Dieser vortreffliche Wirthschaftsapfel ist außeror- dentlich wandelbar in seiner Form. Viele sind platt und haben bis 4 Zoll Breite und 3 Zoll Höhe. Andere sind platt und zugespitzt gegen die Blume: viele sehen sich ganz verlängert an und spitzen sich oben zu. Das hier vorgestellte Exemplar hatte stark 3 Zoll in die Höhe und auch 3 Zoll Breite an der stärksten Wölbung. Von da rundet er sich gegen den Stiel ganz platt zu. Von der Mitte an gehet er verloren und conisch nach der Blume zu. -- Diese stehet in einer nicht tiefen Ein- senkung von Beulen und Rippen eingezwängt, welche sich erhaben über die ganze Frucht verbreiten, und sie oft sehr ungestalt machen. Der Stiel ist sehr kurz und dicke, und stehet in einer tiefen Höhle, die bald rostfär- big, bald grün ist. -- Die Schale ist größtentheils schön gelb, auf der Sonnenseite aber roth, und darin mit unterbrochenen schönen Carmosinstreifen bemahlt, und blaßroth verwaschen. Im Rothen sind rothe Puncte, und im Gelben weiße und grünlichte. Da- bey finden sich hie und da braune Rostflecken. -- Die Frucht riecht äußerlich angenehm. Das Fleisch ist weißgelblich, locker, grobkörnig, saftig und von einem angenehmen weinigten Geschmack. Das Kernhaus
II. Claſſe, I. Ordn. Calv. Rambur. Taf. 6.
C. Calvillartige Winter-Rambur.
89. Der ſaure Rambur. Rambour aigre. Fig. 89.
Dieſer vortreffliche Wirthſchaftsapfel iſt außeror- dentlich wandelbar in ſeiner Form. Viele ſind platt und haben bis 4 Zoll Breite und 3 Zoll Höhe. Andere ſind platt und zugeſpitzt gegen die Blume: viele ſehen ſich ganz verlängert an und ſpitzen ſich oben zu. Das hier vorgeſtellte Exemplar hatte ſtark 3 Zoll in die Höhe und auch 3 Zoll Breite an der ſtärkſten Wölbung. Von da rundet er ſich gegen den Stiel ganz platt zu. Von der Mitte an gehet er verloren und coniſch nach der Blume zu. — Dieſe ſtehet in einer nicht tiefen Ein- ſenkung von Beulen und Rippen eingezwängt, welche ſich erhaben über die ganze Frucht verbreiten, und ſie oft ſehr ungeſtalt machen. Der Stiel iſt ſehr kurz und dicke, und ſtehet in einer tiefen Höhle, die bald roſtfär- big, bald grün iſt. — Die Schale iſt größtentheils ſchön gelb, auf der Sonnenſeite aber roth, und darin mit unterbrochenen ſchönen Carmoſinſtreifen bemahlt, und blaßroth verwaſchen. Im Rothen ſind rothe Puncte, und im Gelben weiße und grünlichte. Da- bey finden ſich hie und da braune Roſtflecken. — Die Frucht riecht äußerlich angenehm. Das Fleiſch iſt weißgelblich, locker, grobkörnig, ſaftig und von einem angenehmen weinigten Geſchmack. Das Kernhaus
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II. Claſſe, I. Ordn. Calv. Rambur. Taf. 6.
C. Calvillartige Winter-Rambur.
89. Der ſaure Rambur. Rambour aigre.
Fig. 89.
Dieſer vortreffliche Wirthſchaftsapfel iſt außeror-
dentlich wandelbar in ſeiner Form. Viele ſind platt
und haben bis 4 Zoll Breite und 3 Zoll Höhe. Andere
ſind platt und zugeſpitzt gegen die Blume: viele ſehen
ſich ganz verlängert an und ſpitzen ſich oben zu. Das
hier vorgeſtellte Exemplar hatte ſtark 3 Zoll in die Höhe
und auch 3 Zoll Breite an der ſtärkſten Wölbung. Von
da rundet er ſich gegen den Stiel ganz platt zu. Von
der Mitte an gehet er verloren und coniſch nach der
Blume zu. — Dieſe ſtehet in einer nicht tiefen Ein-
ſenkung von Beulen und Rippen eingezwängt, welche
ſich erhaben über die ganze Frucht verbreiten, und ſie oft
ſehr ungeſtalt machen. Der Stiel iſt ſehr kurz und
dicke, und ſtehet in einer tiefen Höhle, die bald roſtfär-
big, bald grün iſt. — Die Schale iſt größtentheils
ſchön gelb, auf der Sonnenſeite aber roth, und darin
mit unterbrochenen ſchönen Carmoſinſtreifen bemahlt,
und blaßroth verwaſchen. Im Rothen ſind rothe
Puncte, und im Gelben weiße und grünlichte. Da-
bey finden ſich hie und da braune Roſtflecken. — Die
Frucht riecht äußerlich angenehm. Das Fleiſch iſt
weißgelblich, locker, grobkörnig, ſaftig und von einem
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/170>, abgerufen am 21.11.2024.
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