Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Anton: Wahrhaftiger Bericht, daß das Wort Gottes, ohne Tumult, ohne Schwärmerei, zu Goslar und Braunschweig gepredigt wird. Wittenberg, 1529.

Bild:
<< vorherige Seite

hertz vnd so gedemütigt ist / wirstu nicht verach / ten. AVCTOR / Dein antwort ist viel anders / denn das gerüchte gewesen ist / Aber ich gleub dir mehr / denn des Euangelii feinden. ANT. Stünds vmb die sache anders / wolt ich dirs als meinem lieben bruder warlich bekennen. AVCTOR / Was wird bey euch gehalten vom Zwinglio vnd Oecolampadio ANTO. Der gemein man helt nichts dauon / denn er auch wenigk / Gott hab lob / dauon weis / Wir andern halten sie vor solche leute / so sich zu seer auff yhre kunst verlassen / vnd den Christum zur schule füren wöllen / doch nicht wie die Sophisten / sondern vnter dem namen / das sie allein die schrifft recht auslegen vnd verstehen. Ich hette mich zeitlich vom Zwingel lassen vberreden / wo nicht so hell der Text were bey allen Euangelisten / dazu beym Paulo / Wenn sie lang von yhren Tropis vnd allegorijs gesungen haben / so bleibt gleichwol ein heller text da / dem ich gleuben mus / Ich wölle denn widder mein eygen gewissen thun. AVCTOR / Abermals ist falsch das gerüchte / Denn man sagte / Er hette stette bey euch diese lere funden / sonderlich beym Amando. ANTO. Wo das her kumpt / weis ich wol / Es hat einer von den vnsern ein mal beym Amando ein Zwinglisch buch gesehen / daraus hat er flux geschlossen / Amandus hat Zwingels bücher / Ergo. AVC. Das ist ia nicht ein feine consequentz. ANTO. Ich sage dir recht / also gehts zu / Wo itzunder ein armer gesel ist / den man gern vnter die fusse hette / dem mus mit solchen lügen der

hertz vnd so gedemütigt ist / wirstu nicht verach / ten. AVCTOR / Dein antwort ist viel anders / denn das gerüchte gewesen ist / Aber ich gleub dir mehr / denn des Euangelii feinden. ANT. Stünds vmb die sache anders / wolt ich dirs als meinem lieben bruder warlich bekennẽ. AVCTOR / Was wird bey euch gehalten vom Zwinglio vnd Oecolampadio ANTO. Der gemein man helt nichts dauon / denn er auch wenigk / Gott hab lob / dauon weis / Wir andern halten sie vor solche leute / so sich zu seer auff yhre kunst verlassen / vnd den Christum zur schule füren wöllen / doch nicht wie die Sophisten / sondern vnter dem namen / das sie allein die schrifft recht auslegẽ vnd verstehen. Ich hette mich zeitlich vom Zwingel lassen vberreden / wo nicht so hell der Text were bey allen Euangelisten / dazu beym Paulo / Wenn sie lang von yhren Tropis vnd allegorijs gesungen haben / so bleibt gleichwol ein heller text da / dem ich gleuben mus / Ich wölle denn widder mein eygen gewissen thun. AVCTOR / Abermals ist falsch das gerüchte / Denn man sagte / Er hette stette bey euch diese lere funden / sonderlich beym Amando. ANTO. Wo das her kumpt / weis ich wol / Es hat einer von den vnsern ein mal beym Amando ein Zwinglisch buch gesehen / daraus hat er flux geschlossen / Amandus hat Zwingels bücher / Ergo. AVC. Das ist ia nicht ein feine consequentz. ANTO. Ich sage dir recht / also gehts zu / Wo itzunder ein armer gesel ist / den man gern vnter die fusse hette / dem mus mit solchen lügen der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0013"/>
hertz vnd so gedemütigt ist / wirstu nicht verach / ten.
                     AVCTOR / Dein antwort ist viel anders / denn das gerüchte gewesen ist / Aber ich
                     gleub dir mehr / denn des Euangelii feinden. ANT. Stünds vmb die sache anders /
                     wolt ich dirs als meinem lieben bruder warlich bekenne&#x0303;. AVCTOR /
                     Was wird bey euch gehalten vom Zwinglio vnd Oecolampadio  ANTO. Der gemein man
                     helt nichts dauon / denn er auch wenigk / Gott hab lob / dauon weis / Wir andern
                     halten sie vor solche leute / so sich zu seer auff yhre kunst verlassen / vnd
                     den Christum zur schule füren wöllen / doch nicht wie die Sophisten / sondern
                     vnter dem namen / das sie allein die schrifft recht auslege&#x0303; vnd
                     verstehen. Ich hette mich zeitlich vom Zwingel lassen vberreden / wo nicht so
                     hell der Text were bey allen Euangelisten / dazu beym Paulo / Wenn sie lang von
                     yhren Tropis vnd allegorijs gesungen haben / so bleibt gleichwol ein heller text
                     da / dem ich gleuben mus / Ich wölle denn widder mein eygen gewissen thun.
                     AVCTOR / Abermals ist falsch das gerüchte / Denn man sagte / Er hette stette bey
                     euch diese lere funden / sonderlich beym Amando. ANTO. Wo das her kumpt / weis
                     ich wol / Es hat einer von den vnsern ein mal beym Amando ein Zwinglisch buch
                     gesehen / daraus hat er flux geschlossen / Amandus hat Zwingels bücher / Ergo.
                     AVC. Das ist ia nicht ein feine consequentz. ANTO. Ich sage dir recht / also
                     gehts zu / Wo itzunder ein armer gesel ist / den man gern vnter die fusse hette
                     / dem mus mit solchen lügen der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0013] hertz vnd so gedemütigt ist / wirstu nicht verach / ten. AVCTOR / Dein antwort ist viel anders / denn das gerüchte gewesen ist / Aber ich gleub dir mehr / denn des Euangelii feinden. ANT. Stünds vmb die sache anders / wolt ich dirs als meinem lieben bruder warlich bekennẽ. AVCTOR / Was wird bey euch gehalten vom Zwinglio vnd Oecolampadio ANTO. Der gemein man helt nichts dauon / denn er auch wenigk / Gott hab lob / dauon weis / Wir andern halten sie vor solche leute / so sich zu seer auff yhre kunst verlassen / vnd den Christum zur schule füren wöllen / doch nicht wie die Sophisten / sondern vnter dem namen / das sie allein die schrifft recht auslegẽ vnd verstehen. Ich hette mich zeitlich vom Zwingel lassen vberreden / wo nicht so hell der Text were bey allen Euangelisten / dazu beym Paulo / Wenn sie lang von yhren Tropis vnd allegorijs gesungen haben / so bleibt gleichwol ein heller text da / dem ich gleuben mus / Ich wölle denn widder mein eygen gewissen thun. AVCTOR / Abermals ist falsch das gerüchte / Denn man sagte / Er hette stette bey euch diese lere funden / sonderlich beym Amando. ANTO. Wo das her kumpt / weis ich wol / Es hat einer von den vnsern ein mal beym Amando ein Zwinglisch buch gesehen / daraus hat er flux geschlossen / Amandus hat Zwingels bücher / Ergo. AVC. Das ist ia nicht ein feine consequentz. ANTO. Ich sage dir recht / also gehts zu / Wo itzunder ein armer gesel ist / den man gern vnter die fusse hette / dem mus mit solchen lügen der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_bericht_1529
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_bericht_1529/13
Zitationshilfe: Corvinus, Anton: Wahrhaftiger Bericht, daß das Wort Gottes, ohne Tumult, ohne Schwärmerei, zu Goslar und Braunschweig gepredigt wird. Wittenberg, 1529, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_bericht_1529/13>, abgerufen am 07.05.2024.