Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804. Priester. Ein enges Bündniß hat nun hier geschlossen Der Völkerführer Attus Tullus mit Coriolan. So wie's beschlossen ward Hier unter ihnen ohne Trug und Falsch, So mag es fest und ewiglich bestehen, Bis sie der Tod entbindet. Beyde. Es bestehe! Priester. Und es gedeihe dieser feste Bund Dem ganzen Volk der Volsker und auch ihnen, Zum Heile, Glück und Segen! Beyde. Er gedeihe! Priester. Sie rufen euch, ihr Untergötter, auf, Die ihr den Meineyd furchtbar rächt! Beyde. Wir rufen! Priester. Und wer den nun beschwornen heil'gen Bund Der erste bricht, -- es sey nun offenbar, Es sey verborgen, mittelst arger List, -- Den straft, ihr Götter, und er falle hin! Er falle hin, so wie das Opferthier Des Opfers Streichen fällt! Beyde. Er falle hin! Prieſter. Ein enges Bündniß hat nun hier geſchloſſen Der Völkerführer Attus Tullus mit Coriolan. So wie’s beſchloſſen ward Hier unter ihnen ohne Trug und Falſch, So mag es feſt und ewiglich beſtehen, Bis ſie der Tod entbindet. Beyde. Es beſtehe! Prieſter. Und es gedeihe dieſer feſte Bund Dem ganzen Volk der Volsker und auch ihnen, Zum Heile, Glück und Segen! Beyde. Er gedeihe! Prieſter. Sie rufen euch, ihr Untergötter, auf, Die ihr den Meineyd furchtbar rächt! Beyde. Wir rufen! Prieſter. Und wer den nun beſchwornen heil’gen Bund Der erſte bricht, — es ſey nun offenbar, Es ſey verborgen, mittelſt arger Liſt, — Den ſtraft, ihr Götter, und er falle hin! Er falle hin, ſo wie das Opferthier Des Opfers Streichen fällt! Beyde. Er falle hin! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0064" n="56"/> <sp who="#PRI"> <speaker><hi rendition="#g">Prieſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein enges Bündniß hat nun hier geſchloſſen<lb/> Der Völkerführer Attus Tullus mit<lb/> Coriolan. So wie’s beſchloſſen ward<lb/> Hier unter ihnen ohne Trug und Falſch,<lb/> So mag es feſt und ewiglich beſtehen,<lb/> Bis ſie der Tod entbindet.</p> </sp><lb/> <sp who="#BEY"> <speaker><hi rendition="#g">Beyde</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Es beſtehe!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#PRI"> <speaker><hi rendition="#g">Prieſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Und es gedeihe dieſer feſte Bund<lb/> Dem ganzen Volk der Volsker und auch ihnen,<lb/> Zum Heile, Glück und Segen!</p> </sp><lb/> <sp who="#BEY"> <speaker><hi rendition="#g">Beyde</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Er gedeihe!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#PRI"> <speaker><hi rendition="#g">Prieſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie rufen euch, ihr Untergötter, auf,<lb/> Die ihr den Meineyd furchtbar rächt!</p> </sp><lb/> <sp who="#BEY"> <speaker><hi rendition="#g">Beyde</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Wir rufen!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#PRI"> <speaker><hi rendition="#g">Prieſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Und wer den nun beſchwornen heil’gen Bund<lb/> Der erſte bricht, — es ſey nun offenbar,<lb/> Es ſey verborgen, mittelſt arger Liſt, —<lb/> Den ſtraft, ihr Götter, und er falle hin!<lb/> Er falle hin, ſo wie das Opferthier<lb/> Des Opfers Streichen fällt!</p> </sp><lb/> <sp who="#BEY"> <speaker><hi rendition="#g">Beyde</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Er falle hin!</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0064]
Prieſter.
Ein enges Bündniß hat nun hier geſchloſſen
Der Völkerführer Attus Tullus mit
Coriolan. So wie’s beſchloſſen ward
Hier unter ihnen ohne Trug und Falſch,
So mag es feſt und ewiglich beſtehen,
Bis ſie der Tod entbindet.
Beyde.
Es beſtehe!
Prieſter.
Und es gedeihe dieſer feſte Bund
Dem ganzen Volk der Volsker und auch ihnen,
Zum Heile, Glück und Segen!
Beyde.
Er gedeihe!
Prieſter.
Sie rufen euch, ihr Untergötter, auf,
Die ihr den Meineyd furchtbar rächt!
Beyde.
Wir rufen!
Prieſter.
Und wer den nun beſchwornen heil’gen Bund
Der erſte bricht, — es ſey nun offenbar,
Es ſey verborgen, mittelſt arger Liſt, —
Den ſtraft, ihr Götter, und er falle hin!
Er falle hin, ſo wie das Opferthier
Des Opfers Streichen fällt!
Beyde.
Er falle hin!
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