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Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.

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443. In diesem spätern Gebrauch liegt ein Haupt-
vortheil
, wie sich in der Folge zeigen wird.

444. Durch alle diese Entwickelungen sehen wir wie
sich der Indifferenzpunkt zwischen dem gleichzeitigen und
successiven Kraftgebrauch anders stellt nach der Größe
der Theile
, nach dem Verhältniß der Macht, nach
Lage und Absicht, nach Kühnheit und Vorsicht.

445. Daß Gegend und Boden ebenfalls einen großen
Einfluß darauf haben versteht sich von selbst und wird hier,
wo wir von aller Anwendung abstrahiren, bloß berührt.

446. Bei so vielfältigen Beziehungen und zusammen-
gesetzten Verhältnissen können keine absolute Zahlen als
Normalgrößen festgestellt werden, aber es muß doch irgend
eine Einheit geben welche zum festen Punkte für diese zu-
sammengesetzten wandelbaren Verhältnisse dient.

447. Solcher Anhaltpunkte giebt es nun zwei, näm-
lich nach beiden Seiten hin einen. Der erste ist daß
eine gewisse Tiefe als eine solche angesehen wird deren
Kräfte gleichzeitig wirken. Zum Besten der Ausdehnung
eine geringere anzunehmen muß also nur wie ein nothwen-
diges Übel betrachtet werden. Dies bestimmt also die
nothwendige Tiefe. Der zweite ist die Sicherheit der
Reserve, wovon wir schon gesprochen haben. Dies be-
stimmt die nothwendige Ausdehnung.

448. Die eben erwähnte nothwendige Tiefe liegt
allen stehenden Formationen zum Grunde, und wir werden
erst in der Folge, wenn wir in das Einzelne der Waffen-
ordnung gehen, dies Resultat feststellen können.

449. Ehe wir aber mit Antizipirung dieses Resul-
tats unsere allgemeine Betrachtung zu einem Schlußresul-
tate bringen können, müssen wir noch die Raumbestimmung
entwickeln, weil diese gleichfalls Einfluß darauf hat.

443. In dieſem ſpaͤtern Gebrauch liegt ein Haupt-
vortheil
, wie ſich in der Folge zeigen wird.

444. Durch alle dieſe Entwickelungen ſehen wir wie
ſich der Indifferenzpunkt zwiſchen dem gleichzeitigen und
ſucceſſiven Kraftgebrauch anders ſtellt nach der Groͤße
der Theile
, nach dem Verhaͤltniß der Macht, nach
Lage und Abſicht, nach Kuͤhnheit und Vorſicht.

445. Daß Gegend und Boden ebenfalls einen großen
Einfluß darauf haben verſteht ſich von ſelbſt und wird hier,
wo wir von aller Anwendung abſtrahiren, bloß beruͤhrt.

446. Bei ſo vielfaͤltigen Beziehungen und zuſammen-
geſetzten Verhaͤltniſſen koͤnnen keine abſolute Zahlen als
Normalgroͤßen feſtgeſtellt werden, aber es muß doch irgend
eine Einheit geben welche zum feſten Punkte fuͤr dieſe zu-
ſammengeſetzten wandelbaren Verhaͤltniſſe dient.

447. Solcher Anhaltpunkte giebt es nun zwei, naͤm-
lich nach beiden Seiten hin einen. Der erſte iſt daß
eine gewiſſe Tiefe als eine ſolche angeſehen wird deren
Kraͤfte gleichzeitig wirken. Zum Beſten der Ausdehnung
eine geringere anzunehmen muß alſo nur wie ein nothwen-
diges Übel betrachtet werden. Dies beſtimmt alſo die
nothwendige Tiefe. Der zweite iſt die Sicherheit der
Reſerve, wovon wir ſchon geſprochen haben. Dies be-
ſtimmt die nothwendige Ausdehnung.

448. Die eben erwaͤhnte nothwendige Tiefe liegt
allen ſtehenden Formationen zum Grunde, und wir werden
erſt in der Folge, wenn wir in das Einzelne der Waffen-
ordnung gehen, dies Reſultat feſtſtellen koͤnnen.

449. Ehe wir aber mit Antizipirung dieſes Reſul-
tats unſere allgemeine Betrachtung zu einem Schlußreſul-
tate bringen koͤnnen, muͤſſen wir noch die Raumbeſtimmung
entwickeln, weil dieſe gleichfalls Einfluß darauf hat.

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[358/0372] 443. In dieſem ſpaͤtern Gebrauch liegt ein Haupt- vortheil, wie ſich in der Folge zeigen wird. 444. Durch alle dieſe Entwickelungen ſehen wir wie ſich der Indifferenzpunkt zwiſchen dem gleichzeitigen und ſucceſſiven Kraftgebrauch anders ſtellt nach der Groͤße der Theile, nach dem Verhaͤltniß der Macht, nach Lage und Abſicht, nach Kuͤhnheit und Vorſicht. 445. Daß Gegend und Boden ebenfalls einen großen Einfluß darauf haben verſteht ſich von ſelbſt und wird hier, wo wir von aller Anwendung abſtrahiren, bloß beruͤhrt. 446. Bei ſo vielfaͤltigen Beziehungen und zuſammen- geſetzten Verhaͤltniſſen koͤnnen keine abſolute Zahlen als Normalgroͤßen feſtgeſtellt werden, aber es muß doch irgend eine Einheit geben welche zum feſten Punkte fuͤr dieſe zu- ſammengeſetzten wandelbaren Verhaͤltniſſe dient. 447. Solcher Anhaltpunkte giebt es nun zwei, naͤm- lich nach beiden Seiten hin einen. Der erſte iſt daß eine gewiſſe Tiefe als eine ſolche angeſehen wird deren Kraͤfte gleichzeitig wirken. Zum Beſten der Ausdehnung eine geringere anzunehmen muß alſo nur wie ein nothwen- diges Übel betrachtet werden. Dies beſtimmt alſo die nothwendige Tiefe. Der zweite iſt die Sicherheit der Reſerve, wovon wir ſchon geſprochen haben. Dies be- ſtimmt die nothwendige Ausdehnung. 448. Die eben erwaͤhnte nothwendige Tiefe liegt allen ſtehenden Formationen zum Grunde, und wir werden erſt in der Folge, wenn wir in das Einzelne der Waffen- ordnung gehen, dies Reſultat feſtſtellen koͤnnen. 449. Ehe wir aber mit Antizipirung dieſes Reſul- tats unſere allgemeine Betrachtung zu einem Schlußreſul- tate bringen koͤnnen, muͤſſen wir noch die Raumbeſtimmung entwickeln, weil dieſe gleichfalls Einfluß darauf hat.

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Zitationshilfe: Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clausewitz_krieg03_1834/372>, abgerufen am 25.11.2024.