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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Cours Court
gleichen practiciren, wie solches ein
[j]eder erfahrner Koch bezeugen
wird. Unterschiedene Arten der-
selben sind schon oben zu finden,
als beyn Alraupen, beyn Arti-
schocken, beym Cabeliau, beym
Capaun, bey dito, beyn Fo-
rellen, beym Hecht, bey der Lachs-
Pastete, bey der Schincken-Paste-
te, bey der Stocksisch-Pastete,
beym Kalbfleisch, bey der Potage,
bey dito, bey dito, Erbsen, Cou-
lis &c.

Courset, Corset, Caschet, oder
Cossäklein, auch Ca-
misol,

Heissen dem Frauenzimmer die-
jenigen kleinen von Damast,
Estoff, Taffet, Tuch, Cammelot,
halb seidenen, Coton, oder wolle-
nen Zeugen verfertigten leichten
Wämslein, deren sie sich im Hau-
se, oder auch in der Wochen auf
die Gasse zu bedienen pflegen: sie
haben gantz kurtze Schöse, und
lange, schmahle, auch zuweilen et-
was weite Ermel, vornher um die
Hände mit einem absonderlichen
Zeuge staffiret und aufgeschlagen,
aufgewickelt, oder auch mit kleinen
rechten Aufschlägen versehen, die
facon davon variret nach einer ie-
den Landes-Art, und täglich chan-
girender
Mode.

Courtoisie oder Inclination,

Heisset nach heutiger Art zu re-
den, bey dem Frauenzimmer der-
jenige Galan oder Amante, mit
welchen sie heimlich in Liebe liegen,
demselben vor allen andern affe-
ctioniret
seynd, und ihm aus son-
[Spaltenumbruch]

Choz Cräntze
derlicher Gewogenheit ein und an-
dere kleine Liebes-Freyheit verstat-
ten.

Chozbia, siehe Chasbia.
Crantz,

In Sarg, ist eine von bunten
seidenen und andern Schmeltz-
Blümgen, auch öffters mit guten
oder Wasser-Perlen reich besetzte
Crone, so man den verstorbenen
Jungfern im Sarge aufzusetzen,
oder wenn deren viel sind, selbige
herum zu legen pfleget, wird entwe-
der von der Pathe, oder einer na-
hen Freundin, oder auch von einem
Junggesellen überschicket.

Den Crantz bezahlen,

Ist eine in hiesigen Landen ge-
bräuchliche Redens-Art, und heis-
set, einer jungen Dirne oder
Dienst-Magd, die geraubte Jung-
ferschafft und Ehre, mit einem ge-
wissen Stück Gelde büssen und be-
zahlen, welche Summa nach de-
nen Rechten insgemein, als der ge-
schwächten Dirne Vater sie aus-
statten, und mit einer Mitgifft
versehen können, geschätzet und ge-
rechnet wird.

Crantz um das Ehe- oder
Wochen-Bette,

Ist ein runder Umfang um das
Obertheil des Ehe- oder Wochen-
Bettes gestecket, von weissen oder
bunten Caton, wollenen Zeuge,
Taffet oder Damast verfertiget,
glatt oder falbaliret, mit Frantzen
umstochen und frisiret.

Cräntze-Macherin,

Oder Cräntze-Frau, heissen

nicht
Frauenzimmer-Lexicon. N

[Spaltenumbruch]

Courſ Court
gleichen practiciren, wie ſolches ein
[j]eder erfahrner Koch bezeugen
wird. Unterſchiedene Arten der-
ſelben ſind ſchon oben zu finden,
als beyn Alraupen, beyn Arti-
ſchocken, beym Cabeliau, beym
Capaun, bey dito, beyn Fo-
rellen, beym Hecht, bey der Lachs-
Paſtete, bey der Schincken-Paſte-
te, bey der Stockſiſch-Paſtete,
beym Kalbfleiſch, bey der Potage,
bey dito, bey dito, Erbſen, Cou-
lis &c.

Courſet, Corſet, Caſchet, oder
Coſſaͤklein, auch Ca-
miſol,

Heiſſen dem Frauenzimmer die-
jenigen kleinen von Damaſt,
Eſtoff, Taffet, Tuch, Cammelot,
halb ſeidenen, Coton, oder wolle-
nen Zeugen verfertigten leichten
Waͤmslein, deren ſie ſich im Hau-
ſe, oder auch in der Wochen auf
die Gaſſe zu bedienen pflegen: ſie
haben gantz kurtze Schoͤſe, und
lange, ſchmahle, auch zuweilen et-
was weite Ermel, vornher um die
Haͤnde mit einem abſonderlichen
Zeuge ſtaffiret und aufgeſchlagen,
aufgewickelt, oder auch mit kleinen
rechten Aufſchlaͤgen verſehen, die
facon davon variret nach einer ie-
den Landes-Art, und taͤglich chan-
girender
Mode.

Courtoiſie oder Inclination,

Heiſſet nach heutiger Art zu re-
den, bey dem Frauenzimmer der-
jenige Galan oder Amante, mit
welchen ſie heimlich in Liebe liegen,
demſelben vor allen andern affe-
ctioniret
ſeynd, und ihm aus ſon-
[Spaltenumbruch]

Choz Craͤntze
derlicher Gewogenheit ein und an-
dere kleine Liebes-Freyheit verſtat-
ten.

Chozbia, ſiehe Chasbia.
Crantz,

In Sarg, iſt eine von bunten
ſeidenen und andern Schmeltz-
Bluͤmgen, auch oͤffters mit guten
oder Waſſer-Perlen reich beſetzte
Crone, ſo man den verſtorbenen
Jungfern im Sarge aufzuſetzen,
oder wenn deren viel ſind, ſelbige
herum zu legen pfleget, wird entwe-
der von der Pathe, oder einer na-
hen Freundin, oder auch von einem
Junggeſellen uͤberſchicket.

Den Crantz bezahlen,

Iſt eine in hieſigen Landen ge-
braͤuchliche Redens-Art, und heiſ-
ſet, einer jungen Dirne oder
Dienſt-Magd, die geraubte Jung-
ferſchafft und Ehre, mit einem ge-
wiſſen Stuͤck Gelde buͤſſen und be-
zahlen, welche Summa nach de-
nen Rechten insgemein, als der ge-
ſchwaͤchten Dirne Vater ſie aus-
ſtatten, und mit einer Mitgifft
verſehen koͤnnen, geſchaͤtzet und ge-
rechnet wird.

Crantz um das Ehe- oder
Wochen-Bette,

Iſt ein runder Umfang um das
Obertheil des Ehe- oder Wochen-
Bettes geſtecket, von weiſſen oder
bunten Caton, wollenen Zeuge,
Taffet oder Damaſt verfertiget,
glatt oder falbaliret, mit Frantzen
umſtochen und friſiret.

Craͤntze-Macherin,

Oder Craͤntze-Frau, heiſſen

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Frauenzim̃er-Lexicon. N
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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/215>, abgerufen am 24.11.2024.