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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Dirce Doben
von neuen zu ihr gesunden. Nach-
dem aber ihre Geburt-Zeit heran
nahete, hat sie der Jupiter durch sei-
ne Hülffe und Erbarmnüß wieder
auf freyen Fuß gestellet: worauf sie
zwey Zwillinge, den Zethum und
Amphion gebohren, welche, nach-
dem sie erwachsen, den König Ly-
cum
ermordet, die Dirce aber einem
wilden Ochsen an den Schwantz
gebunden, von welchen sie eine lan-
ge Weile auff der Welt herumge-
schleppet worden, biß sich endlich
die Götter über sie erbarmet, und sie
in einen Brunnen, der nach ihrem
Namen genennet worden, verwandelt.

Dirce,

Ein sehr schönes Weibesbild
aus Babylonien, welches, weil sie
von der Pallas übel gesprochen, in
währenden Waschen in einem Fisch
verwandelt worden.

Dirne,

Heisset an etlichen Orten so viel,
als ein junges gemeines Weibes-
bild oder Mägdlein.

Disa,

War ein schlechtes Bauermägd-
lein, so der König von Schweden
Sichtrug wegen ihres vortreflichen
Verstandes und Scharffsinnigkeit
zur Ehe nahm.

Disselbeck,

Rebecca, ein der teutschen Poe-
sie kundiges Frauenzimmer, so die
7. Buß-Psalmen in sehr bewegli-
che Verse gebracht.

Dobeneckerin,

Catharina Margaretha, war eine
mit Ruhm gekröhnte Poetin, und
[Spaltenumbruch]

Docke Dom
Johann Baptistae Dobeneckers, hoch-
fürstl. Brandenburgisch-Bayren-
tischen Cammer-Raths Eheliebste.
Sie hat in dem Blumen Orden den
Nahmen Sylvia geführet: ihr Todt
ist A. 1683. erfolget. Vid. Christ.
Franciscum Paullinum
im hoch und
wohlgelahrten Frauenzimmer. p. 37.

Docke, siehe Puppenwerck.
Dodoneae Columbae,

Oder Peleae, sollen gewisse Wei-
ber und Poetinnen in Griechen-
land gewesen seyn, so in dem Epiri-
schen Wald Dodone genannt, und
durch das daselbst gewesene Oracu-
lum,
denen Rathfragenden geant-
wortet. Vid. Pausan. in Boeotie.
pag.
828.

Dominica,

Käyser Valentiniani Gemahlin, ein
zwar kluges und verständiges, aber
auch darbey Sectirisches Arianisches
und verführerisches Weib; massen
sie als eine Arianerin auch ihren
Gemahl zum Arianer gemacht, und
durch solches Gifft angestecket. D.
Schmid. in Mulier. Heterodox. p.
24. Theodoret. l. 4. Histor. Eccles.
c. 12. p.
165.

a S. Dominico,

Maria, war eine begeisterte Non-
ne im Pabstthum, so mit ihrer
Schwester Charitas Gambara sehr
viel Offenbahrungen und Ecstases
soll vorgeschützet haben: die Papi-
sten sollen allezeit bey Nennung ih-
res Nahmens den Hut abgezogen,
und ihre Heiligkeit sehr hoch geprie-
sen haben. D. Saudius aber de su-
perstit. Papist. §. 27. p.
8. hält sol-
ches vor eine selbst erwehlte Heilig-

keit
O 2

[Spaltenumbruch]

Dirce Doben
von neuen zu ihr geſunden. Nach-
dem aber ihre Geburt-Zeit heran
nahete, hat ſie der Jupiter durch ſei-
ne Huͤlffe und Erbarmnuͤß wieder
auf freyen Fuß geſtellet: worauf ſie
zwey Zwillinge, den Zethum und
Amphion gebohren, welche, nach-
dem ſie erwachſen, den Koͤnig Ly-
cum
ermordet, die Dirce aber einem
wilden Ochſen an den Schwantz
gebunden, von welchen ſie eine lan-
ge Weile auff der Welt herumge-
ſchleppet worden, biß ſich endlich
die Goͤtter uͤber ſie erbarmet, und ſie
in einen Brunnen, der nach ihrem
Namẽ geneñet worden, verwandelt.

Dirce,

Ein ſehr ſchoͤnes Weibesbild
aus Babylonien, welches, weil ſie
von der Pallas uͤbel geſprochen, in
waͤhrenden Waſchen in einem Fiſch
verwandelt worden.

Dirne,

Heiſſet an etlichen Orten ſo viel,
als ein junges gemeines Weibes-
bild oder Maͤgdlein.

Diſa,

War ein ſchlechtes Bauermaͤgd-
lein, ſo der Koͤnig von Schweden
Sichtrug wegen ihres vortreflichen
Verſtandes und Scharffſinnigkeit
zur Ehe nahm.

Diſſelbeck,

Rebecca, ein der teutſchen Poe-
ſie kundiges Frauenzimmer, ſo die
7. Buß-Pſalmen in ſehr bewegli-
che Verſe gebracht.

Dobeneckerin,

Catharina Margaretha, war eine
mit Ruhm gekroͤhnte Poetin, und
[Spaltenumbruch]

Docke Dom
Johann Baptiſtæ Dobeneckers, hoch-
fuͤrſtl. Brandenburgiſch-Bayren-
tiſchen Cammer-Raths Eheliebſte.
Sie hat in dem Blumen Orden den
Nahmen Sylvia gefuͤhret: ihr Todt
iſt A. 1683. erfolget. Vid. Chriſt.
Franciſcum Paullinum
im hoch und
wohlgelahrten Frauenzim̃er. p. 37.

Docke, ſiehe Puppenwerck.
Dodoneæ Columbæ,

Oder Peleæ, ſollen gewiſſe Wei-
ber und Poetinnen in Griechen-
land geweſen ſeyn, ſo in dem Epiri-
ſchen Wald Dodone genannt, und
durch das daſelbſt geweſene Oracu-
lum,
denen Rathfragenden geant-
wortet. Vid. Pauſan. in Boeotie.
pag.
828.

Dominica,

Kaͤyſeꝛ Valentiniani Gemahlin, ein
zwar kluges und verſtaͤndiges, aber
auch darbey Sectiriſches Arianiſches
und verfuͤhreriſches Weib; maſſen
ſie als eine Arianerin auch ihren
Gemahl zum Arianer gemacht, und
durch ſolches Gifft angeſtecket. D.
Schmid. in Mulier. Heterodox. p.
24. Theodoret. l. 4. Hiſtor. Eccleſ.
c. 12. p.
165.

á S. Dominico,

Maria, war eine begeiſterte Non-
ne im Pabſtthum, ſo mit ihrer
Schweſter Charitas Gambara ſehr
viel Offenbahrungen und Ecſtaſes
ſoll vorgeſchuͤtzet haben: die Papi-
ſten ſollen allezeit bey Nennung ih-
res Nahmens den Hut abgezogen,
und ihre Heiligkeit ſehr hoch geprie-
ſen haben. D. Saudius aber de ſu-
perſtit. Papiſt. §. 27. p.
8. haͤlt ſol-
ches vor eine ſelbſt erwehlte Heilig-

keit
O 2
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[0233] Dirce Doben Docke Dom von neuen zu ihr geſunden. Nach- dem aber ihre Geburt-Zeit heran nahete, hat ſie der Jupiter durch ſei- ne Huͤlffe und Erbarmnuͤß wieder auf freyen Fuß geſtellet: worauf ſie zwey Zwillinge, den Zethum und Amphion gebohren, welche, nach- dem ſie erwachſen, den Koͤnig Ly- cum ermordet, die Dirce aber einem wilden Ochſen an den Schwantz gebunden, von welchen ſie eine lan- ge Weile auff der Welt herumge- ſchleppet worden, biß ſich endlich die Goͤtter uͤber ſie erbarmet, und ſie in einen Brunnen, der nach ihrem Namẽ geneñet worden, verwandelt. Dirce, Ein ſehr ſchoͤnes Weibesbild aus Babylonien, welches, weil ſie von der Pallas uͤbel geſprochen, in waͤhrenden Waſchen in einem Fiſch verwandelt worden. Dirne, Heiſſet an etlichen Orten ſo viel, als ein junges gemeines Weibes- bild oder Maͤgdlein. Diſa, War ein ſchlechtes Bauermaͤgd- lein, ſo der Koͤnig von Schweden Sichtrug wegen ihres vortreflichen Verſtandes und Scharffſinnigkeit zur Ehe nahm. Diſſelbeck, Rebecca, ein der teutſchen Poe- ſie kundiges Frauenzimmer, ſo die 7. Buß-Pſalmen in ſehr bewegli- che Verſe gebracht. Dobeneckerin, Catharina Margaretha, war eine mit Ruhm gekroͤhnte Poetin, und Johann Baptiſtæ Dobeneckers, hoch- fuͤrſtl. Brandenburgiſch-Bayren- tiſchen Cammer-Raths Eheliebſte. Sie hat in dem Blumen Orden den Nahmen Sylvia gefuͤhret: ihr Todt iſt A. 1683. erfolget. Vid. Chriſt. Franciſcum Paullinum im hoch und wohlgelahrten Frauenzim̃er. p. 37. Docke, ſiehe Puppenwerck. Dodoneæ Columbæ, Oder Peleæ, ſollen gewiſſe Wei- ber und Poetinnen in Griechen- land geweſen ſeyn, ſo in dem Epiri- ſchen Wald Dodone genannt, und durch das daſelbſt geweſene Oracu- lum, denen Rathfragenden geant- wortet. Vid. Pauſan. in Boeotie. pag. 828. Dominica, Kaͤyſeꝛ Valentiniani Gemahlin, ein zwar kluges und verſtaͤndiges, aber auch darbey Sectiriſches Arianiſches und verfuͤhreriſches Weib; maſſen ſie als eine Arianerin auch ihren Gemahl zum Arianer gemacht, und durch ſolches Gifft angeſtecket. D. Schmid. in Mulier. Heterodox. p. 24. Theodoret. l. 4. Hiſtor. Eccleſ. c. 12. p. 165. á S. Dominico, Maria, war eine begeiſterte Non- ne im Pabſtthum, ſo mit ihrer Schweſter Charitas Gambara ſehr viel Offenbahrungen und Ecſtaſes ſoll vorgeſchuͤtzet haben: die Papi- ſten ſollen allezeit bey Nennung ih- res Nahmens den Hut abgezogen, und ihre Heiligkeit ſehr hoch geprie- ſen haben. D. Saudius aber de ſu- perſtit. Papiſt. §. 27. p. 8. haͤlt ſol- ches vor eine ſelbſt erwehlte Heilig- keit O 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/233>, abgerufen am 24.11.2024.