wollig, anliegend, und ihre gerippte Augenträger stehen stark vor. Das Blatt ist sehr groß, rundlich mit einer langen Spitze, die unterwärts gebogen ist, hell- grasgrün und stumpfspitz gezähnt.
45. Der weiße Sommertaffetapfel. Fig. 45.
Dieser gehört zum Kleeblatt dreyer feiner und zar- ter Sommeräpfeln, und ist 21/2 Zoll hoch und 21/4 Zoll breit: gegen die Blume etwas verjüngt zulaufend, und gegen den Stiel sich platt und breit zuwölbend. Die Blume hat lange spitzige Blättchen, die hellgrün blei- ben, und sitzet in einer ziemlich geräumigen und tiefen Einsenkung, die mit feinen Rippen besetzt ist, die sich flach über die Frucht verbreiten. Der Stiel ist stark, hellgrün und sitzt in einer tiefen Höhle. -- Die Schale ist sehr fein und dünne, strohweis und glänzend, wie weißer Taffent, hin und wieder mit weißen Puncten be- setzt: hat öfters an der Sonnenseite einen röthlichen An- flug oder wenigstens eine Goldfarbe. Im Rothen sind auch die Puncte roth. -- Das Fleisch ist sehr weiß, zart, locker, mit einem angenehm säuerlichen Saft an- gefüllt; daher sich auch die Frucht vortrefflich kocht. Das Kernhaus ist enge, hat aber viele vollkommene Kerne. -- Die Frucht zeitigt gewöhnlich Mitte Au- gust und hält sich gegen 4 Wochen.
Der Baum hat auch ein calvillartiges Gewächs, und ist sehr fruchtbar. Seine Sommerschosse sind lang und schwank, fein wollig, violett braunroth, und gegen über etwas heller, sparsam punctirt: die Augen
5
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
wollig, anliegend, und ihre gerippte Augenträger ſtehen ſtark vor. Das Blatt iſt ſehr groß, rundlich mit einer langen Spitze, die unterwärts gebogen iſt, hell- grasgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.
45. Der weiße Sommertaffetapfel. Fig. 45.
Dieſer gehört zum Kleeblatt dreyer feiner und zar- ter Sommeräpfeln, und iſt 2½ Zoll hoch und 2¼ Zoll breit: gegen die Blume etwas verjüngt zulaufend, und gegen den Stiel ſich platt und breit zuwölbend. Die Blume hat lange ſpitzige Blättchen, die hellgrün blei- ben, und ſitzet in einer ziemlich geräumigen und tiefen Einſenkung, die mit feinen Rippen beſetzt iſt, die ſich flach über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt ſtark, hellgrün und ſitzt in einer tiefen Höhle. — Die Schale iſt ſehr fein und dünne, ſtrohweis und glänzend, wie weißer Taffent, hin und wieder mit weißen Puncten be- ſetzt: hat öfters an der Sonnenſeite einen röthlichen An- flug oder wenigſtens eine Goldfarbe. Im Rothen ſind auch die Puncte roth. — Das Fleiſch iſt ſehr weiß, zart, locker, mit einem angenehm ſäuerlichen Saft an- gefüllt; daher ſich auch die Frucht vortrefflich kocht. Das Kernhaus iſt enge, hat aber viele vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitigt gewöhnlich Mitte Au- guſt und hält ſich gegen 4 Wochen.
Der Baum hat auch ein calvillartiges Gewächs, und iſt ſehr fruchtbar. Seine Sommerſchoſſe ſind lang und ſchwank, fein wollig, violett braunroth, und gegen über etwas heller, ſparſam punctirt: die Augen
5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0113"n="65"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 4.</fw><lb/>
wollig, anliegend, und ihre gerippte Augenträger ſtehen<lb/>ſtark vor. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt ſehr groß, rundlich mit<lb/>
einer langen Spitze, die unterwärts gebogen iſt, hell-<lb/>
grasgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>45. <hirendition="#g">Der weiße Sommertaffetapfel</hi>. Fig. 45.</head><lb/><p>Dieſer gehört zum Kleeblatt dreyer feiner und zar-<lb/>
ter Sommeräpfeln, und iſt 2½ Zoll hoch und 2¼ Zoll<lb/>
breit: gegen die Blume etwas verjüngt zulaufend, und<lb/>
gegen den Stiel ſich platt und breit zuwölbend. Die<lb/><hirendition="#g">Blume</hi> hat lange ſpitzige Blättchen, die hellgrün blei-<lb/>
ben, und ſitzet in einer ziemlich geräumigen und tiefen<lb/>
Einſenkung, die mit feinen Rippen beſetzt iſt, die ſich<lb/>
flach über die Frucht verbreiten. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt ſtark,<lb/>
hellgrün und ſitzt in einer tiefen Höhle. — Die <hirendition="#g">Schale</hi><lb/>
iſt ſehr fein und dünne, ſtrohweis und glänzend, wie<lb/>
weißer Taffent, hin und wieder mit weißen Puncten be-<lb/>ſetzt: hat öfters an der Sonnenſeite einen röthlichen An-<lb/>
flug oder wenigſtens eine Goldfarbe. Im Rothen ſind<lb/>
auch die Puncte roth. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt ſehr weiß,<lb/>
zart, locker, mit einem angenehm ſäuerlichen Saft an-<lb/>
gefüllt; daher ſich auch die Frucht vortrefflich kocht.<lb/>
Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt enge, hat aber viele vollkommene<lb/>
Kerne. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitigt</hi> gewöhnlich Mitte Au-<lb/>
guſt und hält ſich gegen 4 Wochen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> hat auch ein calvillartiges Gewächs,<lb/>
und iſt ſehr fruchtbar. Seine <hirendition="#g">Sommerſchoſſe</hi>ſind<lb/>
lang und ſchwank, fein wollig, violett braunroth, und<lb/>
gegen über etwas heller, ſparſam punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">5</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[65/0113]
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
wollig, anliegend, und ihre gerippte Augenträger ſtehen
ſtark vor. Das Blatt iſt ſehr groß, rundlich mit
einer langen Spitze, die unterwärts gebogen iſt, hell-
grasgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.
45. Der weiße Sommertaffetapfel. Fig. 45.
Dieſer gehört zum Kleeblatt dreyer feiner und zar-
ter Sommeräpfeln, und iſt 2½ Zoll hoch und 2¼ Zoll
breit: gegen die Blume etwas verjüngt zulaufend, und
gegen den Stiel ſich platt und breit zuwölbend. Die
Blume hat lange ſpitzige Blättchen, die hellgrün blei-
ben, und ſitzet in einer ziemlich geräumigen und tiefen
Einſenkung, die mit feinen Rippen beſetzt iſt, die ſich
flach über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt ſtark,
hellgrün und ſitzt in einer tiefen Höhle. — Die Schale
iſt ſehr fein und dünne, ſtrohweis und glänzend, wie
weißer Taffent, hin und wieder mit weißen Puncten be-
ſetzt: hat öfters an der Sonnenſeite einen röthlichen An-
flug oder wenigſtens eine Goldfarbe. Im Rothen ſind
auch die Puncte roth. — Das Fleiſch iſt ſehr weiß,
zart, locker, mit einem angenehm ſäuerlichen Saft an-
gefüllt; daher ſich auch die Frucht vortrefflich kocht.
Das Kernhaus iſt enge, hat aber viele vollkommene
Kerne. — Die Frucht zeitigt gewöhnlich Mitte Au-
guſt und hält ſich gegen 4 Wochen.
Der Baum hat auch ein calvillartiges Gewächs,
und iſt ſehr fruchtbar. Seine Sommerſchoſſe ſind
lang und ſchwank, fein wollig, violett braunroth, und
gegen über etwas heller, ſparſam punctirt: die Augen
5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/113>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.