Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.nicht schon ein Vortheil liegt, hört sie auf wirksam für 295. Dies Maximum bestimmt sich ganz nach dem 296. Es hat also die Zahl der gleichzeitig anzuwen- 297. Eben so hat der Gebrauch einer und derselben 298. Durch diese Verschlechterung welche die Streit- 299. Es kommt aber noch ein zweiter Gegenstand 300. Das Handgefecht hat, praktisch genommen, nicht ſchon ein Vortheil liegt, hoͤrt ſie auf wirkſam fuͤr 295. Dies Maximum beſtimmt ſich ganz nach dem 296. Es hat alſo die Zahl der gleichzeitig anzuwen- 297. Eben ſo hat der Gebrauch einer und derſelben 298. Durch dieſe Verſchlechterung welche die Streit- 299. Es kommt aber noch ein zweiter Gegenſtand 300. Das Handgefecht hat, praktiſch genommen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0349" n="335"/> nicht ſchon ein Vortheil liegt, hoͤrt ſie auf wirkſam fuͤr<lb/> ihn zu ſein; ſie erreicht alſo da leicht ein Maximum.</p><lb/> <p>295. Dies Maximum beſtimmt ſich ganz nach dem<lb/> individuellen Fall, nach dem Terrain, dem moraliſchen Ver-<lb/> haͤltniß der Truppen und den naͤhern Zwecken des Feuer-<lb/> gefechts. Hier iſt es genug zu ſagen daß es ein ſol-<lb/> ches giebt.</p><lb/> <p>296. Es hat alſo die Zahl der gleichzeitig <choice><sic>anzuwen-<lb/> deuden</sic><corr>anzuwen-<lb/> denden</corr></choice> Streitkraͤfte ein Maximum, uͤber welches hinaus<lb/> eine Verſchwendung entſtehen wuͤrde.</p><lb/> <p>297. Eben ſo hat der Gebrauch einer und derſelben<lb/> Streitkraft ſeine Grenzen. Wie die im Feuergefecht ge-<lb/> brauchte Streitkraft nach und nach unbrauchbar wird ha-<lb/> ben wir (Nr. 123.) geſehen; aber auch im Handgefecht<lb/> entſteht eine ſolche Verſchlechterung. Iſt die Erſchoͤpfung<lb/> der phyſiſchen Kraͤfte hier geringer als im Feuergefecht,<lb/> ſo iſt die der moraliſchen bei ungluͤcklichem Erfolge viel<lb/> groͤßer.</p><lb/> <p>298. Durch dieſe Verſchlechterung welche die Streit-<lb/> kraͤfte im Gebrauch auch an allen uͤbrig bleibenden Thei-<lb/> len erfahren, kommt ein neues Prinzip in das Gefecht,<lb/> naͤmlich die innere Überlegenheit friſcher Streitkraͤfte ge-<lb/> gen ſchon gebrauchte.</p><lb/> <p>299. Es kommt aber noch ein zweiter Gegenſtand<lb/> in Betrachtung, der in einer voruͤbergehenden Verſchlech-<lb/> terung gebrauchter Streitkraͤfte beſteht, naͤmlich in der<lb/> Kriſe welche jedes Gefecht in ihr hervorbringt.</p><lb/> <p>300. Das Handgefecht hat, praktiſch genommen,<lb/> keine Dauer. In dem Augenblick wo ſich ein Kavallerie-<lb/> regiment auf das andere ſtuͤrzt iſt die Sache entſchieden<lb/> und die wenigen Sekunden des wirklichen Herumhauens<lb/> ſind als Zeit nicht der Rede werth; nicht viel anders iſt<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [335/0349]
nicht ſchon ein Vortheil liegt, hoͤrt ſie auf wirkſam fuͤr
ihn zu ſein; ſie erreicht alſo da leicht ein Maximum.
295. Dies Maximum beſtimmt ſich ganz nach dem
individuellen Fall, nach dem Terrain, dem moraliſchen Ver-
haͤltniß der Truppen und den naͤhern Zwecken des Feuer-
gefechts. Hier iſt es genug zu ſagen daß es ein ſol-
ches giebt.
296. Es hat alſo die Zahl der gleichzeitig anzuwen-
denden Streitkraͤfte ein Maximum, uͤber welches hinaus
eine Verſchwendung entſtehen wuͤrde.
297. Eben ſo hat der Gebrauch einer und derſelben
Streitkraft ſeine Grenzen. Wie die im Feuergefecht ge-
brauchte Streitkraft nach und nach unbrauchbar wird ha-
ben wir (Nr. 123.) geſehen; aber auch im Handgefecht
entſteht eine ſolche Verſchlechterung. Iſt die Erſchoͤpfung
der phyſiſchen Kraͤfte hier geringer als im Feuergefecht,
ſo iſt die der moraliſchen bei ungluͤcklichem Erfolge viel
groͤßer.
298. Durch dieſe Verſchlechterung welche die Streit-
kraͤfte im Gebrauch auch an allen uͤbrig bleibenden Thei-
len erfahren, kommt ein neues Prinzip in das Gefecht,
naͤmlich die innere Überlegenheit friſcher Streitkraͤfte ge-
gen ſchon gebrauchte.
299. Es kommt aber noch ein zweiter Gegenſtand
in Betrachtung, der in einer voruͤbergehenden Verſchlech-
terung gebrauchter Streitkraͤfte beſteht, naͤmlich in der
Kriſe welche jedes Gefecht in ihr hervorbringt.
300. Das Handgefecht hat, praktiſch genommen,
keine Dauer. In dem Augenblick wo ſich ein Kavallerie-
regiment auf das andere ſtuͤrzt iſt die Sache entſchieden
und die wenigen Sekunden des wirklichen Herumhauens
ſind als Zeit nicht der Rede werth; nicht viel anders iſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeClausewitz' "Vom Kriege" erschien zu Lebzeiten de… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |