Figuren -- sind mancherley Linien und verzogene Charac- tere auf den Aepfeln.
Flecken, Rostflecken auf dem Obst. -- S. Rost.
Fleisch der Obstfrüchte -- ist das mit Saft angefüll- te, unserem Genuß so angenehme, mit tausenderley Ge- würzparfüm durchdrungene Mark, so in der Schale oder Haut des Obstes enthalten ist, das aber vorzüglich zur Ernährung und Vervollkommung des in der Mitte befind- lichen Samens von der Natur bestimmet ist. -- Das Fleisch der Aepfelfrüchte hat große Verschiedenheit mit dem der Birnen, so wie ihr Bau verschieden ist. Der Apfel hat einen weinigten Saft und nicht so viel Zuckerstoff, als die Birne, deren Saft daher auch bälder zu Essig wird. Es hat Stufen vom Reinsüßen bis zur Essigsäure. -- Das Fleisch der Kernobstfrüchte ist an sich weiß; es spielt aber oft ins Gelbliche, ins Grünliche, ins Rothe etc.
Fleischperlen -- heißen die Knöpfchen, die sich bey dem Kernobst bisweilen um die Blume bilden.
Fruchtkuchen -- bezeichnet bey dem Kernobst das merk- würdige Organ, so sich aus dem Fruchtknospen erzeugt, und mit dem Wachsthum der Frucht aufschwillt. Er ist ganz das, was im Thierreich der Mutterkuchen heißt. In ihm werden die eigenthümliche Säfte für die Frucht ausgearbeitet und modificiret, vermittelst der auf ihm sitzen- den Blätter, welche zugleich die Nabelschnur vorstellen können. Sein Bau bestehet aus einer Menge Zellen und Gefäßen, wodurch der Baumsaft gleichsam filtriret und gehindert wird, zu heftig einzuströmen, wodurch die Frucht abgestoßen würde. Ohne den Fruchtkuchen kann keine Frucht haften noch zeitigen. Im Herbst, wenn die Frucht zeitig ist, schrumpft der Fruchtkuchen ein, und man kann ihn im Frühjahr wie ein Scheibchen vom Fruchtspieß ab- lösen. -- Bey dem Steinobst vertritt das ringelartige
Terminologien.
Figuren — ſind mancherley Linien und verzogene Charac- tere auf den Aepfeln.
Flecken, Roſtflecken auf dem Obſt. — S. Roſt.
Fleiſch der Obſtfrüchte — iſt das mit Saft angefüll- te, unſerem Genuß ſo angenehme, mit tauſenderley Ge- würzparfüm durchdrungene Mark, ſo in der Schale oder Haut des Obſtes enthalten iſt, das aber vorzüglich zur Ernährung und Vervollkommung des in der Mitte befind- lichen Samens von der Natur beſtimmet iſt. — Das Fleiſch der Aepfelfrüchte hat große Verſchiedenheit mit dem der Birnen, ſo wie ihr Bau verſchieden iſt. Der Apfel hat einen weinigten Saft und nicht ſo viel Zuckerſtoff, als die Birne, deren Saft daher auch bälder zu Eſſig wird. Es hat Stufen vom Reinſüßen bis zur Eſſigſäure. — Das Fleiſch der Kernobſtfrüchte iſt an ſich weiß; es ſpielt aber oft ins Gelbliche, ins Grünliche, ins Rothe ꝛc.
Fleiſchperlen — heißen die Knöpfchen, die ſich bey dem Kernobſt bisweilen um die Blume bilden.
Fruchtkuchen — bezeichnet bey dem Kernobſt das merk- würdige Organ, ſo ſich aus dem Fruchtknoſpen erzeugt, und mit dem Wachsthum der Frucht aufſchwillt. Er iſt ganz das, was im Thierreich der Mutterkuchen heißt. In ihm werden die eigenthümliche Säfte für die Frucht ausgearbeitet und modificiret, vermittelſt der auf ihm ſitzen- den Blätter, welche zugleich die Nabelſchnur vorſtellen können. Sein Bau beſtehet aus einer Menge Zellen und Gefäßen, wodurch der Baumſaft gleichſam filtriret und gehindert wird, zu heftig einzuſtrömen, wodurch die Frucht abgeſtoßen würde. Ohne den Fruchtkuchen kann keine Frucht haften noch zeitigen. Im Herbſt, wenn die Frucht zeitig iſt, ſchrumpft der Fruchtkuchen ein, und man kann ihn im Frühjahr wie ein Scheibchen vom Fruchtſpieß ab- löſen. — Bey dem Steinobſt vertritt das ringelartige
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[XXXV/0035]
Terminologien.
Figuren — ſind mancherley Linien und verzogene Charac-
tere auf den Aepfeln.
Flecken, Roſtflecken auf dem Obſt. — S. Roſt.
Fleiſch der Obſtfrüchte — iſt das mit Saft angefüll-
te, unſerem Genuß ſo angenehme, mit tauſenderley Ge-
würzparfüm durchdrungene Mark, ſo in der Schale oder
Haut des Obſtes enthalten iſt, das aber vorzüglich zur
Ernährung und Vervollkommung des in der Mitte befind-
lichen Samens von der Natur beſtimmet iſt. — Das
Fleiſch der Aepfelfrüchte hat große Verſchiedenheit
mit dem der Birnen, ſo wie ihr Bau verſchieden iſt.
Der Apfel hat einen weinigten Saft und nicht ſo viel
Zuckerſtoff, als die Birne, deren Saft daher auch bälder
zu Eſſig wird. Es hat Stufen vom Reinſüßen bis zur
Eſſigſäure. — Das Fleiſch der Kernobſtfrüchte iſt an ſich
weiß; es ſpielt aber oft ins Gelbliche, ins Grünliche,
ins Rothe ꝛc.
Fleiſchperlen — heißen die Knöpfchen, die ſich bey
dem Kernobſt bisweilen um die Blume bilden.
Fruchtkuchen — bezeichnet bey dem Kernobſt das merk-
würdige Organ, ſo ſich aus dem Fruchtknoſpen erzeugt,
und mit dem Wachsthum der Frucht aufſchwillt. Er iſt
ganz das, was im Thierreich der Mutterkuchen heißt.
In ihm werden die eigenthümliche Säfte für die Frucht
ausgearbeitet und modificiret, vermittelſt der auf ihm ſitzen-
den Blätter, welche zugleich die Nabelſchnur vorſtellen
können. Sein Bau beſtehet aus einer Menge Zellen und
Gefäßen, wodurch der Baumſaft gleichſam filtriret und
gehindert wird, zu heftig einzuſtrömen, wodurch die Frucht
abgeſtoßen würde. Ohne den Fruchtkuchen kann keine
Frucht haften noch zeitigen. Im Herbſt, wenn die Frucht
zeitig iſt, ſchrumpft der Fruchtkuchen ein, und man kann
ihn im Frühjahr wie ein Scheibchen vom Fruchtſpieß ab-
löſen. — Bey dem Steinobſt vertritt das ringelartige
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XXXV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/35>, abgerufen am 23.11.2024.
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