hernach
Gemahlin: an welchen letztern
zwar einige zweiffeln wollen, und
ſie dahero nur zu ſeiner Concubine
machen. Sie verließ aus allzu-
hefftiger Liebe gegen ihren Lehrmei-
ſter die Welt, und wurde Priorin
eines Cloſters an der Seine, oder
wie andere wollen, die erſtere Aeb-
tißin des Paraclentiſchen Geſtifftes.
War ſonſten eine ſehr gelehrte Da-
me, maſſen ſie noch auſſer den
3. gelehrten Sprachen die Philo-
ſophie, Theologie und Matheſin
wohl verſtunde. Ihre Schrifften
ſind zugleich mit ihres Lehrmeiſters
Wercken durch Franciſcum Amboi-
ſium zu Paris in fol. 1616. heraus
gekommen. Vid Herrn von Hoff-
mannswaldau Helden-Brieffe,
Epiſtol. ultim. Königii Bibliothee.
f. 2.
Helpis, ſiehe. Boetia.
Helvia,
Die Mutter des Ciceronis, ſoll
von ſolcher wundeꝛbahren und ſtar-
cken Leibes-Conſtitution geweſen
ſeyn, daß ſie niemahls bey der
Geburt, auch nicht den allermin-
deſten Schmertz, empfunden. Plu-
tarchus. Dergleichen erzehlet auch
Strabo von einem gewiſſen Liguri-
ſchen Weibe.
Hellwigin,
Chriſtina Regina, gebohrne Ra-
tzenſteinin, ein in der Medicin, Chy-
mie, Poeſie und Muſic wohlerfahr-
nes Weibesbild: ſie ſoll das Gold
ſonder Feuer und corroſiv ſol-
viret haben.
Hembde,
Iſt ein von weiſſer Leinwand ge-
ſchnittener und auff beſondere Art
zuſammen geneheter gantzer Uber-
zug des Leibes, den die Weibesbil-
der auf die bloſe Haut zu ziehen und
ſelbige damit zu bekleiden pflegen.
Seynd entweder Goͤꝛichte, mit ſchie-
fen
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Zitationshilfe: | Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/421>, abgerufen am 17.02.2025. |