p1c_372.001 zweyte von drey, und das dritte wieder von fünf Versen, p1c_372.002 und aus drey Refrains, wozu die Anfangsworte des ersten p1c_372.003 Verses, z. B. Adieu Cesar, oder le bel Esprit! genommen p1c_372.004 werden, die am Ende des zweyten Couplets und p1c_372.005 zu Ende des ganzen Gedichts zu wiederholen sind. Jm p1c_372.006 regelmäßigen Rondeau sind nur zwey abwechselnd wiederkehrende p1c_372.007 Reime. Der eine kommt achtmal, der andre fünfmal p1c_372.008 wieder. Die Ordnung dieser Reime im letzten Couplet p1c_372.009 müssen den Reimen des ersten genau correspondiren. p1c_372.010 Man sieht also, daß sie ursprünglich nach Einer Melodie p1c_372.011 gesungen wurden, wie die Quatrains und Terzette in den p1c_372.012 Sonnetten, deren Entstehung auch wohl musikalisch ist, weswegen p1c_372.013 Petrark die beyden Quatrains und Terzetts in Ansehung p1c_372.014 der Reime einander genau correspondiren läßt.
p1c_372.015 Anmerk. 4. So viel von dem Reim, seinen Regeln, p1c_372.016 und den vorzüglichsten Reimsystemen überhaupt. Es p1c_372.017 giebt noch mehrere Spielereyen der Dichter mit dem Klange. p1c_372.018 Die Onomatopöia, oder die Nachahmung des Schalls, deren p1c_372.019 wir in der ersten Anmerkung erwähnten, und die zuweilen p1c_372.020 eine besondere Figur der dichterischen Sprache giebt, p1c_372.021 wird von manchen Dichtern so weit getrieben, daß sie neue p1c_372.022 Worte machen. At tuba terribili sonitu tarantantarap1c_372.023 dixit. Ennius. Virgil, der auch hier aurum p1c_372.024 de stercore Ennii zusammen las, verändert den Vers so: p1c_372.025 At tuba terribilem sonitum procul aere canoro increpuit, p1c_372.026 fand also dies für den Styl eines wirklichen Heldengedichts p1c_372.027 doch zu spielend. - Jn der Ballade, welche,
p1c_372.001 zweyte von drey, und das dritte wieder von fünf Versen, p1c_372.002 und aus drey Refrains, wozu die Anfangsworte des ersten p1c_372.003 Verses, z. B. Adieu Cesar, oder le bel Esprit! genommen p1c_372.004 werden, die am Ende des zweyten Couplets und p1c_372.005 zu Ende des ganzen Gedichts zu wiederholen sind. Jm p1c_372.006 regelmäßigen Rondeau sind nur zwey abwechselnd wiederkehrende p1c_372.007 Reime. Der eine kommt achtmal, der andre fünfmal p1c_372.008 wieder. Die Ordnung dieser Reime im letzten Couplet p1c_372.009 müssen den Reimen des ersten genau correspondiren. p1c_372.010 Man sieht also, daß sie ursprünglich nach Einer Melodie p1c_372.011 gesungen wurden, wie die Quatrains und Terzette in den p1c_372.012 Sonnetten, deren Entstehung auch wohl musikalisch ist, weswegen p1c_372.013 Petrark die beyden Quatrains und Terzetts in Ansehung p1c_372.014 der Reime einander genau correspondiren läßt.
p1c_372.015 Anmerk. 4. So viel von dem Reim, seinen Regeln, p1c_372.016 und den vorzüglichsten Reimsystemen überhaupt. Es p1c_372.017 giebt noch mehrere Spielereyen der Dichter mit dem Klange. p1c_372.018 Die Onomatopöia, oder die Nachahmung des Schalls, deren p1c_372.019 wir in der ersten Anmerkung erwähnten, und die zuweilen p1c_372.020 eine besondere Figur der dichterischen Sprache giebt, p1c_372.021 wird von manchen Dichtern so weit getrieben, daß sie neue p1c_372.022 Worte machen. At tuba terribili sonitu tarantantarap1c_372.023 dixit. Ennius. Virgil, der auch hier aurum p1c_372.024 de stercore Ennii zusammen las, verändert den Vers so: p1c_372.025 At tuba terribilem sonitum procul aere canoro increpuit, p1c_372.026 fand also dies für den Styl eines wirklichen Heldengedichts p1c_372.027 doch zu spielend. ─ Jn der Ballade, welche,
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/430>, abgerufen am 23.11.2024.
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