äußerlich einen sanften, angenehmen violenartigen Ge- ruch; das Fleisch aber, so schön weiß, ins Gelblichte schillernd, fein, zart, locker und saftvoll ist, einen er- quickenden weinsäuerlichen Geschmack. Das Kernhaus ist stark und lang, aber geschlossen, und hat ziemlich viele vollkommene Kerne. -- Die Frucht zeitiget gegen Ende Augusts, und dauert 14 Tage.
Der Baum bildet eine flachgewölbte Krone und ist ganz außerordentlich fruchtbar. Seine Sommer- triebe sind schlank, etwas weißwollig, rothbraun, un- merklich punctirt: die Augen klein, wollig, vest an- liegend, und haben flache gerippte Augenträger. Das Blatt ist klein, eyförmig, hellgrün, scharf gezähnt.
59. Der rothe Sommerkronapfel. Sommer- Agatapfel. Fig. 59.
Eine kleine, schöne, späte Sommerfrucht von rund- licher Form und Gestalt eines schönen, etwas walzen- förmig gebauten Borsdörfers, 2 Zoll 3 Linien breit und eben so hoch. Die größeste Wölbung ist in der Mitte und sie rundet sich gefällig gegen den Stiel ab, und un- bedeutend schmäler gegen die Blume. Diese befindet sich in einer engen, ziemlich tiefen Einsenkung, die mit feinen Rippchen besetzet ist, so aber über der Fläche der Frucht kaum bemerkbar in breiten Erhöhungen hinlau- fen. Der Stiel ist dünne, einen halben Zoll lang, und in einer engen, tiefen Höhle, die mit Rost bekleidet ist, der sich an die Wölbung hinauf strahlenartig verbrei- tet. -- Die Schale hat eine hellgelbe Grundfarbe,
I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 4.
äußerlich einen ſanften, angenehmen violenartigen Ge- ruch; das Fleiſch aber, ſo ſchön weiß, ins Gelblichte ſchillernd, fein, zart, locker und ſaftvoll iſt, einen er- quickenden weinſäuerlichen Geſchmack. Das Kernhaus iſt ſtark und lang, aber geſchloſſen, und hat ziemlich viele vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitiget gegen Ende Auguſts, und dauert 14 Tage.
Der Baum bildet eine flachgewölbte Krone und iſt ganz außerordentlich fruchtbar. Seine Sommer- triebe ſind ſchlank, etwas weißwollig, rothbraun, un- merklich punctirt: die Augen klein, wollig, veſt an- liegend, und haben flache gerippte Augenträger. Das Blatt iſt klein, eyförmig, hellgrün, ſcharf gezähnt.
59. Der rothe Sommerkronapfel. Sommer- Agatapfel. Fig. 59.
Eine kleine, ſchöne, ſpäte Sommerfrucht von rund- licher Form und Geſtalt eines ſchönen, etwas walzen- förmig gebauten Borsdörfers, 2 Zoll 3 Linien breit und eben ſo hoch. Die größeſte Wölbung iſt in der Mitte und ſie rundet ſich gefällig gegen den Stiel ab, und un- bedeutend ſchmäler gegen die Blume. Dieſe befindet ſich in einer engen, ziemlich tiefen Einſenkung, die mit feinen Rippchen beſetzet iſt, ſo aber über der Fläche der Frucht kaum bemerkbar in breiten Erhöhungen hinlau- fen. Der Stiel iſt dünne, einen halben Zoll lang, und in einer engen, tiefen Höhle, die mit Roſt bekleidet iſt, der ſich an die Wölbung hinauf ſtrahlenartig verbrei- tet. — Die Schale hat eine hellgelbe Grundfarbe,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0132"n="84"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#aq">III</hi>. <hirendition="#g">Ordnung</hi>. Taf. 4.</fw><lb/>
äußerlich einen ſanften, angenehmen violenartigen <hirendition="#g">Ge</hi>-<lb/><hirendition="#g">ruch</hi>; das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> aber, ſo ſchön weiß, ins Gelblichte<lb/>ſchillernd, fein, zart, locker und ſaftvoll iſt, einen er-<lb/>
quickenden weinſäuerlichen Geſchmack. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi><lb/>
iſt ſtark und lang, aber geſchloſſen, und hat ziemlich viele<lb/>
vollkommene Kerne. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitiget</hi> gegen<lb/>
Ende Auguſts, und dauert 14 Tage.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> bildet eine flachgewölbte Krone und<lb/>
iſt ganz außerordentlich fruchtbar. Seine <hirendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hirendition="#g">triebe</hi>ſind ſchlank, etwas weißwollig, rothbraun, un-<lb/>
merklich punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein, wollig, veſt an-<lb/>
liegend, und haben flache gerippte Augenträger. Das<lb/><hirendition="#g">Blatt</hi> iſt klein, eyförmig, hellgrün, ſcharf gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>59. <hirendition="#g">Der rothe Sommerkronapfel</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hirendition="#g">Agatapfel</hi>. Fig. 59.</head><lb/><p>Eine kleine, ſchöne, ſpäte Sommerfrucht von rund-<lb/>
licher Form und Geſtalt eines ſchönen, etwas walzen-<lb/>
förmig gebauten Borsdörfers, 2 Zoll 3 Linien breit und<lb/>
eben ſo hoch. Die größeſte Wölbung iſt in der Mitte<lb/>
und ſie rundet ſich gefällig gegen den Stiel ab, und un-<lb/>
bedeutend ſchmäler gegen die <hirendition="#g">Blume</hi>. Dieſe befindet<lb/>ſich in einer engen, ziemlich tiefen Einſenkung, die mit<lb/>
feinen Rippchen beſetzet iſt, ſo aber über der Fläche der<lb/>
Frucht kaum bemerkbar in breiten Erhöhungen hinlau-<lb/>
fen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt dünne, einen halben Zoll lang,<lb/>
und in einer engen, tiefen Höhle, die mit Roſt bekleidet<lb/>
iſt, der ſich an die Wölbung hinauf ſtrahlenartig verbrei-<lb/>
tet. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> hat eine hellgelbe Grundfarbe,<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[84/0132]
I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 4.
äußerlich einen ſanften, angenehmen violenartigen Ge-
ruch; das Fleiſch aber, ſo ſchön weiß, ins Gelblichte
ſchillernd, fein, zart, locker und ſaftvoll iſt, einen er-
quickenden weinſäuerlichen Geſchmack. Das Kernhaus
iſt ſtark und lang, aber geſchloſſen, und hat ziemlich viele
vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitiget gegen
Ende Auguſts, und dauert 14 Tage.
Der Baum bildet eine flachgewölbte Krone und
iſt ganz außerordentlich fruchtbar. Seine Sommer-
triebe ſind ſchlank, etwas weißwollig, rothbraun, un-
merklich punctirt: die Augen klein, wollig, veſt an-
liegend, und haben flache gerippte Augenträger. Das
Blatt iſt klein, eyförmig, hellgrün, ſcharf gezähnt.
59. Der rothe Sommerkronapfel. Sommer-
Agatapfel. Fig. 59.
Eine kleine, ſchöne, ſpäte Sommerfrucht von rund-
licher Form und Geſtalt eines ſchönen, etwas walzen-
förmig gebauten Borsdörfers, 2 Zoll 3 Linien breit und
eben ſo hoch. Die größeſte Wölbung iſt in der Mitte
und ſie rundet ſich gefällig gegen den Stiel ab, und un-
bedeutend ſchmäler gegen die Blume. Dieſe befindet
ſich in einer engen, ziemlich tiefen Einſenkung, die mit
feinen Rippchen beſetzet iſt, ſo aber über der Fläche der
Frucht kaum bemerkbar in breiten Erhöhungen hinlau-
fen. Der Stiel iſt dünne, einen halben Zoll lang,
und in einer engen, tiefen Höhle, die mit Roſt bekleidet
iſt, der ſich an die Wölbung hinauf ſtrahlenartig verbrei-
tet. — Die Schale hat eine hellgelbe Grundfarbe,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/132>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.