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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Cossäk Costa
cken, Historien und andere Sachen
nach dem Leben durch ihre kluge
Schattirung künstlich zu ent-
werffen wuste, sondern auch durch
ihre Nadel lebhaffte und ähnliche
Contrefaies auf eine besondere Art
verfertigen konte, sie hat etliche son-
derliche Kunst-Stücke ausgenehet,
so in grosser Herren Kunst-Kammer
genommen worden, hatte auch das
Glück, daß nicht nur viel adeli-
che junge Fräulein vom Lande,
sondern auch das vornehmste
Frauenzimmer in Leipzig ihrer
Unterweisung und Auffsicht an-
vertrauet wurden. Das Wun-
dernswürdigste von ihr ist dieses,
daß sie fast biß in das 80. Jahr ih-
res Alters sonder einige Brillen
oder Vergrösserungs-Glaß der-
gleichen künstliche Nahd verferti-
get. Sie starb A. 1693. den 8.
Maji.

Coßäcklein, siehe Courset.
de Costa Blancha,

Maria. Eine Frantzösin aus
Pariß gebürtig, war in der Philo-
sophie
absonderlich in der Mathe-
matic
sehr wohl erfahren, wie sie
denn auch in der Physica, und vor
andern in allerhand Sprachen
was rechtschaffenes praestiret hat-
te. Solches bezeugen die 3. Dia-
logi
des Petri Messia, eines Spa-
niers, de Natura Solis & Terrae,
welche sie ins Frantzösische überse-
tzet, und zu Pariß A. 1566. her-
aus gegeben hat. Vid. Hoffman.
in Lexic. Univers. Tom. I. p.
994.

Costa,

Marguerite. Eine galante Po-
etin aus Rom, so in dem XVII. Se-
[Spaltenumbruch]

Cotel
culo gelebet. Sie hielte sich eine
zeitlang bey dem Groß-Hertzog
von Florentz Ferdinando II. auf,
und beschrieb seine Reise. Man
findet von ihr Une Fete a Chevalen
forme de Caroussel & de Ballet;

allwo ein Kampff zwischen dem
Apollo und Mars fingiret wird.
Hiernechst hat Mazarini etliche
Comödien, Satyren, Oden, auch
ihr Carmen Epicum vom Martyr-
thum der H. Caecilia und andere
Sachen, zu Pariß prächtig drucken
lassen. Vid. Bayle dans l'Article
Costa. p. 972. T. I. it. Menetrier re-
presentations en Musique p. 231. seq.

Cotelettes,

Sind Ripplein von allerhand
Vieh, zum Exempel Cotelettes de
porc, de mouton, &c. Costulae por-
cinae, vervecinae &c.
Schweins-
oder Hammels-Ripplein, welche
unser Koch zu braten, mit guten
Sossen zubereiten und zu farciren
lehret.

Cotelettes oder Carbonade zu
machen.

Nehmet von einem Schöps die
Rippen, schneidet eine jede beson-
ders herunter, schabet vorher an
der Spitze der Rippen eines Glie-
des lang das Bein gantz glatt,
klopffet selbige fein breit und dün-
ne, leget sie auf ein sauber Bret,
und bestreuet sie mit Saltz. Las-
set hernach Butter in einer Casse-
role
zergehen, vermischet geriebene
Semmel, mit etwas Ingber und
gehackter Petersilie; duncket die
Carbonade in die Butter und be-
streuet sie, weil sie noch naß, mit der

ver-

[Spaltenumbruch]

Coſſaͤk Coſta
cken, Hiſtorien und andere Sachen
nach dem Leben durch ihre kluge
Schattirung kuͤnſtlich zu ent-
werffen wuſte, ſondern auch durch
ihre Nadel lebhaffte und aͤhnliche
Contrefaies auf eine beſondere Art
verfertigen konte, ſie hat etliche ſon-
derliche Kunſt-Stuͤcke ausgenehet,
ſo in groſſer Herren Kunſt-Kam̃er
genommen worden, hatte auch das
Gluͤck, daß nicht nur viel adeli-
che junge Fraͤulein vom Lande,
ſondern auch das vornehmſte
Frauenzimmer in Leipzig ihrer
Unterweiſung und Auffſicht an-
vertrauet wurden. Das Wun-
dernswuͤrdigſte von ihr iſt dieſes,
daß ſie faſt biß in das 80. Jahr ih-
res Alters ſonder einige Brillen
oder Vergroͤſſerungs-Glaß der-
gleichen kuͤnſtliche Nahd verferti-
get. Sie ſtarb A. 1693. den 8.
Maji.

Coßäcklein, ſiehe Courſet.
de Coſta Blancha,

Maria. Eine Frantzoͤſin aus
Pariß gebuͤrtig, war in der Philo-
ſophie
abſonderlich in der Mathe-
matic
ſehr wohl erfahren, wie ſie
denn auch in der Phyſica, und vor
andern in allerhand Sprachen
was rechtſchaffenes præſtiret hat-
te. Solches bezeugen die 3. Dia-
logi
des Petri Mesſia, eines Spa-
niers, de Natura Solis & Terræ,
welche ſie ins Frantzoͤſiſche uͤberſe-
tzet, und zu Pariß A. 1566. her-
aus gegeben hat. Vid. Hoffman.
in Lexic. Univerſ. Tom. I. p.
994.

Coſta,

Marguerite. Eine galante Po-
etin aus Rom, ſo in dem XVII. Se-
[Spaltenumbruch]

Cotel
culo gelebet. Sie hielte ſich eine
zeitlang bey dem Groß-Hertzog
von Florentz Ferdinando II. auf,
und beſchrieb ſeine Reiſe. Man
findet von ihr Une Fête à Chevalen
forme de Carouſſel & de Ballet;

allwo ein Kampff zwiſchen dem
Apollo und Mars fingiret wird.
Hiernechſt hat Mazarini etliche
Comoͤdien, Satyren, Oden, auch
ihr Carmen Epicum vom Martyr-
thum der H. Cæcilia und andere
Sachen, zu Pariß praͤchtig drucken
laſſen. Vid. Bayle dans l’Article
Coſta. p. 972. T. I. it. Menétrier re-
preſentations en Muſique p. 231. ſeq.

Cotelettes,

Sind Ripplein von allerhand
Vieh, zum Exempel Cotelettes de
porc, de mouton, &c. Coſtulæ por-
cinæ, vervecinæ &c.
Schweins-
oder Hammels-Ripplein, welche
unſer Koch zu braten, mit guten
Soſſen zubereiten und zu farciren
lehret.

Cotelettes oder Carbonade zu
machen.

Nehmet von einem Schoͤps die
Rippen, ſchneidet eine jede beſon-
ders herunter, ſchabet vorher an
der Spitze der Rippen eines Glie-
des lang das Bein gantz glatt,
klopffet ſelbige fein breit und duͤn-
ne, leget ſie auf ein ſauber Bret,
und beſtreuet ſie mit Saltz. Laſ-
ſet hernach Butter in einer Caſſe-
role
zergehen, vermiſchet geriebene
Semmel, mit etwas Ingber und
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ſtreuet ſie, weil ſie noch naß, mit der

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[0211] Coſſaͤk Coſta Cotel cken, Hiſtorien und andere Sachen nach dem Leben durch ihre kluge Schattirung kuͤnſtlich zu ent- werffen wuſte, ſondern auch durch ihre Nadel lebhaffte und aͤhnliche Contrefaies auf eine beſondere Art verfertigen konte, ſie hat etliche ſon- derliche Kunſt-Stuͤcke ausgenehet, ſo in groſſer Herren Kunſt-Kam̃er genommen worden, hatte auch das Gluͤck, daß nicht nur viel adeli- che junge Fraͤulein vom Lande, ſondern auch das vornehmſte Frauenzimmer in Leipzig ihrer Unterweiſung und Auffſicht an- vertrauet wurden. Das Wun- dernswuͤrdigſte von ihr iſt dieſes, daß ſie faſt biß in das 80. Jahr ih- res Alters ſonder einige Brillen oder Vergroͤſſerungs-Glaß der- gleichen kuͤnſtliche Nahd verferti- get. Sie ſtarb A. 1693. den 8. Maji. Coßäcklein, ſiehe Courſet. de Coſta Blancha, Maria. Eine Frantzoͤſin aus Pariß gebuͤrtig, war in der Philo- ſophie abſonderlich in der Mathe- matic ſehr wohl erfahren, wie ſie denn auch in der Phyſica, und vor andern in allerhand Sprachen was rechtſchaffenes præſtiret hat- te. Solches bezeugen die 3. Dia- logi des Petri Mesſia, eines Spa- niers, de Natura Solis & Terræ, welche ſie ins Frantzoͤſiſche uͤberſe- tzet, und zu Pariß A. 1566. her- aus gegeben hat. Vid. Hoffman. in Lexic. Univerſ. Tom. I. p. 994. Coſta, Marguerite. Eine galante Po- etin aus Rom, ſo in dem XVII. Se- culo gelebet. Sie hielte ſich eine zeitlang bey dem Groß-Hertzog von Florentz Ferdinando II. auf, und beſchrieb ſeine Reiſe. Man findet von ihr Une Fête à Chevalen forme de Carouſſel & de Ballet; allwo ein Kampff zwiſchen dem Apollo und Mars fingiret wird. Hiernechſt hat Mazarini etliche Comoͤdien, Satyren, Oden, auch ihr Carmen Epicum vom Martyr- thum der H. Cæcilia und andere Sachen, zu Pariß praͤchtig drucken laſſen. Vid. Bayle dans l’Article Coſta. p. 972. T. I. it. Menétrier re- preſentations en Muſique p. 231. ſeq. Cotelettes, Sind Ripplein von allerhand Vieh, zum Exempel Cotelettes de porc, de mouton, &c. Coſtulæ por- cinæ, vervecinæ &c. Schweins- oder Hammels-Ripplein, welche unſer Koch zu braten, mit guten Soſſen zubereiten und zu farciren lehret. Cotelettes oder Carbonade zu machen. Nehmet von einem Schoͤps die Rippen, ſchneidet eine jede beſon- ders herunter, ſchabet vorher an der Spitze der Rippen eines Glie- des lang das Bein gantz glatt, klopffet ſelbige fein breit und duͤn- ne, leget ſie auf ein ſauber Bret, und beſtreuet ſie mit Saltz. Laſ- ſet hernach Butter in einer Caſſe- role zergehen, vermiſchet geriebene Semmel, mit etwas Ingber und gehackter Peterſilie; duncket die Carbonade in die Butter und be- ſtreuet ſie, weil ſie noch naß, mit der ver-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/211>, abgerufen am 24.11.2024.