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Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].

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"Also der Dame ... Deiner ... Deiner Emmy
wegen, Adam --?"

"Die Damen, mein Lieb, für die oder deren
wegen sich Helden, wie wir, schlagen -- diese Damen
-- -- nun! glaubst Du etwa, Hedwig, daß ich
für Dich eintreten würde -- das heißt -- ich
meine -- --"

"Wenn mich nun Jemand beleidigte --?"

"Ich würde den Kerl niederschlagen -- aber
wahrhaftig nicht auf den Unsinn des patentirten
Mords 'reinfallen! Bei Damen dagegen a la Emmy,
die Alles darauf ankommen lassen, läßt man eben
auch Alles darauf ankommen -- genau so zwei-
deutig, wie der Charakter dieser Frauenzimmer
ist das Duell -- genau so! -- ein Capitel aus
den Demimondiana des Lebens, mein Lieb --
weiter nichts! Dort Alternativen -- hier auch!
Aber nun laß uns gehen! Die theure Donna Melitta
wartet schon. Trink' aus, bitte! Sieh, wie hell es
schon geworden ist! Wir gehen der Frühe entgegen,
dem Morgen -- der Sonne! Wenn sich nur der
Staub der Nacht nicht so in meine Poren ein-
gefressen hätte! Komm! Und nun wollen wir allen
Unrath aus der Seele spülen ... und weiter nichts
sein, als zwei harmlose Wesen, die sich zu Tode
wundern möchten, daß sie hier auf dem dummen,
hökrigen Erdrücken Stehauf! und Duckdichnieder!
spielen müssen ... die baß erstaunt sind, daß sie
nicht gelegentlich herunterrutschen von dem Kugel-
würmchen -- und die manchmal, wie zum Beispiel

„Alſo der Dame ... Deiner ... Deiner Emmy
wegen, Adam —?“

„Die Damen, mein Lieb, für die oder deren
wegen ſich Helden, wie wir, ſchlagen — dieſe Damen
— — nun! glaubſt Du etwa, Hedwig, daß ich
für Dich eintreten würde — das heißt — ich
meine — —“

„Wenn mich nun Jemand beleidigte —?“

„Ich würde den Kerl niederſchlagen — aber
wahrhaftig nicht auf den Unſinn des patentirten
Mords 'reinfallen! Bei Damen dagegen à la Emmy,
die Alles darauf ankommen laſſen, läßt man eben
auch Alles darauf ankommen — genau ſo zwei-
deutig, wie der Charakter dieſer Frauenzimmer
iſt das Duell — genau ſo! — ein Capitel aus
den Demimondiana des Lebens, mein Lieb —
weiter nichts! Dort Alternativen — hier auch!
Aber nun laß uns gehen! Die theure Donna Melitta
wartet ſchon. Trink' aus, bitte! Sieh, wie hell es
ſchon geworden iſt! Wir gehen der Frühe entgegen,
dem Morgen — der Sonne! Wenn ſich nur der
Staub der Nacht nicht ſo in meine Poren ein-
gefreſſen hätte! Komm! Und nun wollen wir allen
Unrath aus der Seele ſpülen ... und weiter nichts
ſein, als zwei harmloſe Weſen, die ſich zu Tode
wundern möchten, daß ſie hier auf dem dummen,
hökrigen Erdrücken Stehauf! und Duckdichnieder!
ſpielen müſſen ... die baß erſtaunt ſind, daß ſie
nicht gelegentlich herunterrutſchen von dem Kugel-
würmchen — und die manchmal, wie zum Beiſpiel

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[284/0292] „Alſo der Dame ... Deiner ... Deiner Emmy wegen, Adam —?“ „Die Damen, mein Lieb, für die oder deren wegen ſich Helden, wie wir, ſchlagen — dieſe Damen — — nun! glaubſt Du etwa, Hedwig, daß ich für Dich eintreten würde — das heißt — ich meine — —“ „Wenn mich nun Jemand beleidigte —?“ „Ich würde den Kerl niederſchlagen — aber wahrhaftig nicht auf den Unſinn des patentirten Mords 'reinfallen! Bei Damen dagegen à la Emmy, die Alles darauf ankommen laſſen, läßt man eben auch Alles darauf ankommen — genau ſo zwei- deutig, wie der Charakter dieſer Frauenzimmer iſt das Duell — genau ſo! — ein Capitel aus den Demimondiana des Lebens, mein Lieb — weiter nichts! Dort Alternativen — hier auch! Aber nun laß uns gehen! Die theure Donna Melitta wartet ſchon. Trink' aus, bitte! Sieh, wie hell es ſchon geworden iſt! Wir gehen der Frühe entgegen, dem Morgen — der Sonne! Wenn ſich nur der Staub der Nacht nicht ſo in meine Poren ein- gefreſſen hätte! Komm! Und nun wollen wir allen Unrath aus der Seele ſpülen ... und weiter nichts ſein, als zwei harmloſe Weſen, die ſich zu Tode wundern möchten, daß ſie hier auf dem dummen, hökrigen Erdrücken Stehauf! und Duckdichnieder! ſpielen müſſen ... die baß erſtaunt ſind, daß ſie nicht gelegentlich herunterrutſchen von dem Kugel- würmchen — und die manchmal, wie zum Beiſpiel

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Zitationshilfe: Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/292>, abgerufen am 23.11.2024.