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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Goß Goz
sein Leben genommen. Sie achtete es
nicht, ob ihr gleich die Kugeln um
dem Kopff herum flogen. Wie-
wohl einige in denen Gedancken
gestanden, ob hätte sie sich können
feste machen. Vid. Braunschwei-
gische Krieges-Handlungen.

Goßstein,

Ist ein hohl ausgehauener
Stein, mit einem langen kupf-
fernen oder blechernen Canal und
Röhre, meistentheils vor dem Kü-
chen-Fenster angemacht, worein
die Magd die Spielig-Gelte aus-
zugiessen pfleget.

de Gournay, Maria Jarsia. oder,
le Jars. siehe. Jarsia Ma-
ria.
Gozadina,

Beltizia, Amatoris Gozadini,
aus Bononien Tochter, war eine
sehr gelehrte Jungfer, und hielte
Anno Christi 1532. in ihrem 23.
Jahre auf den damahligen ver-
storbenen Bischoff zu Bononien,
Ludovicum Frattam, einen vor-
trefflichen Panegyricum in Latei-
nischer Sprache, worüber ein ie-
des fast erstaunen muste. Ihre Wis-
senschafft in Jure war so hoch ge-
stiegen, daß sie zu Bononien in
dem 26. Jahre ihres Alters den
Doctor-Hut erhielte, worauf sie
nicht nur über die Institutiones Ju-
ris privatim
laß, sondern auch sel-
biges, nachdem man ihr eine Pro-
fession conferirte,
öffentlich verrich-
tete. Sie soll viel schöne Schriff-
ten unter einem versteckten Nah-
men heraus gegeben haben. Aus
Liebe zu denen Studi[i]s hat sie sich
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Grac Gräfin
niemahls verheyrathet. Vid. Hi-
larion de Coste des eloges & vies
des Regines, Princesses. it. Li-
mnaeum in addit. ad Jus Publ. L. V.
l. 8. c. 8. n.
96.

Graccha. siehe. Cornelia
Graccha.
Gra de Tour,

Ist eine Art eines seidenen Zeu-
ges von gedreheten runden Faden,
doch nicht so breit und fein als Fe-
rentin,
dessen sich das Frauenzim-
mer zu ihrer Auskleidung zu bedie-
nen pfleget.

Gra di Napel,

Ist ein glatter einfarbigter sei-
dener Zeug von gedreheten runden
Faden, dessen sich das Frauenzim-
mer zu ihrer Kleidung zu bedienen
pfleget.

Gräfin,

Ist eine Dame hohen Standes,
so entweder aus einem Gräflichen
Stamm-Hause entsprossen, oder
durch Vermählung eines Grafens
in dergleichen Dignität und Wür-
de erhoben worden.

Gräserin,

Eva Juliana, war ein ge-
schicktes und gelehrtes Frauenzim-
mer, so nicht nur in der Geome-
trie.
Rechenkunst und Historie
wohl versiret war, sondern auch
darbey die Music verstande.

Grävin,

Dorothea Magdalena, gebohr-
ne Brummerin, des Königl. Pol-
nischen und Churfürstl. Sächsi-

schen
Y 2

[Spaltenumbruch]

Goß Goz
ſein Leben genommen. Sie achtete es
nicht, ob ihr gleich die Kugeln um
dem Kopff herum flogen. Wie-
wohl einige in denen Gedancken
geſtanden, ob haͤtte ſie ſich koͤnnen
feſte machen. Vid. Braunſchwei-
giſche Krieges-Handlungen.

Goßſtein,

Iſt ein hohl ausgehauener
Stein, mit einem langen kupf-
fernen oder blechernen Canal und
Roͤhre, meiſtentheils vor dem Kuͤ-
chen-Fenſter angemacht, worein
die Magd die Spielig-Gelte aus-
zugieſſen pfleget.

de Gournay, Maria Jarſia. oder,
le Jars. ſiehe. Jarſia Ma-
ria.
Gozadina,

Beltizia, Amatoris Gozadini,
aus Bononien Tochter, war eine
ſehr gelehrte Jungfer, und hielte
Anno Chriſti 1532. in ihrem 23.
Jahre auf den damahligen ver-
ſtorbenen Biſchoff zu Bononien,
Ludovicum Frattam, einen vor-
trefflichen Panegyricum in Latei-
niſcher Sprache, woruͤber ein ie-
des faſt eꝛſtaunen muſte. Ihre Wiſ-
ſenſchafft in Jure war ſo hoch ge-
ſtiegen, daß ſie zu Bononien in
dem 26. Jahre ihres Alters den
Doctor-Hut erhielte, worauf ſie
nicht nur uͤber die Inſtitutiones Ju-
ris privatim
laß, ſondern auch ſel-
biges, nachdem man ihr eine Pro-
feſſion conferirte,
oͤffentlich verꝛich-
tete. Sie ſoll viel ſchoͤne Schriff-
ten unter einem verſteckten Nah-
men heraus gegeben haben. Aus
Liebe zu denen Studi[i]s hat ſie ſich
[Spaltenumbruch]

Grac Graͤfin
niemahls verheyrathet. Vid. Hi-
larion de Coſte des eloges & vies
des Regines, Princeſſes. it. Li-
mnæum in addit. ad Jus Publ. L. V.
l. 8. c. 8. n.
96.

Graccha. ſiehe. Cornelia
Graccha.
Gra de Tour,

Iſt eine Art eines ſeidenen Zeu-
ges von gedreheten runden Faden,
doch nicht ſo breit und fein als Fe-
rentin,
deſſen ſich das Frauenzim-
mer zu ihrer Auskleidung zu bedie-
nen pfleget.

Gra di Napel,

Iſt ein glatter einfarbigter ſei-
dener Zeug von gedreheten runden
Faden, deſſen ſich das Frauenzim-
mer zu ihrer Kleidung zu bedienen
pfleget.

Graͤfin,

Iſt eine Dame hohen Standes,
ſo entweder aus einem Graͤflichen
Stamm-Hauſe entſproſſen, oder
durch Vermaͤhlung eines Grafens
in dergleichen Dignitaͤt und Wuͤr-
de erhoben worden.

Graͤſerin,

Eva Juliana, war ein ge-
ſchicktes und gelehrtes Frauenzim-
mer, ſo nicht nur in der Geome-
trie.
Rechenkunſt und Hiſtorie
wohl verſiret war, ſondern auch
darbey die Muſic verſtande.

Graͤvin,

Dorothea Magdalena, gebohr-
ne Brummerin, des Koͤnigl. Pol-
niſchen und Churfuͤrſtl. Saͤchſi-

ſchen
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[0361] Goß Goz Grac Graͤfin ſein Leben genommen. Sie achtete es nicht, ob ihr gleich die Kugeln um dem Kopff herum flogen. Wie- wohl einige in denen Gedancken geſtanden, ob haͤtte ſie ſich koͤnnen feſte machen. Vid. Braunſchwei- giſche Krieges-Handlungen. Goßſtein, Iſt ein hohl ausgehauener Stein, mit einem langen kupf- fernen oder blechernen Canal und Roͤhre, meiſtentheils vor dem Kuͤ- chen-Fenſter angemacht, worein die Magd die Spielig-Gelte aus- zugieſſen pfleget. de Gournay, Maria Jarſia. oder, le Jars. ſiehe. Jarſia Ma- ria. Gozadina, Beltizia, Amatoris Gozadini, aus Bononien Tochter, war eine ſehr gelehrte Jungfer, und hielte Anno Chriſti 1532. in ihrem 23. Jahre auf den damahligen ver- ſtorbenen Biſchoff zu Bononien, Ludovicum Frattam, einen vor- trefflichen Panegyricum in Latei- niſcher Sprache, woruͤber ein ie- des faſt eꝛſtaunen muſte. Ihre Wiſ- ſenſchafft in Jure war ſo hoch ge- ſtiegen, daß ſie zu Bononien in dem 26. Jahre ihres Alters den Doctor-Hut erhielte, worauf ſie nicht nur uͤber die Inſtitutiones Ju- ris privatim laß, ſondern auch ſel- biges, nachdem man ihr eine Pro- feſſion conferirte, oͤffentlich verꝛich- tete. Sie ſoll viel ſchoͤne Schriff- ten unter einem verſteckten Nah- men heraus gegeben haben. Aus Liebe zu denen Studiis hat ſie ſich niemahls verheyrathet. Vid. Hi- larion de Coſte des eloges & vies des Regines, Princeſſes. it. Li- mnæum in addit. ad Jus Publ. L. V. l. 8. c. 8. n. 96. Graccha. ſiehe. Cornelia Graccha. Gra de Tour, Iſt eine Art eines ſeidenen Zeu- ges von gedreheten runden Faden, doch nicht ſo breit und fein als Fe- rentin, deſſen ſich das Frauenzim- mer zu ihrer Auskleidung zu bedie- nen pfleget. Gra di Napel, Iſt ein glatter einfarbigter ſei- dener Zeug von gedreheten runden Faden, deſſen ſich das Frauenzim- mer zu ihrer Kleidung zu bedienen pfleget. Graͤfin, Iſt eine Dame hohen Standes, ſo entweder aus einem Graͤflichen Stamm-Hauſe entſproſſen, oder durch Vermaͤhlung eines Grafens in dergleichen Dignitaͤt und Wuͤr- de erhoben worden. Graͤſerin, Eva Juliana, war ein ge- ſchicktes und gelehrtes Frauenzim- mer, ſo nicht nur in der Geome- trie. Rechenkunſt und Hiſtorie wohl verſiret war, ſondern auch darbey die Muſic verſtande. Graͤvin, Dorothea Magdalena, gebohr- ne Brummerin, des Koͤnigl. Pol- niſchen und Churfuͤrſtl. Saͤchſi- ſchen Y 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/361>, abgerufen am 23.11.2024.