Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.derjenigen welche in einer größern Fronte, d. h. der 340. Eine größere Summe von Streitkräften gleich- 1. Indem man durch eine größere Fronte auch den Gegner zu einer Verlängerung der seinigen veran- laßt. In diesem Falle giebt es uns keine Überle- genheit über den Feind, aber es hat die Wirkung daß von beiden Seiten mehr Kräfte gleichzeitig ins Spiel gebracht werden. 2. Durch das Umfassen der feindlichen Fronte. 341. Die Wirkung von beiden Seiten mehr Kräfte 342. Nimmt er sie nicht an, so wird entweder ein 343. Die Furcht vor diesem Umfassen ist es denn 344. Allein wenn der Feind umfaßt werden soll, so 345. Die umfassende Form in dem Gebrauch der derjenigen welche in einer groͤßern Fronte, d. h. der 340. Eine groͤßere Summe von Streitkraͤften gleich- 1. Indem man durch eine groͤßere Fronte auch den Gegner zu einer Verlaͤngerung der ſeinigen veran- laßt. In dieſem Falle giebt es uns keine Überle- genheit uͤber den Feind, aber es hat die Wirkung daß von beiden Seiten mehr Kraͤfte gleichzeitig ins Spiel gebracht werden. 2. Durch das Umfaſſen der feindlichen Fronte. 341. Die Wirkung von beiden Seiten mehr Kraͤfte 342. Nimmt er ſie nicht an, ſo wird entweder ein 343. Die Furcht vor dieſem Umfaſſen iſt es denn 344. Allein wenn der Feind umfaßt werden ſoll, ſo 345. Die umfaſſende Form in dem Gebrauch der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0356" n="342"/> derjenigen welche in einer <hi rendition="#g">groͤßern Fronte</hi>, d. h. der<lb/> umfaſſenden Form moͤglich iſt.</p><lb/> <p>340. Eine groͤßere Summe von Streitkraͤften gleich-<lb/> zeitig durch eine groͤßere Fronteausdehnung ins Gefecht zu<lb/> bringen, iſt auf zwei Arten denkbar. Naͤmlich:</p><lb/> <list> <item>1. Indem man durch eine groͤßere Fronte auch den<lb/> Gegner zu einer Verlaͤngerung der ſeinigen veran-<lb/> laßt. In dieſem Falle giebt es uns keine Überle-<lb/> genheit uͤber den Feind, aber es hat die Wirkung<lb/> daß von beiden Seiten mehr Kraͤfte gleichzeitig ins<lb/> Spiel gebracht werden.</item><lb/> <item>2. Durch das Umfaſſen der feindlichen Fronte.</item> </list><lb/> <p>341. Die Wirkung von beiden Seiten mehr Kraͤfte<lb/> ſogleich zur Anwendung zu bringen, koͤnnte nur in wenigen<lb/> Faͤllen fuͤr einen der beiden Theile einen Werth haben,<lb/> und es iſt ungewiß ob der Feind dieſe weitere Fronteaus-<lb/> dehnung gleichfalls annehmen wird.</p><lb/> <p>342. Nimmt er ſie nicht an, ſo wird entweder ein<lb/> Theil unſerer Fronte, alſo unſerer Streitkraͤfte muͤßig oder<lb/> wir muͤſſen den uͤberſchießenden Theil unſerer Fronte zu<lb/> einem <hi rendition="#g">Umfaſſen</hi> des Feindes verwenden.</p><lb/> <p>343. Die Furcht vor dieſem Umfaſſen iſt es denn<lb/> auch allein die den Feind bewegen koͤnnte ſich eben ſo weit<lb/> auszudehnen.</p><lb/> <p>344. Allein wenn der Feind umfaßt werden ſoll, ſo<lb/> iſt es offenbar beſſer ſich gleich von Hauſe aus dazu ein-<lb/> zurichten und es iſt alſo die groͤßere Fronte nur unter die-<lb/> ſem Geſichtspunkt zu betrachten.</p><lb/> <p>345. Die umfaſſende Form in dem Gebrauch der<lb/> Streitkraͤfte hat nun das Eigenthuͤmliche daß ſie nicht<lb/> blos die Summe der gleichzeitig angewendeten Streitkraͤfte<lb/> von beiden Seiten vermehrt, ſondern auch geſtattet eine<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0356]
derjenigen welche in einer groͤßern Fronte, d. h. der
umfaſſenden Form moͤglich iſt.
340. Eine groͤßere Summe von Streitkraͤften gleich-
zeitig durch eine groͤßere Fronteausdehnung ins Gefecht zu
bringen, iſt auf zwei Arten denkbar. Naͤmlich:
1. Indem man durch eine groͤßere Fronte auch den
Gegner zu einer Verlaͤngerung der ſeinigen veran-
laßt. In dieſem Falle giebt es uns keine Überle-
genheit uͤber den Feind, aber es hat die Wirkung
daß von beiden Seiten mehr Kraͤfte gleichzeitig ins
Spiel gebracht werden.
2. Durch das Umfaſſen der feindlichen Fronte.
341. Die Wirkung von beiden Seiten mehr Kraͤfte
ſogleich zur Anwendung zu bringen, koͤnnte nur in wenigen
Faͤllen fuͤr einen der beiden Theile einen Werth haben,
und es iſt ungewiß ob der Feind dieſe weitere Fronteaus-
dehnung gleichfalls annehmen wird.
342. Nimmt er ſie nicht an, ſo wird entweder ein
Theil unſerer Fronte, alſo unſerer Streitkraͤfte muͤßig oder
wir muͤſſen den uͤberſchießenden Theil unſerer Fronte zu
einem Umfaſſen des Feindes verwenden.
343. Die Furcht vor dieſem Umfaſſen iſt es denn
auch allein die den Feind bewegen koͤnnte ſich eben ſo weit
auszudehnen.
344. Allein wenn der Feind umfaßt werden ſoll, ſo
iſt es offenbar beſſer ſich gleich von Hauſe aus dazu ein-
zurichten und es iſt alſo die groͤßere Fronte nur unter die-
ſem Geſichtspunkt zu betrachten.
345. Die umfaſſende Form in dem Gebrauch der
Streitkraͤfte hat nun das Eigenthuͤmliche daß ſie nicht
blos die Summe der gleichzeitig angewendeten Streitkraͤfte
von beiden Seiten vermehrt, ſondern auch geſtattet eine
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