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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Füllh Fund
wendig ausstopffen und unterfül-
len.

Füllhals. siehe Trichter.
Füll-Kanne,

Heist dasjenige höltzerne Gefäß,
mit welchen man den Wein und
Bier aufffüllet.

Fulvia,

P. Clodii, hernachmahls M. An-
tonii
Weib, ein kluges, verständi-
ges, recht heroisches und erfahrnes
Weibesbild, welches am Regimen-
te mit zu sitzen in der That verdien-
te. Sie hatte den Antonium, den
die Cleopatra zum Gemahl hernach-
mahls bekam, in dergleichen Wis-
senschafft vortrefflich informiret.
Sie entdeckte heimlich bey Nacht-
zeit dem Ciceroni des Catilinae
Schalckheit und Untreu, ermahn-
te auch selbigen durch ihre kluge
Vorhaltungen und Rathschlä-
ge gar sehr, daß er sich bey so gestal-
ten Sachen bey Zeiten prospicirte.
Dieses ist die berühmte und behertz-
te Fulvia, so ihren Mann wieder
den Caesarem angeflammet und auff-
gebracht, auch gar öffters mit dem
Degen in der Faust denen Solda-
ten einen Muth zugesprochen. Vid.
Hoffmanni Lex. Univers. p. 667.
Vellej. Patercul. Hist. L. II. c.
74.

Fumannin,

Maria, war ein in der Griechi-
schen Sprache, so wohl als Lateini-
schen, sehr gelehrtes Weib. Vid.
Melchior Adami Vitas Theolog.
Ext. p.
24.

Fundana,

Des berühmten Fundani Toch-
[Spaltenumbruch]

Fundz Fürfl
ter, war ein schönes und sehr gelehr-
tes Frauenzimmer, welches vom
Plinio in seiner 16. Epistl. 5. ad Mar-
cellin.
sehr gerühmet wird. Nur
ist es schade, daß sie so frühezeitig
gestorben, und kaum das 14 de Jahr
ihres Alters hingeleget.

Fund-Zettul,

Heisset an etlichen Orten, als in
Breßlau und andern Städten, ein
Verzeichniß alles desjenigen, was
eine Frau an Gelde, Silber-werck,
Kleidern und Haußrath von Stück
zu Stück dem Manne in die Ehe
mit bringt.

Funia,

Eine in Geistlichen und Thes-
logischen Sachen wohlerfahrne
Römerin, deren der H. Hierony-
mus
erwehnet. Vid. Danhauer.
abgenöthigte Rettung. pag. 3.

von Fuhrlohn,

Fräulein. Eine galante Poe-
tin aus Schlesien, des Kayserlichen
und Königl. Ober-Amts-Raths in
Breßlau, geschickte und qualificirte
Tochter; sie wird in des von Ro-
senroth seinen Poematibus öffters
erwehnet.

Fürbinder,

Heisset denen Weibesbildern in
Augspurg derjenige kleine Um-
schlag und Streiff von weisser Lein-
wand, den die Mägde oder gemei-
nen Weiber bey denen Leichen über
das Kinn und Mund ziehen.

Fürfleck,

Heisset den Augspurgischen und
Ulmerischen Weibesbildern dasje-

nige

[Spaltenumbruch]

Fuͤllh Fund
wendig ausſtopffen und unterfuͤl-
len.

Fuͤllhals. ſiehe Trichter.
Fuͤll-Kanne,

Heiſt dasjenige hoͤltzerne Gefaͤß,
mit welchen man den Wein und
Bier aufffuͤllet.

Fulvia,

P. Clodii, hernachmahls M. An-
tonii
Weib, ein kluges, verſtaͤndi-
ges, recht heroiſches und erfahrnes
Weibesbild, welches am Regimen-
te mit zu ſitzen in der That verdien-
te. Sie hatte den Antonium, den
die Cleopatra zum Gemahl hernach-
mahls bekam, in dergleichen Wiſ-
ſenſchafft vortrefflich informiret.
Sie entdeckte heimlich bey Nacht-
zeit dem Ciceroni des Catilinæ
Schalckheit und Untreu, ermahn-
te auch ſelbigen durch ihre kluge
Vorhaltungen und Rathſchlaͤ-
ge gar ſehr, daß er ſich bey ſo geſtal-
ten Sachen bey Zeiten proſpicirte.
Dieſes iſt die beruͤhmte und behertz-
te Fulvia, ſo ihren Mann wieder
den Cæſarem angeflam̃et und auff-
gebracht, auch gar oͤffters mit dem
Degen in der Fauſt denen Solda-
ten einen Muth zugeſprochen. Vid.
Hoffmanni Lex. Univerſ. p. 667.
Vellej. Patercul. Hiſt. L. II. c.
74.

Fumannin,

Maria, war ein in der Griechi-
ſchen Sprache, ſo wohl als Lateini-
ſchen, ſehr gelehrtes Weib. Vid.
Melchior Adami Vitas Theolog.
Ext. p.
24.

Fundana,

Des beruͤhmten Fundani Toch-
[Spaltenumbruch]

Fundz Fuͤrfl
ter, war ein ſchoͤnes und ſehr gelehr-
tes Frauenzimmer, welches vom
Plinio in ſeiner 16. Epiſtl. 5. ad Mar-
cellin.
ſehr geruͤhmet wird. Nur
iſt es ſchade, daß ſie ſo fruͤhezeitig
geſtorben, und kaum das 14 de Jahr
ihres Alters hingeleget.

Fund-Zettul,

Heiſſet an etlichen Orten, als in
Breßlau und andern Staͤdten, ein
Verzeichniß alles desjenigen, was
eine Frau an Gelde, Silber-werck,
Kleidern und Haußrath von Stuͤck
zu Stuͤck dem Manne in die Ehe
mit bringt.

Funia,

Eine in Geiſtlichen und Thes-
logiſchen Sachen wohlerfahrne
Roͤmerin, deren der H. Hierony-
mus
erwehnet. Vid. Danhauer.
abgenoͤthigte Rettung. pag. 3.

von Fuhrlohn,

Fraͤulein. Eine galante Poe-
tin aus Schleſien, des Kayſerlichen
und Koͤnigl. Ober-Amts-Raths in
Breßlau, geſchickte und qualificirte
Tochter; ſie wird in des von Ro-
ſenroth ſeinen Poematibus oͤffters
erwehnet.

Fuͤrbinder,

Heiſſet denen Weibesbildern in
Augſpurg derjenige kleine Um-
ſchlag und Streiff von weiſſer Lein-
wand, den die Maͤgde oder gemei-
nen Weiber bey denen Leichen uͤber
das Kinn und Mund ziehen.

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[0318] Fuͤllh Fund Fundz Fuͤrfl wendig ausſtopffen und unterfuͤl- len. Fuͤllhals. ſiehe Trichter. Fuͤll-Kanne, Heiſt dasjenige hoͤltzerne Gefaͤß, mit welchen man den Wein und Bier aufffuͤllet. Fulvia, P. Clodii, hernachmahls M. An- tonii Weib, ein kluges, verſtaͤndi- ges, recht heroiſches und erfahrnes Weibesbild, welches am Regimen- te mit zu ſitzen in der That verdien- te. Sie hatte den Antonium, den die Cleopatra zum Gemahl hernach- mahls bekam, in dergleichen Wiſ- ſenſchafft vortrefflich informiret. Sie entdeckte heimlich bey Nacht- zeit dem Ciceroni des Catilinæ Schalckheit und Untreu, ermahn- te auch ſelbigen durch ihre kluge Vorhaltungen und Rathſchlaͤ- ge gar ſehr, daß er ſich bey ſo geſtal- ten Sachen bey Zeiten proſpicirte. Dieſes iſt die beruͤhmte und behertz- te Fulvia, ſo ihren Mann wieder den Cæſarem angeflam̃et und auff- gebracht, auch gar oͤffters mit dem Degen in der Fauſt denen Solda- ten einen Muth zugeſprochen. Vid. Hoffmanni Lex. Univerſ. p. 667. Vellej. Patercul. Hiſt. L. II. c. 74. Fumannin, Maria, war ein in der Griechi- ſchen Sprache, ſo wohl als Lateini- ſchen, ſehr gelehrtes Weib. Vid. Melchior Adami Vitas Theolog. Ext. p. 24. Fundana, Des beruͤhmten Fundani Toch- ter, war ein ſchoͤnes und ſehr gelehr- tes Frauenzimmer, welches vom Plinio in ſeiner 16. Epiſtl. 5. ad Mar- cellin. ſehr geruͤhmet wird. Nur iſt es ſchade, daß ſie ſo fruͤhezeitig geſtorben, und kaum das 14 de Jahr ihres Alters hingeleget. Fund-Zettul, Heiſſet an etlichen Orten, als in Breßlau und andern Staͤdten, ein Verzeichniß alles desjenigen, was eine Frau an Gelde, Silber-werck, Kleidern und Haußrath von Stuͤck zu Stuͤck dem Manne in die Ehe mit bringt. Funia, Eine in Geiſtlichen und Thes- logiſchen Sachen wohlerfahrne Roͤmerin, deren der H. Hierony- mus erwehnet. Vid. Danhauer. abgenoͤthigte Rettung. pag. 3. von Fuhrlohn, Fraͤulein. Eine galante Poe- tin aus Schleſien, des Kayſerlichen und Koͤnigl. Ober-Amts-Raths in Breßlau, geſchickte und qualificirte Tochter; ſie wird in des von Ro- ſenroth ſeinen Poematibus oͤffters erwehnet. Fuͤrbinder, Heiſſet denen Weibesbildern in Augſpurg derjenige kleine Um- ſchlag und Streiff von weiſſer Lein- wand, den die Maͤgde oder gemei- nen Weiber bey denen Leichen uͤber das Kinn und Mund ziehen. Fuͤrfleck, Heiſſet den Augſpurgiſchen und Ulmeriſchen Weibesbildern dasje- nige

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/318>, abgerufen am 26.11.2024.