p1c_214.001 , was die Aufmerksamkeit und den Trieb nach Gedankenbeschäftigung p1c_214.002 unterhält, dahin gehört alles, was den p1c_214.003 Verstand zum Forschen auffordert, dahin endlich alles, p1c_214.004 worüber die Vernunft staunt. Aus diesen mannichfaltigen p1c_214.005 bestimmten Gegenständen, an welchen das Schöne dargestellt p1c_214.006 wird, ergeben sich verschiedene Modificationenp1c_214.007 des Schönen, von denen wir oben sprachen. Da das p1c_214.008 Schöne oft mehr wegen seiner Lebendigkeit oder wegen seiner p1c_214.009 die Sinne reitzenden und rührenden Kraft bey dem Menschen p1c_214.010 Aufmerksamkeit findet, als wegen seiner idealenp1c_214.011 wesentlichen Form, so ist es begreiflich, warum die Menschen p1c_214.012 die Untergattungen des Schönen so oft nach subjektiven p1c_214.013 Empfindungen benennen, und ihm blos Prädikate beylegen p1c_214.014 in Verhältniß auf unsere sinnliche Natur oder unsern p1c_214.015 Verstand, z. B. angenehm, interessant u. s. w. p1c_214.016 Doch die Lust, die aus den Reitzmitteln zum Schönen p1c_214.017 in Absicht auf Sinne und Verstand entsteht, ist von der eigentlich p1c_214.018 geistigen Lust zu unterscheiden, welche bey der p1c_214.019 Begeisterung statt findet. Letztere bewirkt ein Gefühl der p1c_214.020 Seligkeit, ist also völlig uninteressirt und erweckt in uns das p1c_214.021 Bewußtseyn von Einheit des Geistes und der Natur. Die p1c_214.022 Art übrigens, wie die Gedanken und bestimmten Begriffe p1c_214.023 gewählt, gereiht, in einander gedrängt, (z. B. beym Starken) p1c_214.024 ausgedehnt (beym Großen, Sanften u. s. w.) werden, p1c_214.025 giebt für die ästhetische Form das, was man mit den p1c_214.026 Rhetorikern (jedoch in etwas anderer Bedeutung) figurae p1c_214.027 sententiarum oder schemata nennen könnte, indem dadurch p1c_214.028 eine oder eine andere näher bestimmbare Vernunftidee
p1c_214.001 , was die Aufmerksamkeit und den Trieb nach Gedankenbeschäftigung p1c_214.002 unterhält, dahin gehört alles, was den p1c_214.003 Verstand zum Forschen auffordert, dahin endlich alles, p1c_214.004 worüber die Vernunft staunt. Aus diesen mannichfaltigen p1c_214.005 bestimmten Gegenständen, an welchen das Schöne dargestellt p1c_214.006 wird, ergeben sich verschiedene Modificationenp1c_214.007 des Schönen, von denen wir oben sprachen. Da das p1c_214.008 Schöne oft mehr wegen seiner Lebendigkeit oder wegen seiner p1c_214.009 die Sinne reitzenden und rührenden Kraft bey dem Menschen p1c_214.010 Aufmerksamkeit findet, als wegen seiner idealenp1c_214.011 wesentlichen Form, so ist es begreiflich, warum die Menschen p1c_214.012 die Untergattungen des Schönen so oft nach subjektiven p1c_214.013 Empfindungen benennen, und ihm blos Prädikate beylegen p1c_214.014 in Verhältniß auf unsere sinnliche Natur oder unsern p1c_214.015 Verstand, z. B. angenehm, interessant u. s. w. p1c_214.016 Doch die Lust, die aus den Reitzmitteln zum Schönen p1c_214.017 in Absicht auf Sinne und Verstand entsteht, ist von der eigentlich p1c_214.018 geistigen Lust zu unterscheiden, welche bey der p1c_214.019 Begeisterung statt findet. Letztere bewirkt ein Gefühl der p1c_214.020 Seligkeit, ist also völlig uninteressirt und erweckt in uns das p1c_214.021 Bewußtseyn von Einheit des Geistes und der Natur. Die p1c_214.022 Art übrigens, wie die Gedanken und bestimmten Begriffe p1c_214.023 gewählt, gereiht, in einander gedrängt, (z. B. beym Starken) p1c_214.024 ausgedehnt (beym Großen, Sanften u. s. w.) werden, p1c_214.025 giebt für die ästhetische Form das, was man mit den p1c_214.026 Rhetorikern (jedoch in etwas anderer Bedeutung) figurae p1c_214.027 sententiarum oder schemata nennen könnte, indem dadurch p1c_214.028 eine oder eine andere näher bestimmbare Vernunftidee
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, was die Aufmerksamkeit und den Trieb nach Gedankenbeschäftigung p1c_214.002
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Doch die Lust, die aus den Reitzmitteln zum Schönen p1c_214.017
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Begeisterung statt findet. Letztere bewirkt ein Gefühl der p1c_214.020
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eine oder eine andere näher bestimmbare Vernunftidee
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/272>, abgerufen am 27.11.2024.
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