an: auf dem Lager aber wird er ganz gelb: Seine Puncte sind weiß: das Fleisch ist Borsdörferartig und hat viel von dessen Parfüm und edlem Geschmack. Er ist sehr dauerhaft gegen den Frost, und wenn alle Aepfel in einer Obstkammer erfrieren, so bleibt dieser nebst dem Api gut.
Der Baum gleicht dem edlen Borsdörfer, hat auch dünne, schlanke röthliche Sommertriebe, die wenig wollig und sparsam punctirt sind: kleine, spitze, rothe Augen, auf wenig vorstehenden Trägern: und kleine, ovale Blätter mit einer scharfen Spitze: von Farbe schön grün, gebogt gezähnt und haben kleine Af- terblättchen.
110. Die Renette von Bretagnien. Reinette de Bretagne. Fig. 110.
Ein mittelmäßig großer, sehr guter Tafelapfel, dessen Form zuweilen plattrund ist, meist aber etwas weniges hochaussehend, ob er schon 2 Zoll 3 Linien breit und eben so hoch ist. Gegen den Stiel rundet er sich etwas platt zu, aber gegen die Blume läuft er etwas geschmeidiger zu. -- Diese stehet in einer engen und seichten Einsenkung: und der fast Zoll lange Stiel in einer engen Höhle, die meist mit grauem Rost beleget ist. -- Die Schale ist auf der Sonnenseite schön roth, und darinnen dunkelroth gestreift: auf der Gegenseite aber theils hellroth, theils schön goldgelb. Wo er roth ist, sind die Puncte gelb und groß, wie gestirnt: und wo er gelb ist, sind die Puncte grau. -- Sein Fleisch
C. Winter-Renetten. Taf. 7.
an: auf dem Lager aber wird er ganz gelb: Seine Puncte ſind weiß: das Fleiſch iſt Borsdörferartig und hat viel von deſſen Parfüm und edlem Geſchmack. Er iſt ſehr dauerhaft gegen den Froſt, und wenn alle Aepfel in einer Obſtkammer erfrieren, ſo bleibt dieſer nebſt dem Api gut.
Der Baum gleicht dem edlen Borsdörfer, hat auch dünne, ſchlanke röthliche Sommertriebe, die wenig wollig und ſparſam punctirt ſind: kleine, ſpitze, rothe Augen, auf wenig vorſtehenden Trägern: und kleine, ovale Blätter mit einer ſcharfen Spitze: von Farbe ſchön grün, gebogt gezähnt und haben kleine Af- terblättchen.
110. Die Renette von Bretagnien. Reinette de Bretagne. Fig. 110.
Ein mittelmäßig großer, ſehr guter Tafelapfel, deſſen Form zuweilen plattrund iſt, meiſt aber etwas weniges hochausſehend, ob er ſchon 2 Zoll 3 Linien breit und eben ſo hoch iſt. Gegen den Stiel rundet er ſich etwas platt zu, aber gegen die Blume läuft er etwas geſchmeidiger zu. — Dieſe ſtehet in einer engen und ſeichten Einſenkung: und der faſt Zoll lange Stiel in einer engen Höhle, die meiſt mit grauem Roſt beleget iſt. — Die Schale iſt auf der Sonnenſeite ſchön roth, und darinnen dunkelroth geſtreift: auf der Gegenſeite aber theils hellroth, theils ſchön goldgelb. Wo er roth iſt, ſind die Puncte gelb und groß, wie geſtirnt: und wo er gelb iſt, ſind die Puncte grau. — Sein Fleiſch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0201"n="153"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 7.</fw><lb/>
an: auf dem Lager aber wird er ganz gelb: Seine<lb/>
Puncte ſind weiß: das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt Borsdörferartig<lb/>
und hat viel von deſſen Parfüm und edlem Geſchmack.<lb/>
Er iſt ſehr dauerhaft gegen den Froſt, und wenn alle<lb/>
Aepfel in einer Obſtkammer erfrieren, ſo bleibt dieſer<lb/>
nebſt dem Api gut.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> gleicht dem edlen Borsdörfer, hat<lb/>
auch dünne, ſchlanke röthliche <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>, die<lb/>
wenig wollig und ſparſam punctirt ſind: kleine, ſpitze,<lb/>
rothe <hirendition="#g">Augen</hi>, auf wenig vorſtehenden Trägern: und<lb/>
kleine, ovale <hirendition="#g">Blätter</hi> mit einer ſcharfen Spitze: von<lb/>
Farbe ſchön grün, gebogt gezähnt und haben kleine Af-<lb/>
terblättchen.</p></div><lb/><divn="5"><head>110. <hirendition="#g">Die Renette von Bretagnien</hi>. <hirendition="#aq">Reinette<lb/>
de Bretagne.</hi> Fig. 110.</head><lb/><p>Ein mittelmäßig großer, ſehr guter Tafelapfel,<lb/>
deſſen Form zuweilen plattrund iſt, meiſt aber etwas<lb/>
weniges hochausſehend, ob er ſchon 2 Zoll 3 Linien breit<lb/>
und eben ſo hoch iſt. Gegen den Stiel rundet er ſich<lb/>
etwas platt zu, aber gegen die <hirendition="#g">Blume</hi> läuft er etwas<lb/>
geſchmeidiger zu. — Dieſe ſtehet in einer engen und<lb/>ſeichten Einſenkung: und der faſt Zoll lange <hirendition="#g">Stiel</hi> in<lb/>
einer engen Höhle, die meiſt mit grauem Roſt beleget<lb/>
iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt auf der Sonnenſeite ſchön roth,<lb/>
und darinnen dunkelroth geſtreift: auf der Gegenſeite<lb/>
aber theils hellroth, theils ſchön goldgelb. Wo er roth<lb/>
iſt, ſind die Puncte gelb und groß, wie geſtirnt: und<lb/>
wo er gelb iſt, ſind die Puncte grau. — Sein <hirendition="#g">Fleiſch</hi><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[153/0201]
C. Winter-Renetten. Taf. 7.
an: auf dem Lager aber wird er ganz gelb: Seine
Puncte ſind weiß: das Fleiſch iſt Borsdörferartig
und hat viel von deſſen Parfüm und edlem Geſchmack.
Er iſt ſehr dauerhaft gegen den Froſt, und wenn alle
Aepfel in einer Obſtkammer erfrieren, ſo bleibt dieſer
nebſt dem Api gut.
Der Baum gleicht dem edlen Borsdörfer, hat
auch dünne, ſchlanke röthliche Sommertriebe, die
wenig wollig und ſparſam punctirt ſind: kleine, ſpitze,
rothe Augen, auf wenig vorſtehenden Trägern: und
kleine, ovale Blätter mit einer ſcharfen Spitze: von
Farbe ſchön grün, gebogt gezähnt und haben kleine Af-
terblättchen.
110. Die Renette von Bretagnien. Reinette
de Bretagne. Fig. 110.
Ein mittelmäßig großer, ſehr guter Tafelapfel,
deſſen Form zuweilen plattrund iſt, meiſt aber etwas
weniges hochausſehend, ob er ſchon 2 Zoll 3 Linien breit
und eben ſo hoch iſt. Gegen den Stiel rundet er ſich
etwas platt zu, aber gegen die Blume läuft er etwas
geſchmeidiger zu. — Dieſe ſtehet in einer engen und
ſeichten Einſenkung: und der faſt Zoll lange Stiel in
einer engen Höhle, die meiſt mit grauem Roſt beleget
iſt. — Die Schale iſt auf der Sonnenſeite ſchön roth,
und darinnen dunkelroth geſtreift: auf der Gegenſeite
aber theils hellroth, theils ſchön goldgelb. Wo er roth
iſt, ſind die Puncte gelb und groß, wie geſtirnt: und
wo er gelb iſt, ſind die Puncte grau. — Sein Fleiſch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/201>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.