Auch ein kleiner und sehr dauerhafter, guter Tafel- Apfel, und zugleich für die Oekonomie schätzbar. Seine Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors- dörfers, ist aber bald hochaussehend, bald etwas platt, jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge- wöhnlich 2 Zoll breit, und 13/4 Zoll hoch. -- Die Blume ist weißwollig und sitzet in einer tiefen, geräu- migen Einsenkung, die mit vielen feinen Fältchen besetzet ist, welche zum Theil in sichtbaren feinen Rippen über die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel ist 1 Zoll lang und stehet in einer glatten, tiefen Höhle. -- Die Schale wird auf dem Lager schön zitronengelb und auf der Sonnenseite roth, mit dunklen abgebroche- nen Carmosinstreifen von oben bis unten bezeichnet. Die Puncte sind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis- weilen finden sich auch kleine Rostflecken. -- Das Fleisch ist weiß, fein, sehr vest, saftig und von einem angenehmen, gewürzhaften Geschmack mit einem Ro- senparfüm. Auch riecht die Frucht schon äußerlich vio- lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern, darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be- findlich sind. -- Die Frucht reift im Januar und hält sich auch tief in den Sommer. Sie kommt sehr hart vom Baum, und schadet ihr ein erster Frost, wenn man sie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht leicht etwas.
Der Baum wächst lebhaft und bauet eine pyra- midenförmige Krone. Er ist sehr fruchtbar und trägt
17
C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
194. Der Roſen-Pepping. Peppin Rose.
Auch ein kleiner und ſehr dauerhafter, guter Tafel- Apfel, und zugleich für die Oekonomie ſchätzbar. Seine Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors- dörfers, iſt aber bald hochausſehend, bald etwas platt, jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge- wöhnlich 2 Zoll breit, und 1¾ Zoll hoch. — Die Blume iſt weißwollig und ſitzet in einer tiefen, geräu- migen Einſenkung, die mit vielen feinen Fältchen beſetzet iſt, welche zum Theil in ſichtbaren feinen Rippen über die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel iſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer glatten, tiefen Höhle. — Die Schale wird auf dem Lager ſchön zitronengelb und auf der Sonnenſeite roth, mit dunklen abgebroche- nen Carmoſinſtreifen von oben bis unten bezeichnet. Die Puncte ſind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis- weilen finden ſich auch kleine Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt weiß, fein, ſehr veſt, ſaftig und von einem angenehmen, gewürzhaften Geſchmack mit einem Ro- ſenparfüm. Auch riecht die Frucht ſchon äußerlich vio- lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern, darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be- findlich ſind. — Die Frucht reift im Januar und hält ſich auch tief in den Sommer. Sie kommt ſehr hart vom Baum, und ſchadet ihr ein erſter Froſt, wenn man ſie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht leicht etwas.
Der Baum wächſt lebhaft und bauet eine pyra- midenförmige Krone. Er iſt ſehr fruchtbar und trägt
17
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0305"n="257"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Peppinge</hi>. Taf. 10.</fw><lb/><divn="5"><head>194. <hirendition="#g">Der Roſen</hi>-<hirendition="#g">Pepping</hi>. <hirendition="#aq">Peppin Rose.</hi></head><lb/><p>Auch ein kleiner und ſehr dauerhafter, guter Tafel-<lb/>
Apfel, und zugleich für die Oekonomie ſchätzbar. Seine<lb/>
Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors-<lb/>
dörfers, iſt aber bald hochausſehend, bald etwas platt,<lb/>
jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge-<lb/>
wöhnlich 2 Zoll breit, und 1¾ Zoll hoch. — Die<lb/><hirendition="#g">Blume</hi> iſt weißwollig und ſitzet in einer tiefen, geräu-<lb/>
migen Einſenkung, die mit vielen feinen Fältchen beſetzet<lb/>
iſt, welche zum Theil in ſichtbaren feinen Rippen über<lb/>
die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi><lb/>
iſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer glatten, tiefen Höhle. —<lb/>
Die <hirendition="#g">Schale</hi> wird auf dem Lager ſchön zitronengelb<lb/>
und auf der Sonnenſeite roth, mit dunklen abgebroche-<lb/>
nen Carmoſinſtreifen von oben bis unten bezeichnet. Die<lb/>
Puncte ſind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis-<lb/>
weilen finden ſich auch kleine Roſtflecken. — Das<lb/><hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt weiß, fein, ſehr veſt, ſaftig und von einem<lb/>
angenehmen, gewürzhaften Geſchmack mit einem Ro-<lb/>ſenparfüm. Auch riecht die Frucht ſchon äußerlich vio-<lb/>
lenartig. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> hat geräumige Kammern,<lb/>
darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be-<lb/>
findlich ſind. — Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> im Januar und<lb/>
hält ſich auch tief in den Sommer. Sie kommt ſehr<lb/>
hart vom Baum, und ſchadet ihr ein erſter Froſt, wenn<lb/>
man ſie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht<lb/>
leicht etwas.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft und bauet eine pyra-<lb/>
midenförmige Krone. Er iſt ſehr fruchtbar und trägt<lb/><fwplace="bottom"type="sig">17</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[257/0305]
C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
194. Der Roſen-Pepping. Peppin Rose.
Auch ein kleiner und ſehr dauerhafter, guter Tafel-
Apfel, und zugleich für die Oekonomie ſchätzbar. Seine
Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors-
dörfers, iſt aber bald hochausſehend, bald etwas platt,
jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge-
wöhnlich 2 Zoll breit, und 1¾ Zoll hoch. — Die
Blume iſt weißwollig und ſitzet in einer tiefen, geräu-
migen Einſenkung, die mit vielen feinen Fältchen beſetzet
iſt, welche zum Theil in ſichtbaren feinen Rippen über
die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel
iſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer glatten, tiefen Höhle. —
Die Schale wird auf dem Lager ſchön zitronengelb
und auf der Sonnenſeite roth, mit dunklen abgebroche-
nen Carmoſinſtreifen von oben bis unten bezeichnet. Die
Puncte ſind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis-
weilen finden ſich auch kleine Roſtflecken. — Das
Fleiſch iſt weiß, fein, ſehr veſt, ſaftig und von einem
angenehmen, gewürzhaften Geſchmack mit einem Ro-
ſenparfüm. Auch riecht die Frucht ſchon äußerlich vio-
lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern,
darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be-
findlich ſind. — Die Frucht reift im Januar und
hält ſich auch tief in den Sommer. Sie kommt ſehr
hart vom Baum, und ſchadet ihr ein erſter Froſt, wenn
man ſie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht
leicht etwas.
Der Baum wächſt lebhaft und bauet eine pyra-
midenförmige Krone. Er iſt ſehr fruchtbar und trägt
17
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/305>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.