Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
B. Herbst-Birnen. Taf. 21.
139. Die graue Junker Hansenbirne. Messire
Jean gris.
Fig. 139.

Diese unterscheidet sich von ihrer Schwester durch
Größe, Farbe und Zeitigung, so wie auch etwas durch
einen mehr beulenartigen Bauch. Ihre Form ist zwar
auch kreiselförmig, und ist 3 Zoll breit und 3 Zoll hoch.
Der Bauch sitzt stark nach d[er] Blume, um welche sie
sich kurz und platt abrundet, aber um die Blume, die
oft ziemlich flach, bald wieder tiefer eingesenkt ist, beu-
lenartige Erhöhungen macht, davon auch die Unebenhei-
ten an der Rundung des Bauchs herrühren. Nach dem
Stiel hin biegt sich der starke Bauch etwas ein, und
endiget sich in eine kurze, dicke Spitze, in welcher der
starke, 2 Zoll lange Stiel in einer mit Fleischhöckern
verengerten Höhle stehet. -- Die Schale hat eine gelb-
liche Grundfarbe, die aber auch nur selten rein zu sehen
ist, weil die ganze Schale mit einem fahl röthlichen Rost
überzogen ist, in welchem noch viele bräunliche, starke
Puncte zu sehen sind. -- Das Fleisch ist schön weiß,
körnicht, brüchig, von starker Saftfülle und von einem
zuckerhaften, erhabenen Geschmack. -- Die Frucht zei-
tiget um 14 Tage bis 3 Wochen später, als die ver-
goldete, gegen Mitte November, und hält sich bis in
den December.

Der Baum und die Vegetation ist die des vorigen.

140. Die Maltheserbirne. Poire de Malthe.

Eine mittelmäßig große Frucht, die in Form und
Farbe mit der vorbeschriebenen Mess. Jean d'ore viele
Aehnlichkeit hat. Zuweilen aber ist sie mehr kegelförmig,

B. Herbſt-Birnen. Taf. 21.
139. Die graue Junker Hanſenbirne. Messire
Jean gris.
Fig. 139.

Dieſe unterſcheidet ſich von ihrer Schweſter durch
Größe, Farbe und Zeitigung, ſo wie auch etwas durch
einen mehr beulenartigen Bauch. Ihre Form iſt zwar
auch kreiſelförmig, und iſt 3 Zoll breit und 3 Zoll hoch.
Der Bauch ſitzt ſtark nach d[er] Blume, um welche ſie
ſich kurz und platt abrundet, aber um die Blume, die
oft ziemlich flach, bald wieder tiefer eingeſenkt iſt, beu-
lenartige Erhöhungen macht, davon auch die Unebenhei-
ten an der Rundung des Bauchs herrühren. Nach dem
Stiel hin biegt ſich der ſtarke Bauch etwas ein, und
endiget ſich in eine kurze, dicke Spitze, in welcher der
ſtarke, 2 Zoll lange Stiel in einer mit Fleiſchhöckern
verengerten Höhle ſtehet. — Die Schale hat eine gelb-
liche Grundfarbe, die aber auch nur ſelten rein zu ſehen
iſt, weil die ganze Schale mit einem fahl röthlichen Roſt
überzogen iſt, in welchem noch viele bräunliche, ſtarke
Puncte zu ſehen ſind. — Das Fleiſch iſt ſchön weiß,
körnicht, brüchig, von ſtarker Saftfülle und von einem
zuckerhaften, erhabenen Geſchmack. — Die Frucht zei-
tiget um 14 Tage bis 3 Wochen ſpäter, als die ver-
goldete, gegen Mitte November, und hält ſich bis in
den December.

Der Baum und die Vegetation iſt die des vorigen.

140. Die Maltheſerbirne. Poire de Malthe.

Eine mittelmäßig große Frucht, die in Form und
Farbe mit der vorbeſchriebenen Mess. Jean d'oré viele
Aehnlichkeit hat. Zuweilen aber iſt ſie mehr kegelförmig,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0603" n="555"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Herb&#x017F;t</hi>-<hi rendition="#g">Birnen</hi>. Taf. 21.</fw><lb/>
                <div n="6">
                  <head>139. <hi rendition="#g">Die graue Junker Han&#x017F;enbirne</hi>. <hi rendition="#aq">Messire<lb/>
Jean gris.</hi> Fig. 139.</head><lb/>
                  <p>Die&#x017F;e unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich von ihrer Schwe&#x017F;ter durch<lb/>
Größe, Farbe und Zeitigung, &#x017F;o wie auch etwas durch<lb/>
einen mehr beulenartigen Bauch. Ihre Form i&#x017F;t zwar<lb/>
auch krei&#x017F;elförmig, und i&#x017F;t 3 Zoll breit und 3 Zoll hoch.<lb/>
Der Bauch &#x017F;itzt &#x017F;tark nach d<supplied>er</supplied> Blume, um welche &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich kurz und platt abrundet, aber um die <hi rendition="#g">Blume</hi>, die<lb/>
oft ziemlich flach, bald wieder tiefer einge&#x017F;enkt i&#x017F;t, beu-<lb/>
lenartige Erhöhungen macht, davon auch die Unebenhei-<lb/>
ten an der Rundung des Bauchs herrühren. Nach dem<lb/>
Stiel hin biegt &#x017F;ich der &#x017F;tarke Bauch etwas ein, und<lb/>
endiget &#x017F;ich in eine kurze, dicke Spitze, in welcher der<lb/>
&#x017F;tarke, 2 Zoll lange <hi rendition="#g">Stiel</hi> in einer mit Flei&#x017F;chhöckern<lb/>
verengerten Höhle &#x017F;tehet. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> hat eine gelb-<lb/>
liche Grundfarbe, die aber auch nur &#x017F;elten rein zu &#x017F;ehen<lb/>
i&#x017F;t, weil die ganze Schale mit einem fahl röthlichen Ro&#x017F;t<lb/>
überzogen i&#x017F;t, in welchem noch viele bräunliche, &#x017F;tarke<lb/>
Puncte zu &#x017F;ehen &#x017F;ind. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t &#x017F;chön weiß,<lb/>
körnicht, brüchig, von &#x017F;tarker Saftfülle und von einem<lb/>
zuckerhaften, erhabenen Ge&#x017F;chmack. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">zei</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tiget</hi> um 14 Tage bis 3 Wochen &#x017F;päter, als die ver-<lb/>
goldete, gegen Mitte November, und hält &#x017F;ich bis in<lb/>
den December.</p><lb/>
                  <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> und die Vegetation i&#x017F;t die des vorigen.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>140. <hi rendition="#g">Die Malthe&#x017F;erbirne</hi>. <hi rendition="#aq">Poire de Malthe.</hi></head><lb/>
                  <p>Eine mittelmäßig große Frucht, die in Form und<lb/>
Farbe mit der vorbe&#x017F;chriebenen <hi rendition="#aq">Mess. Jean d'oré</hi> viele<lb/>
Aehnlichkeit hat. Zuweilen aber i&#x017F;t &#x017F;ie mehr kegelförmig,<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[555/0603] B. Herbſt-Birnen. Taf. 21. 139. Die graue Junker Hanſenbirne. Messire Jean gris. Fig. 139. Dieſe unterſcheidet ſich von ihrer Schweſter durch Größe, Farbe und Zeitigung, ſo wie auch etwas durch einen mehr beulenartigen Bauch. Ihre Form iſt zwar auch kreiſelförmig, und iſt 3 Zoll breit und 3 Zoll hoch. Der Bauch ſitzt ſtark nach der Blume, um welche ſie ſich kurz und platt abrundet, aber um die Blume, die oft ziemlich flach, bald wieder tiefer eingeſenkt iſt, beu- lenartige Erhöhungen macht, davon auch die Unebenhei- ten an der Rundung des Bauchs herrühren. Nach dem Stiel hin biegt ſich der ſtarke Bauch etwas ein, und endiget ſich in eine kurze, dicke Spitze, in welcher der ſtarke, 2 Zoll lange Stiel in einer mit Fleiſchhöckern verengerten Höhle ſtehet. — Die Schale hat eine gelb- liche Grundfarbe, die aber auch nur ſelten rein zu ſehen iſt, weil die ganze Schale mit einem fahl röthlichen Roſt überzogen iſt, in welchem noch viele bräunliche, ſtarke Puncte zu ſehen ſind. — Das Fleiſch iſt ſchön weiß, körnicht, brüchig, von ſtarker Saftfülle und von einem zuckerhaften, erhabenen Geſchmack. — Die Frucht zei- tiget um 14 Tage bis 3 Wochen ſpäter, als die ver- goldete, gegen Mitte November, und hält ſich bis in den December. Der Baum und die Vegetation iſt die des vorigen. 140. Die Maltheſerbirne. Poire de Malthe. Eine mittelmäßig große Frucht, die in Form und Farbe mit der vorbeſchriebenen Mess. Jean d'oré viele Aehnlichkeit hat. Zuweilen aber iſt ſie mehr kegelförmig,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/603
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/603>, abgerufen am 24.11.2024.