p1c_113.001 mag ein Mensch gerechter seyn, denn Gott? Oder ein p1c_113.002 Mann reiner seyn, denn der ihn schuf? Siehe, unter seinen p1c_113.003 Knechten ist keiner ohne Tadel, und zu seinen Boten sendet p1c_113.004 er Thorheit. Wie viel mehr, die in leimen Häusern wohnen, p1c_113.005 und welche auf Erden gegründet sind, und werden von den p1c_113.006 Würmern gefressen. Es währt von Morgen bis an den p1c_113.007 Abend, so werden sie ausgehauen, und ehe sie es gewahr p1c_113.008 werden, sind sie gar dahin - und alle übrigen vergehen p1c_113.009 und sterben auch unversehens." - Hierher ist auch die p1c_113.010 Schilderung des Todtenreichs zu rechnen, voll grausender p1c_113.011 Pracht, wie sie sich bey den Hebräischen Dichtern p1c_113.012 findet: "Jn einer weiten wüsten, finstern Höhle liegen die p1c_113.013 Könige der Nationen, jeder auf seiner Ruhestatt, (Jes.p1c_113.014 14. 9. 57. 2. Ezech. 32. 19.) ihre Waffen neben ihnen, p1c_113.015 unter dem Haupte das Kriegsschwerdt (Ezech. 32. 27. p1c_113.016 Maccab. 1. 13.) rund um die Familiengrabmahle (Ez.p1c_113.017 32. 22.). Jn dieses Todtenreich läßt Jesaias (C. 14.), p1c_113.018 um seiner Nation die Befreyung aus dem Babylonischen Exil p1c_113.019 zu verkünden, den gefallenen Tyrannen von Babel eintreten. p1c_113.020 Der Fürst der Schatten regt alle die schrecklichen Gestalten p1c_113.021 seines Reichs auf, um Babels Königs zu bewillkommen. p1c_113.022 Diese schweben von ihren Stühlen auf und zittern ihm entgegen. p1c_113.023 "Auch du bist Schatten worden, wie wir und gehet p1c_113.024 dir, wie uns. Deine Pracht ist herunter zur Hölle gefahren, p1c_113.025 sammt dem Klange deiner Harfen. Wie bist du vom p1c_113.026 Himmel gefallen, du schöner Morgenstern, Sohn der Dämmerung, p1c_113.027 wie bist du zur Erde gefället, der du die Völker p1c_113.028 zur Erde fälltest. Gedachtest du doch in deinem Herzen:
p1c_113.001 mag ein Mensch gerechter seyn, denn Gott? Oder ein p1c_113.002 Mann reiner seyn, denn der ihn schuf? Siehe, unter seinen p1c_113.003 Knechten ist keiner ohne Tadel, und zu seinen Boten sendet p1c_113.004 er Thorheit. Wie viel mehr, die in leimen Häusern wohnen, p1c_113.005 und welche auf Erden gegründet sind, und werden von den p1c_113.006 Würmern gefressen. Es währt von Morgen bis an den p1c_113.007 Abend, so werden sie ausgehauen, und ehe sie es gewahr p1c_113.008 werden, sind sie gar dahin ─ und alle übrigen vergehen p1c_113.009 und sterben auch unversehens.“ ─ Hierher ist auch die p1c_113.010 Schilderung des Todtenreichs zu rechnen, voll grausender p1c_113.011 Pracht, wie sie sich bey den Hebräischen Dichtern p1c_113.012 findet: „Jn einer weiten wüsten, finstern Höhle liegen die p1c_113.013 Könige der Nationen, jeder auf seiner Ruhestatt, (Jes.p1c_113.014 14. 9. 57. 2. Ezech. 32. 19.) ihre Waffen neben ihnen, p1c_113.015 unter dem Haupte das Kriegsschwerdt (Ezech. 32. 27. p1c_113.016 Maccab. 1. 13.) rund um die Familiengrabmahle (Ez.p1c_113.017 32. 22.). Jn dieses Todtenreich läßt Jesaias (C. 14.), p1c_113.018 um seiner Nation die Befreyung aus dem Babylonischen Exil p1c_113.019 zu verkünden, den gefallenen Tyrannen von Babel eintreten. p1c_113.020 Der Fürst der Schatten regt alle die schrecklichen Gestalten p1c_113.021 seines Reichs auf, um Babels Königs zu bewillkommen. p1c_113.022 Diese schweben von ihren Stühlen auf und zittern ihm entgegen. p1c_113.023 „Auch du bist Schatten worden, wie wir und gehet p1c_113.024 dir, wie uns. Deine Pracht ist herunter zur Hölle gefahren, p1c_113.025 sammt dem Klange deiner Harfen. Wie bist du vom p1c_113.026 Himmel gefallen, du schöner Morgenstern, Sohn der Dämmerung, p1c_113.027 wie bist du zur Erde gefället, der du die Völker p1c_113.028 zur Erde fälltest. Gedachtest du doch in deinem Herzen:
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/171>, abgerufen am 21.11.2024.
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