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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Adelheid
welche sich Eduardus III. König in
Engeland verliebet. Als dieser
einsmahls auf einen angestellten
Ball mit dieser Adelheid tantzte,
und ihr in währendem solchen tan-
tzen, von ohngefehr ihr Strumpff-
Band auf die Erde fiel, hub selbi-
ges der König auf, und indem er
Ihr solches wieder zustellen wolte,
vermerckte er, daß diese Gräfin
gantz schamroth darüber wurde,
worauf der König öffentlich zu Ihr
sagte: Honni soit qui mal y pense.
Trotz demjenigen, der was arges ge-
dencket! welche Begebenheit Ihm
Gelegenheit gegeben, den bekann-
ten Englischen Ritter-Orden des
Hosenbandes zu stifften, so noch
heute zu Tage getragen wird. Ei-
nige Scribenten schreiben die Gele-
genheit der Stifftung dieses Or-
dens einer andern Dame zu, nehm-
lich der Gräfin Catharina von Salis-
bury.

Adelheid,

Eine im 12. Seculo mit ihren
Entzückungen nicht unbekannte
Prophetin und Nonne des Benedi-
ctiner
Ordens zu Brügen im Jahr
1140. soll sich in einer kleiner Hüt-
ten dichte an der Kirche in aller
Stille und Einsamkeit aufgehalten
haben. Sie hat oft viele Entzü-
ckungen gehabt, und ungelehrt fer-
tig Latein geredet, auch solche tief-
sinnige Dinge darinnen vorge-
bracht, worüber sich jederman ver-
wundern müssen. Ihr Geist war
recht Prophetisch, massen sie viel
Sachen hersagte, die auch allemahl
richtig eintraffen. Man findet
noch mehr Nonnen dieses Nah-
mens, so Zeillerus in Historischen
[Spaltenumbruch]

Ade Adlers
Anzeiger vieler heiliger hoche[r-]
leuchteter und aus den Schriffte[n]
bekannter, auch anderer vorne[h-]
mer Leute beyderley Geschlecht[s]
pag. 10. weitläufftig beschreibet.

Adelica,

Ein gelehrtes und in der Poly[-]
mathie
wohl erfahrnes Frauenzim[-]
mer. Petrus Blesensis leget ihr in
seiner 54. Epistel ein herrl. Lob bey[.]

Adelmunda,

Eine tapffere und heldenmüthi[-]
ge Fürstin, war von solcher coura[-]
ge
und behertztem Geist, daß sie sic[h]
nach dem sie ihr Angesichte mit ei[-]
nen Helm und Thurnier Kapp[e]
verdecket, mit einen gewissen Rit[-]
ter in ein Duell und Zweykampf[f]
einließ, darinnen recht heroisch foch[-]
tete, und als Siegerin vom Platz[e]
gienge. Lohenstein in Arminio[.]
P. II. L. III. p.
554.

Ader-Binde,

Ist ein schmaler und langer
Streiff von klarer weissen Lein-
wand, Schwebisch oder Caton, de-
ren sich das Frauenzimmer bey dem
Aderlassen bedienet.

Adesia siehe AEdesia.
von Adlershelm,

Johanna, WeneeslaiWeichhards
Grafen von Oppersdorff Wittib,
eine gelehrte und in den Sprachen
wohlerfahrne Dame; so zu Erfurth
gestorben. Sie hat die Stratoni-
cam
aus dem Frantzösischen in das
Teutsche übersetzet. Henning
Witte in seinem Diario Biographi-
co Tom. II. ad Ann. 1680. fol.
123.
hat ihr ein grosses Lob beygeleget.

de

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Adelheid
welche ſich Eduardus III. Koͤnig in
Engeland verliebet. Als dieſer
einsmahls auf einen angeſtellten
Ball mit dieſer Adelheid tantzte,
und ihr in waͤhrendem ſolchen tan-
tzen, von ohngefehr ihr Strumpff-
Band auf die Erde fiel, hub ſelbi-
ges der Koͤnig auf, und indem er
Ihr ſolches wieder zuſtellen wolte,
vermerckte er, daß dieſe Graͤfin
gantz ſchamroth daruͤber wurde,
worauf der Koͤnig oͤffentlich zu Ihr
ſagte: Honni ſoit qui mal y penſe.
Tꝛotz demjenigen, der was arges ge-
dencket! welche Begebenheit Ihm
Gelegenheit gegeben, den bekann-
ten Engliſchen Ritter-Orden des
Hoſenbandes zu ſtifften, ſo noch
heute zu Tage getragen wird. Ei-
nige Scribenten ſchreiben die Gele-
genheit der Stifftung dieſes Or-
dens einer andern Dame zu, nehm-
lich der Graͤfin Catharina von Salis-
bury.

Adelheid,

Eine im 12. Seculo mit ihren
Entzuͤckungen nicht unbekannte
Prophetin und Nonne des Benedi-
ctiner
Ordens zu Bruͤgen im Jahr
1140. ſoll ſich in einer kleiner Huͤt-
ten dichte an der Kirche in aller
Stille und Einſamkeit aufgehalten
haben. Sie hat oft viele Entzuͤ-
ckungen gehabt, und ungelehrt fer-
tig Latein geredet, auch ſolche tief-
ſinnige Dinge darinnen vorge-
bracht, woruͤber ſich jederman ver-
wundern muͤſſen. Ihr Geiſt war
recht Prophetiſch, maſſen ſie viel
Sachen herſagte, die auch allemahl
richtig eintraffen. Man findet
noch mehr Nonnen dieſes Nah-
mens, ſo Zeillerus in Hiſtoriſchen
[Spaltenumbruch]

Ade Adlers
Anzeiger vieler heiliger hoche[r-]
leuchteter und aus den Schriffte[n]
bekannter, auch anderer vorne[h-]
mer Leute beyderley Geſchlecht[s]
pag. 10. weitlaͤufftig beſchreibet.

Adelica,

Ein gelehrtes und in der Poly[-]
mathie
wohl erfahrnes Frauenzim[-]
mer. Petrus Bleſenſis leget ihr in
ſeiner 54. Epiſtel ein herrl. Lob bey[.]

Adelmunda,

Eine tapffere und heldenmuͤthi[-]
ge Fuͤrſtin, war von ſolcher coura[-]
ge
und behertztem Geiſt, daß ſie ſic[h]
nach dem ſie ihr Angeſichte mit ei[-]
nen Helm und Thurnier Kapp[e]
verdecket, mit einen gewiſſen Rit[-]
ter in ein Duell und Zweykampf[f]
einließ, darinnen recht heroiſch foch[-]
tete, und als Siegerin vom Platz[e]
gienge. Lohenſtein in Arminio[.]
P. II. L. III. p.
554.

Ader-Binde,

Iſt ein ſchmaler und langer
Streiff von klarer weiſſen Lein-
wand, Schwebiſch oder Caton, de-
ren ſich das Frauenzimmer bey dem
Aderlaſſen bedienet.

Adeſia ſiehe Ædeſia.
von Adlershelm,

Johanna, WeneeslaiWeichhards
Grafen von Oppersdorff Wittib,
eine gelehrte und in den Sprachen
wohlerfahrne Dame; ſo zu Erfurth
geſtorben. Sie hat die Stratoni-
cam
aus dem Frantzoͤſiſchen in das
Teutſche uͤberſetzet. Henning
Witte in ſeinem Diario Biographi-
co Tom. II. ad Ann. 1680. fol.
123.
hat ihr ein groſſes Lob beygeleget.

de
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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/38>, abgerufen am 27.11.2024.