Dieses ist unstreitig die kleinste Aepfelsorte unter dem Tafelobst, aber nicht ohne anderweitige Verdienste. Zu seiner ungeheuren Fruchtbarkeit, da er sich in Bü- scheln wie Zwiebelgebund voll hängt, daß man oft für Früchten kein Laub siehet, kommt seine Haltbarkeit durch den ganzen Sommer, wobey seine Vestigkeit und Saft- fülle ungemein erquickend ist. Zu dem ist er überaus dauerhaft, und wenn auf dem Obstlager alle Aepfel ver- froren sind, so wird man den Api noch unversehrt fin- den. -- Seine Form ist sehr platt. Er hat in der Breite nicht mehr als 13/4 Zoll und in der Höhe 11/4 Zoll. Die kleine Blume sitzet in einer engen, ziemlich tiefen Einsenkung, und ist mit Rippchen umgeben, die diesem ohnehin schönen Aepfelchen ein gar freundliches Ansehen geben. Der Stiel raget nicht über seine geräumige und tiefe Höhle hervor. -- Die Schale ist sehr fein, glänzend, grünlich blaßgelb und auf der Sonnenseite überaus schön blutroth, wie lackiret. -- Das Fleisch ist schneeweiß, sehr fein, krachend hart, vollsaftig und von einem rosenartigen Geschmack, wenn man ihn zu- mal mit der Schale ißt. -- Er reift im December und hält sich bis in den Herbst.
Der Baum bekommt nur die Größe eines engli- schen Goldpeppings. Die Sommertriebe desselben
IV. Cl. III. Ordn. Runde Aepfel. Taf. 12.
C. Winter-Aepfel.
229. Der Apiapfel. P. d'Api. Fig. 229.
Dieſes iſt unſtreitig die kleinſte Aepfelſorte unter dem Tafelobſt, aber nicht ohne anderweitige Verdienſte. Zu ſeiner ungeheuren Fruchtbarkeit, da er ſich in Bü- ſcheln wie Zwiebelgebund voll hängt, daß man oft für Früchten kein Laub ſiehet, kommt ſeine Haltbarkeit durch den ganzen Sommer, wobey ſeine Veſtigkeit und Saft- fülle ungemein erquickend iſt. Zu dem iſt er überaus dauerhaft, und wenn auf dem Obſtlager alle Aepfel ver- froren ſind, ſo wird man den Api noch unverſehrt fin- den. — Seine Form iſt ſehr platt. Er hat in der Breite nicht mehr als 1¾ Zoll und in der Höhe 1¼ Zoll. Die kleine Blume ſitzet in einer engen, ziemlich tiefen Einſenkung, und iſt mit Rippchen umgeben, die dieſem ohnehin ſchönen Aepfelchen ein gar freundliches Anſehen geben. Der Stiel raget nicht über ſeine geräumige und tiefe Höhle hervor. — Die Schale iſt ſehr fein, glänzend, grünlich blaßgelb und auf der Sonnenſeite überaus ſchön blutroth, wie lackiret. — Das Fleiſch iſt ſchneeweiß, ſehr fein, krachend hart, vollſaftig und von einem roſenartigen Geſchmack, wenn man ihn zu- mal mit der Schale ißt. — Er reift im December und hält ſich bis in den Herbſt.
Der Baum bekommt nur die Größe eines engli- ſchen Goldpeppings. Die Sommertriebe deſſelben
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0354"n="306"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">IV</hi>. <hirendition="#g">Cl</hi>. <hirendition="#aq">III</hi>. <hirendition="#g">Ordn</hi>. <hirendition="#g">Runde Aepfel</hi>. Taf. 12.</fw><lb/><divn="4"><head><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Aepfel</hi>.</head><lb/><divn="5"><head>229. <hirendition="#g">Der Apiapfel</hi>. <hirendition="#aq">P</hi>. <hirendition="#aq">d'Api.</hi> Fig. 229.</head><lb/><p>Dieſes iſt unſtreitig die kleinſte Aepfelſorte unter<lb/>
dem Tafelobſt, aber nicht ohne anderweitige Verdienſte.<lb/>
Zu ſeiner ungeheuren Fruchtbarkeit, da er ſich in Bü-<lb/>ſcheln wie Zwiebelgebund voll hängt, daß man oft für<lb/>
Früchten kein Laub ſiehet, kommt ſeine Haltbarkeit durch<lb/>
den ganzen Sommer, wobey ſeine Veſtigkeit und Saft-<lb/>
fülle ungemein erquickend iſt. Zu dem iſt er überaus<lb/>
dauerhaft, und wenn auf dem Obſtlager alle Aepfel ver-<lb/>
froren ſind, ſo wird man den Api noch unverſehrt fin-<lb/>
den. — Seine Form iſt ſehr platt. Er hat in der<lb/>
Breite nicht mehr als 1¾ Zoll und in der Höhe 1¼ Zoll.<lb/>
Die kleine <hirendition="#g">Blume</hi>ſitzet in einer engen, ziemlich tiefen<lb/>
Einſenkung, und iſt mit Rippchen umgeben, die dieſem<lb/>
ohnehin ſchönen Aepfelchen ein gar freundliches Anſehen<lb/>
geben. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> raget nicht über ſeine geräumige<lb/>
und tiefe Höhle hervor. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt ſehr fein,<lb/>
glänzend, grünlich blaßgelb und auf der Sonnenſeite<lb/>
überaus ſchön blutroth, wie lackiret. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi><lb/>
iſt ſchneeweiß, ſehr fein, krachend hart, vollſaftig und<lb/>
von einem roſenartigen Geſchmack, wenn man ihn zu-<lb/>
mal mit der Schale ißt. — Er <hirendition="#g">reift</hi> im December<lb/>
und hält ſich bis in den Herbſt.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> bekommt nur die Größe eines engli-<lb/>ſchen Goldpeppings. Die <hirendition="#g">Sommertriebe</hi> deſſelben<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[306/0354]
IV. Cl. III. Ordn. Runde Aepfel. Taf. 12.
C. Winter-Aepfel.
229. Der Apiapfel. P. d'Api. Fig. 229.
Dieſes iſt unſtreitig die kleinſte Aepfelſorte unter
dem Tafelobſt, aber nicht ohne anderweitige Verdienſte.
Zu ſeiner ungeheuren Fruchtbarkeit, da er ſich in Bü-
ſcheln wie Zwiebelgebund voll hängt, daß man oft für
Früchten kein Laub ſiehet, kommt ſeine Haltbarkeit durch
den ganzen Sommer, wobey ſeine Veſtigkeit und Saft-
fülle ungemein erquickend iſt. Zu dem iſt er überaus
dauerhaft, und wenn auf dem Obſtlager alle Aepfel ver-
froren ſind, ſo wird man den Api noch unverſehrt fin-
den. — Seine Form iſt ſehr platt. Er hat in der
Breite nicht mehr als 1¾ Zoll und in der Höhe 1¼ Zoll.
Die kleine Blume ſitzet in einer engen, ziemlich tiefen
Einſenkung, und iſt mit Rippchen umgeben, die dieſem
ohnehin ſchönen Aepfelchen ein gar freundliches Anſehen
geben. Der Stiel raget nicht über ſeine geräumige
und tiefe Höhle hervor. — Die Schale iſt ſehr fein,
glänzend, grünlich blaßgelb und auf der Sonnenſeite
überaus ſchön blutroth, wie lackiret. — Das Fleiſch
iſt ſchneeweiß, ſehr fein, krachend hart, vollſaftig und
von einem roſenartigen Geſchmack, wenn man ihn zu-
mal mit der Schale ißt. — Er reift im December
und hält ſich bis in den Herbſt.
Der Baum bekommt nur die Größe eines engli-
ſchen Goldpeppings. Die Sommertriebe deſſelben
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/354>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.