Kreis umgeben. Manche sind auch fast ganz roth von starken Puncten, und nicht selten finden sich auch schwärz- liche Eisenflecken, und zimmetfarbige Rostflecken. -- Das Fleisch ist so weiß, als bey der Beurre blanc, voll säuerlichsüßen Saft und sehr zart, fast schmelzend, und kann auch in manchen Jahrgängen unter den Butter- birnen stehen. Ihr Geschmack ist sehr erhaben, und hat seinen eigenen angenehmen Gewürzparfüm. Das Kernhaus ist klein, herzförmig, und hat wenig voll- kommene rundliche braune Kerne. -- Die Frucht zei- tiget im November, und hält sich wohl gegen 6 Wo- chen. Sie behauptet ihren Rang vor der weißen und grauen Butterbirne, jedoch nicht alle Jahre.
Der Baum wächst als ein teutsches Gewächs sehr lebhaft, und treibt seine Aeste schön in die Luft. Er wird bald und außerordentlich fruchtbar. Seine Som- mertriebe sind sehr kenntlich, glatt, glänzend, braun- roth, mit wenigen feinen graulichweißen Puncten besetzt, lang und stark. Die Augen erheben sich spitz herzför- mig, auf gerippten, vorstehenden Augenträgern, und sind etwas anliegend. Das Blatt ist klein, eyförmig, grasgrün und kaum merklich gezähnt.
79. Die Calbas-Birne. Calbas musque. Fig. 79.
Dieses ist ebenfalls eine vortreffliche, fast schmel- zende, lange Tafelbirne, in ihrer Vollkommenheit bis 4 Zoll lang und 21/2 Zoll breit. Ihre Form ist sonder- bar und fast gurkenartig. Ihre gröste Wölbung ist um
II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 18.
Kreis umgeben. Manche ſind auch faſt ganz roth von ſtarken Puncten, und nicht ſelten finden ſich auch ſchwärz- liche Eiſenflecken, und zimmetfarbige Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt ſo weiß, als bey der Beurré blanc, voll ſäuerlichſüßen Saft und ſehr zart, faſt ſchmelzend, und kann auch in manchen Jahrgängen unter den Butter- birnen ſtehen. Ihr Geſchmack iſt ſehr erhaben, und hat ſeinen eigenen angenehmen Gewürzparfüm. Das Kernhaus iſt klein, herzförmig, und hat wenig voll- kommene rundliche braune Kerne. — Die Frucht zei- tiget im November, und hält ſich wohl gegen 6 Wo- chen. Sie behauptet ihren Rang vor der weißen und grauen Butterbirne, jedoch nicht alle Jahre.
Der Baum wächſt als ein teutſches Gewächs ſehr lebhaft, und treibt ſeine Aeſte ſchön in die Luft. Er wird bald und außerordentlich fruchtbar. Seine Som- mertriebe ſind ſehr kenntlich, glatt, glänzend, braun- roth, mit wenigen feinen graulichweißen Puncten beſetzt, lang und ſtark. Die Augen erheben ſich ſpitz herzför- mig, auf gerippten, vorſtehenden Augenträgern, und ſind etwas anliegend. Das Blatt iſt klein, eyförmig, grasgrün und kaum merklich gezähnt.
79. Die Calbas-Birne. Calbas musqué. Fig. 79.
Dieſes iſt ebenfalls eine vortreffliche, faſt ſchmel- zende, lange Tafelbirne, in ihrer Vollkommenheit bis 4 Zoll lang und 2½ Zoll breit. Ihre Form iſt ſonder- bar und faſt gurkenartig. Ihre gröſte Wölbung iſt um
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II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 18.
Kreis umgeben. Manche ſind auch faſt ganz roth von
ſtarken Puncten, und nicht ſelten finden ſich auch ſchwärz-
liche Eiſenflecken, und zimmetfarbige Roſtflecken. —
Das Fleiſch iſt ſo weiß, als bey der Beurré blanc,
voll ſäuerlichſüßen Saft und ſehr zart, faſt ſchmelzend,
und kann auch in manchen Jahrgängen unter den Butter-
birnen ſtehen. Ihr Geſchmack iſt ſehr erhaben, und
hat ſeinen eigenen angenehmen Gewürzparfüm. Das
Kernhaus iſt klein, herzförmig, und hat wenig voll-
kommene rundliche braune Kerne. — Die Frucht zei-
tiget im November, und hält ſich wohl gegen 6 Wo-
chen. Sie behauptet ihren Rang vor der weißen und
grauen Butterbirne, jedoch nicht alle Jahre.
Der Baum wächſt als ein teutſches Gewächs ſehr
lebhaft, und treibt ſeine Aeſte ſchön in die Luft. Er
wird bald und außerordentlich fruchtbar. Seine Som-
mertriebe ſind ſehr kenntlich, glatt, glänzend, braun-
roth, mit wenigen feinen graulichweißen Puncten beſetzt,
lang und ſtark. Die Augen erheben ſich ſpitz herzför-
mig, auf gerippten, vorſtehenden Augenträgern, und
ſind etwas anliegend. Das Blatt iſt klein, eyförmig,
grasgrün und kaum merklich gezähnt.
79. Die Calbas-Birne. Calbas musqué.
Fig. 79.
Dieſes iſt ebenfalls eine vortreffliche, faſt ſchmel-
zende, lange Tafelbirne, in ihrer Vollkommenheit bis
4 Zoll lang und 2½ Zoll breit. Ihre Form iſt ſonder-
bar und faſt gurkenartig. Ihre gröſte Wölbung iſt um
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/526>, abgerufen am 03.12.2024.
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