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Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].

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Corpus -- und dieser Busen -- möchte wohl
'mal -- nur 'mal küssen diese L ... l .. ippen
-- -- Ah! ... ah! ... ent--zückend! ... Uebrigens,
Doctor -- -- sind doch 'n famoser Kerl -- --
gehen so ein--ein--trächtig Arm in Arm -- wollen
uns nur wieder ver--vertragen -- ha ... ha ...
Wollen nächstens 'mal Sect kneipen zusammen --
ja --? gloriose Idee -- -- bringen kleine Hedwig
mit -- na? ... na? ... Verhältniß anbändeln
-- -- auch nicht übel -- -- auf Ehre! werde
das reizende Scheusal gelegentlich 'mal pou--pou---
ssiren -- -- --"

Adam ließ die Rede Oettingers Monolog bleiben.
Er begnügte sich, die kargen Ueberreste seiner geistigen
Wachbarkeitskräfte vor Allem zur Steuer ihrer nicht
mehr ganz seetüchtigen Leibesfahrzeuge zu verwenden.
Er hatte seine liebe Noth, den Herrn Referendar
von allzu intimen Berührungen mit verschiedenen
Häuserwänden zurückzuhalten.

Plötzlich fühlte Adam das brennende Bedürfniß,
allein zu sein. Ein Gedanke war in ihm aufge-
zischt, ein Wunsch war in ihm emporgesprungen,
dessen Erfüllung der merkwürdigen, halb träumerisch-
müden, halb bewegt-reizsuchenden Stimmung, die
ihn gekapert hatte, entsprach. Er wollte noch ein-
mal durch die Straße gehen, in welcher Hedwig
wohnte, wollte noch einmal vor ihrem Hause stehen,
noch einmal zu ihrem Fenster hinaufschauen.
Vielleicht .. vielleicht gab es hinter den Gardinen,
hinter den Vorhängen noch ein spätes, heimliches

Corpus — und dieſer Buſen — möchte wohl
'mal — nur 'mal küſſen dieſe L ... l .. ippen
— — Ah! ... ah! ... ent—zückend! ... Uebrigens,
Doctor — — ſind doch 'n famoſer Kerl — —
gehen ſo ein—ein—trächtig Arm in Arm — wollen
uns nur wieder ver—vertragen — ha ... ha ...
Wollen nächſtens 'mal Sect kneipen zuſammen —
ja —? glorioſe Idee — — bringen kleine Hedwig
mit — na? ... na? ... Verhältniß anbändeln
— — auch nicht übel — — auf Ehre! werde
das reizende Scheuſal gelegentlich 'mal pou—pou—-
ſſiren — — —“

Adam ließ die Rede Oettingers Monolog bleiben.
Er begnügte ſich, die kargen Ueberreſte ſeiner geiſtigen
Wachbarkeitskräfte vor Allem zur Steuer ihrer nicht
mehr ganz ſeetüchtigen Leibesfahrzeuge zu verwenden.
Er hatte ſeine liebe Noth, den Herrn Referendar
von allzu intimen Berührungen mit verſchiedenen
Häuſerwänden zurückzuhalten.

Plötzlich fühlte Adam das brennende Bedürfniß,
allein zu ſein. Ein Gedanke war in ihm aufge-
ziſcht, ein Wunſch war in ihm emporgeſprungen,
deſſen Erfüllung der merkwürdigen, halb träumeriſch-
müden, halb bewegt-reizſuchenden Stimmung, die
ihn gekapert hatte, entſprach. Er wollte noch ein-
mal durch die Straße gehen, in welcher Hedwig
wohnte, wollte noch einmal vor ihrem Hauſe ſtehen,
noch einmal zu ihrem Fenſter hinaufſchauen.
Vielleicht .. vielleicht gab es hinter den Gardinen,
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[82/0090] Corpus — und dieſer Buſen — möchte wohl 'mal — nur 'mal küſſen dieſe L ... l .. ippen — — Ah! ... ah! ... ent—zückend! ... Uebrigens, Doctor — — ſind doch 'n famoſer Kerl — — gehen ſo ein—ein—trächtig Arm in Arm — wollen uns nur wieder ver—vertragen — ha ... ha ... Wollen nächſtens 'mal Sect kneipen zuſammen — ja —? glorioſe Idee — — bringen kleine Hedwig mit — na? ... na? ... Verhältniß anbändeln — — auch nicht übel — — auf Ehre! werde das reizende Scheuſal gelegentlich 'mal pou—pou—- ſſiren — — —“ Adam ließ die Rede Oettingers Monolog bleiben. Er begnügte ſich, die kargen Ueberreſte ſeiner geiſtigen Wachbarkeitskräfte vor Allem zur Steuer ihrer nicht mehr ganz ſeetüchtigen Leibesfahrzeuge zu verwenden. Er hatte ſeine liebe Noth, den Herrn Referendar von allzu intimen Berührungen mit verſchiedenen Häuſerwänden zurückzuhalten. Plötzlich fühlte Adam das brennende Bedürfniß, allein zu ſein. Ein Gedanke war in ihm aufge- ziſcht, ein Wunſch war in ihm emporgeſprungen, deſſen Erfüllung der merkwürdigen, halb träumeriſch- müden, halb bewegt-reizſuchenden Stimmung, die ihn gekapert hatte, entſprach. Er wollte noch ein- mal durch die Straße gehen, in welcher Hedwig wohnte, wollte noch einmal vor ihrem Hauſe ſtehen, noch einmal zu ihrem Fenſter hinaufſchauen. Vielleicht .. vielleicht gab es hinter den Gardinen, hinter den Vorhängen noch ein ſpätes, heimliches

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Zitationshilfe: Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/90>, abgerufen am 25.11.2024.