Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winterbirnen. Taf. 18.
gelbbraun, weiß und rothbraun punctirt: die Augen
stark, lang, sehr spitz, etwas abstehend und haben stark
vorstehende Augenträger. Das Blatt ist groß, herz-
förmig, dunkelgrün und glänzend, stumpfspitz gezähnt.

85. Die Kaiserbirne mit dem Eichenblatt.
Imperiale a feuille de Chene. Fig. 85.

Dieser Birnbaum ist nicht zu verkennen, so bald er
Laub hat. Seine Frucht ist gut und sehr lange genieß-
bar. Ihre Größe ist mehr als mittelmäßig, und mißt
in die Länge 31/4 Zoll und in die Breite 2 Zoll 8 Linien.
Die Gestalt ist kegelförmig, und hat die Birne ihren
Bauch oder dickste Wölbung weit über der Hälfte der
Länge nach der Blume zu, um welche sie sich flach zu-
rundet. Nach dem Stiel nimmt sie allmählig ab, macht
aber nur bisweilen eine sanfte Einbiegung oder dem Stiel,
und an demselben eine abgestumpfte Spitze, in welcher
der nur 3/4 Zoll lange Stiel öfters in einer kleinen Höhle
stehet. Die Blume ist klein und offen, und sitzet in
einer ziemlich flachen Einsenkung. -- Die Schale ist
bis zur späten Lagerreife grasgrün; alsdenn aber wird
sie gelblich ohne alles Roth, aber mit bräunlichen Punc-
ten übersäet, und meist mit starken Rostflecken und Rost-
figuren bezeichnet. -- Das Fleisch ist feinkörnig, je-
doch zart und halbschmelzend, ziemlich saftig, von einem
zuckerhaft süßen, eigenen und angenehmen Geschmack
und Parfüm. Das Kernhaus hat das besondere,
daß es gewöhnlich nur 4 Kernkammern, ja bisweilen
deren nur 3 hat, worinnen sehr spitze, lange Kerne be-

C. Winterbirnen. Taf. 18.
gelbbraun, weiß und rothbraun punctirt: die Augen
ſtark, lang, ſehr ſpitz, etwas abſtehend und haben ſtark
vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt groß, herz-
förmig, dunkelgrün und glänzend, ſtumpfſpitz gezähnt.

85. Die Kaiſerbirne mit dem Eichenblatt.
Imperiale à feuille de Chene. Fig. 85.

Dieſer Birnbaum iſt nicht zu verkennen, ſo bald er
Laub hat. Seine Frucht iſt gut und ſehr lange genieß-
bar. Ihre Größe iſt mehr als mittelmäßig, und mißt
in die Länge 3¼ Zoll und in die Breite 2 Zoll 8 Linien.
Die Geſtalt iſt kegelförmig, und hat die Birne ihren
Bauch oder dickſte Wölbung weit über der Hälfte der
Länge nach der Blume zu, um welche ſie ſich flach zu-
rundet. Nach dem Stiel nimmt ſie allmählig ab, macht
aber nur bisweilen eine ſanfte Einbiegung oder dem Stiel,
und an demſelben eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher
der nur ¾ Zoll lange Stiel öfters in einer kleinen Höhle
ſtehet. Die Blume iſt klein und offen, und ſitzet in
einer ziemlich flachen Einſenkung. — Die Schale iſt
bis zur ſpäten Lagerreife grasgrün; alsdenn aber wird
ſie gelblich ohne alles Roth, aber mit bräunlichen Punc-
ten überſäet, und meiſt mit ſtarken Roſtflecken und Roſt-
figuren bezeichnet. — Das Fleiſch iſt feinkörnig, je-
doch zart und halbſchmelzend, ziemlich ſaftig, von einem
zuckerhaft ſüßen, eigenen und angenehmen Geſchmack
und Parfüm. Das Kernhaus hat das beſondere,
daß es gewöhnlich nur 4 Kernkammern, ja bisweilen
deren nur 3 hat, worinnen ſehr ſpitze, lange Kerne be-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0533" n="485"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winterbirnen</hi>. Taf. 18.</fw><lb/>
gelbbraun, weiß und rothbraun punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi><lb/>
&#x017F;tark, lang, &#x017F;ehr &#x017F;pitz, etwas ab&#x017F;tehend und haben &#x017F;tark<lb/>
vor&#x017F;tehende Augenträger. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t groß, herz-<lb/>
förmig, dunkelgrün und glänzend, &#x017F;tumpf&#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>85. <hi rendition="#g">Die Kai&#x017F;erbirne mit dem Eichenblatt</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Imperiale à feuille de Chene.</hi> Fig. 85.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;er Birnbaum i&#x017F;t nicht zu verkennen, &#x017F;o bald er<lb/>
Laub hat. Seine Frucht i&#x017F;t gut und &#x017F;ehr lange genieß-<lb/>
bar. Ihre Größe i&#x017F;t mehr als mittelmäßig, und mißt<lb/>
in die Länge 3¼ Zoll und in die Breite 2 Zoll 8 Linien.<lb/>
Die Ge&#x017F;talt i&#x017F;t kegelförmig, und hat die Birne ihren<lb/>
Bauch oder dick&#x017F;te Wölbung weit über der Hälfte der<lb/>
Länge nach der Blume zu, um welche &#x017F;ie &#x017F;ich flach zu-<lb/>
rundet. Nach dem Stiel nimmt &#x017F;ie allmählig ab, macht<lb/>
aber nur bisweilen eine &#x017F;anfte Einbiegung oder dem Stiel,<lb/>
und an dem&#x017F;elben eine abge&#x017F;tumpfte Spitze, in welcher<lb/>
der nur ¾ Zoll lange <hi rendition="#g">Stiel</hi> öfters in einer kleinen Höhle<lb/>
&#x017F;tehet. Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t klein und offen, und &#x017F;itzet in<lb/>
einer ziemlich flachen Ein&#x017F;enkung. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t<lb/>
bis zur &#x017F;päten Lagerreife grasgrün; alsdenn aber wird<lb/>
&#x017F;ie gelblich ohne alles Roth, aber mit bräunlichen Punc-<lb/>
ten über&#x017F;äet, und mei&#x017F;t mit &#x017F;tarken Ro&#x017F;tflecken und Ro&#x017F;t-<lb/>
figuren bezeichnet. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t feinkörnig, je-<lb/>
doch zart und halb&#x017F;chmelzend, ziemlich &#x017F;aftig, von einem<lb/>
zuckerhaft &#x017F;üßen, eigenen und angenehmen Ge&#x017F;chmack<lb/>
und Parfüm. Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> hat das be&#x017F;ondere,<lb/>
daß es gewöhnlich nur 4 Kernkammern, ja bisweilen<lb/>
deren nur 3 hat, worinnen &#x017F;ehr &#x017F;pitze, lange Kerne be-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[485/0533] C. Winterbirnen. Taf. 18. gelbbraun, weiß und rothbraun punctirt: die Augen ſtark, lang, ſehr ſpitz, etwas abſtehend und haben ſtark vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt groß, herz- förmig, dunkelgrün und glänzend, ſtumpfſpitz gezähnt. 85. Die Kaiſerbirne mit dem Eichenblatt. Imperiale à feuille de Chene. Fig. 85. Dieſer Birnbaum iſt nicht zu verkennen, ſo bald er Laub hat. Seine Frucht iſt gut und ſehr lange genieß- bar. Ihre Größe iſt mehr als mittelmäßig, und mißt in die Länge 3¼ Zoll und in die Breite 2 Zoll 8 Linien. Die Geſtalt iſt kegelförmig, und hat die Birne ihren Bauch oder dickſte Wölbung weit über der Hälfte der Länge nach der Blume zu, um welche ſie ſich flach zu- rundet. Nach dem Stiel nimmt ſie allmählig ab, macht aber nur bisweilen eine ſanfte Einbiegung oder dem Stiel, und an demſelben eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher der nur ¾ Zoll lange Stiel öfters in einer kleinen Höhle ſtehet. Die Blume iſt klein und offen, und ſitzet in einer ziemlich flachen Einſenkung. — Die Schale iſt bis zur ſpäten Lagerreife grasgrün; alsdenn aber wird ſie gelblich ohne alles Roth, aber mit bräunlichen Punc- ten überſäet, und meiſt mit ſtarken Roſtflecken und Roſt- figuren bezeichnet. — Das Fleiſch iſt feinkörnig, je- doch zart und halbſchmelzend, ziemlich ſaftig, von einem zuckerhaft ſüßen, eigenen und angenehmen Geſchmack und Parfüm. Das Kernhaus hat das beſondere, daß es gewöhnlich nur 4 Kernkammern, ja bisweilen deren nur 3 hat, worinnen ſehr ſpitze, lange Kerne be-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/533
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/533>, abgerufen am 21.11.2024.