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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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[Spaltenumbruch]

Hechte
Carfiol und Klösern; 37) Hechte
mit Morgeln und gebackenen Klö-
sern; 38) Hechte angeschlagen;
39) Hechte mit Knoblauch; 40)
Hechte in einer warmen Pastete;
41) Hechte gepflücket; 42) Dito
mit Sardellen; 43) Hechte gespickt;
44) Hechte in Erbsbrüh; 45)
Hechte, so eingesaltzen, mit grünen
Erbsen; 46) Hechte mit saurer Li-
mone; 47) Hechte mit Pomeran-
tzen oder Apel de Sina.

Hechte blau zu sieden,

Erstlich reisset dem Hecht den
Bauch auf, und nehmet das Einge-
weide heraus, reisset ihn ferner
durch den gantzen Leib im Rückgrad
hinunter, schneidet Stücker daraus,
wie es euch beliebet, waschet solchen
sauber aus, und sprenget Eßig drü-
ber, den Kopff aber müsset ihr gantz
lassen, welches geschehen kan auf
folgende Art: wo das Rückgrad
ist, da schneidet neben selben gegen
den Kopff und auf der andern Sei-
ten auch auf, daß das Rückgrad
alleine heraus stehet; durchschnei-
det auch von unten den Kopff, daß
man ihn ihn recht breit drücken kan.
Nun setzet Wasser mit Saltz ver-
mischet zum Feuer, in einen Fisch-
Kessel: wenn das Wasser siedet, so
leget den Hecht hinein und lasset
ihn fein gehling übersieden; hat er
denn genug gesotten, so hebet ihn
vom Feuer, sprenget kaltes Wasser
drüber, und decket Papier drauf;
denn wenn der Braden davon ge-
het, so wird er schwartz. Wenn
ihr solchen anrichtet, so gebet Eßig
darzu, und dem Hecht thut die Leber
ins Maul.

[Spaltenumbruch]
Hechte
Hechte mit Rahm-Sosse,

Wenn die Hechte blau, wie obi-
ger, abgesotten sind, so nehmet 1.
Nösel oder mehr Rahm, setzet sol-
chen zum Feuer und lasset ihn sie-
den: schlaget hernach in ein Töpff-
gen 4. biß 5. Eyerdotter, quirlt die-
se nebst einer Messerspitzen rohes
Mehl klar ab, giesset den gesottenen
Rahm an die Eyerdotrer, und
quirlt es stetig um, daß es nicht zu-
sammen rinnet; leget auch ein
Stück Butter und etwas Musca-
tenblüten dran. Richtet die Hech-
te auf eine Schüssel, giesset die
Brühe drüber, lassets auf einem
Kohlfeuer erwärmen, aber nicht ko-
chen: sprenget zerlaßene Butter
drüber und gebet sie hin.

Hechte mit Rahm und
Kümmel,

Reisset den Hecht, wie sonst ge-
bräuchlich (daran aber nicht al-
lezeit die Köpffe gantz bleiben dürf-
fen) und siedet ihn ab; hernach neh-
met 1. Nösel Rahm, setzet selbigen
zum Feuer, ziehet ihn mit Eyerdot-
tern ab, gleichwie vorhergehenden.
Ferner nehmet nicht gar einen Eß-
löffel voll Kümmel, schneidet sol-
chen mit einem Schneidemesser
klein, werffet ihn in die abgequirlte
Brüh, und lasset solche ein wenig
stehen. Endlich richtet den Hecht
an, giesset die Brühe drüber, und
sprenget zerlassene Butter drauf,
so ist er fertig.

Hechte gebacken mit einen
Mandelmeerrettig,

Schupet und reisset den Hecht,
schneidet ihm erst kleine Kerben auf

den

[Spaltenumbruch]

Hechte
Carfiol und Kloͤſern; 37) Hechte
mit Morgeln und gebackenen Kloͤ-
ſern; 38) Hechte angeſchlagen;
39) Hechte mit Knoblauch; 40)
Hechte in einer warmen Paſtete;
41) Hechte gepfluͤcket; 42) Dito
mit Sardellen; 43) Hechte geſpickt;
44) Hechte in Erbsbruͤh; 45)
Hechte, ſo eingeſaltzen, mit gruͤnen
Erbſen; 46) Hechte mit ſaurer Li-
mone; 47) Hechte mit Pomeran-
tzen oder Apel de Sina.

Hechte blau zu ſieden,

Erſtlich reiſſet dem Hecht den
Bauch auf, und nehmet das Einge-
weide heraus, reiſſet ihn ferner
durch den gantzen Leib im Ruͤckgrad
hinunter, ſchneidet Stuͤcker daꝛaus,
wie es euch beliebet, waſchet ſolchen
ſauber aus, und ſprenget Eßig druͤ-
ber, den Kopff aber muͤſſet ihr gantz
laſſen, welches geſchehen kan auf
folgende Art: wo das Ruͤckgrad
iſt, da ſchneidet neben ſelben gegen
den Kopff und auf der andern Sei-
ten auch auf, daß das Ruͤckgrad
alleine heraus ſtehet; durchſchnei-
det auch von unten den Kopff, daß
man ihn ihn recht breit dꝛuͤcken kan.
Nun ſetzet Waſſer mit Saltz ver-
miſchet zum Feuer, in einen Fiſch-
Keſſel: wenn das Waſſer ſiedet, ſo
leget den Hecht hinein und laſſet
ihn fein gehling uͤberſieden; hat er
denn genug geſotten, ſo hebet ihn
vom Feuer, ſprenget kaltes Waſſer
druͤber, und decket Papier drauf;
denn wenn der Braden davon ge-
het, ſo wird er ſchwartz. Wenn
ihr ſolchen anrichtet, ſo gebet Eßig
darzu, und dem Hecht thut die Leber
ins Maul.

[Spaltenumbruch]
Hechte
Hechte mit Rahm-Soſſe,

Wenn die Hechte blau, wie obi-
ger, abgeſotten ſind, ſo nehmet 1.
Noͤſel oder mehr Rahm, ſetzet ſol-
chen zum Feuer und laſſet ihn ſie-
den: ſchlaget hernach in ein Toͤpff-
gen 4. biß 5. Eyerdotter, quirlt die-
ſe nebſt einer Meſſerſpitzen rohes
Mehl klar ab, gieſſet den geſottenen
Rahm an die Eyerdotrer, und
quirlt es ſtetig um, daß es nicht zu-
ſammen rinnet; leget auch ein
Stuͤck Butter und etwas Muſca-
tenbluͤten dran. Richtet die Hech-
te auf eine Schuͤſſel, gieſſet die
Bruͤhe druͤber, laſſets auf einem
Kohlfeuer erwaͤrmen, aber nicht ko-
chen: ſprenget zerlaßene Butter
druͤber und gebet ſie hin.

Hechte mit Rahm und
Kuͤmmel,

Reiſſet den Hecht, wie ſonſt ge-
braͤuchlich (daran aber nicht al-
lezeit die Koͤpffe gantz bleiben duͤrf-
fen) und ſiedet ihn ab; hernach neh-
met 1. Noͤſel Rahm, ſetzet ſelbigen
zum Feuer, ziehet ihn mit Eyerdot-
tern ab, gleichwie vorhergehenden.
Ferner nehmet nicht gar einen Eß-
loͤffel voll Kuͤmmel, ſchneidet ſol-
chen mit einem Schneidemeſſer
klein, werffet ihn in die abgequirlte
Bruͤh, und laſſet ſolche ein wenig
ſtehen. Endlich richtet den Hecht
an, gieſſet die Bruͤhe druͤber, und
ſprenget zerlaſſene Butter drauf,
ſo iſt er fertig.

Hechte gebacken mit einen
Mandelmeerrettig,

Schupet und reiſſet den Hecht,
ſchneidet ihm erſt kleine Kerben auf

den
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[0401] Hechte Hechte Carfiol und Kloͤſern; 37) Hechte mit Morgeln und gebackenen Kloͤ- ſern; 38) Hechte angeſchlagen; 39) Hechte mit Knoblauch; 40) Hechte in einer warmen Paſtete; 41) Hechte gepfluͤcket; 42) Dito mit Sardellen; 43) Hechte geſpickt; 44) Hechte in Erbsbruͤh; 45) Hechte, ſo eingeſaltzen, mit gruͤnen Erbſen; 46) Hechte mit ſaurer Li- mone; 47) Hechte mit Pomeran- tzen oder Apel de Sina. Hechte blau zu ſieden, Erſtlich reiſſet dem Hecht den Bauch auf, und nehmet das Einge- weide heraus, reiſſet ihn ferner durch den gantzen Leib im Ruͤckgrad hinunter, ſchneidet Stuͤcker daꝛaus, wie es euch beliebet, waſchet ſolchen ſauber aus, und ſprenget Eßig druͤ- ber, den Kopff aber muͤſſet ihr gantz laſſen, welches geſchehen kan auf folgende Art: wo das Ruͤckgrad iſt, da ſchneidet neben ſelben gegen den Kopff und auf der andern Sei- ten auch auf, daß das Ruͤckgrad alleine heraus ſtehet; durchſchnei- det auch von unten den Kopff, daß man ihn ihn recht breit dꝛuͤcken kan. Nun ſetzet Waſſer mit Saltz ver- miſchet zum Feuer, in einen Fiſch- Keſſel: wenn das Waſſer ſiedet, ſo leget den Hecht hinein und laſſet ihn fein gehling uͤberſieden; hat er denn genug geſotten, ſo hebet ihn vom Feuer, ſprenget kaltes Waſſer druͤber, und decket Papier drauf; denn wenn der Braden davon ge- het, ſo wird er ſchwartz. Wenn ihr ſolchen anrichtet, ſo gebet Eßig darzu, und dem Hecht thut die Leber ins Maul. Hechte mit Rahm-Soſſe, Wenn die Hechte blau, wie obi- ger, abgeſotten ſind, ſo nehmet 1. Noͤſel oder mehr Rahm, ſetzet ſol- chen zum Feuer und laſſet ihn ſie- den: ſchlaget hernach in ein Toͤpff- gen 4. biß 5. Eyerdotter, quirlt die- ſe nebſt einer Meſſerſpitzen rohes Mehl klar ab, gieſſet den geſottenen Rahm an die Eyerdotrer, und quirlt es ſtetig um, daß es nicht zu- ſammen rinnet; leget auch ein Stuͤck Butter und etwas Muſca- tenbluͤten dran. Richtet die Hech- te auf eine Schuͤſſel, gieſſet die Bruͤhe druͤber, laſſets auf einem Kohlfeuer erwaͤrmen, aber nicht ko- chen: ſprenget zerlaßene Butter druͤber und gebet ſie hin. Hechte mit Rahm und Kuͤmmel, Reiſſet den Hecht, wie ſonſt ge- braͤuchlich (daran aber nicht al- lezeit die Koͤpffe gantz bleiben duͤrf- fen) und ſiedet ihn ab; hernach neh- met 1. Noͤſel Rahm, ſetzet ſelbigen zum Feuer, ziehet ihn mit Eyerdot- tern ab, gleichwie vorhergehenden. Ferner nehmet nicht gar einen Eß- loͤffel voll Kuͤmmel, ſchneidet ſol- chen mit einem Schneidemeſſer klein, werffet ihn in die abgequirlte Bruͤh, und laſſet ſolche ein wenig ſtehen. Endlich richtet den Hecht an, gieſſet die Bruͤhe druͤber, und ſprenget zerlaſſene Butter drauf, ſo iſt er fertig. Hechte gebacken mit einen Mandelmeerrettig, Schupet und reiſſet den Hecht, ſchneidet ihm erſt kleine Kerben auf den

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/401>, abgerufen am 26.11.2024.