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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787.

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nisse dieser Schwingungsarten auch nicht sehr von den Quadraten der Zah-
len 5, 9, 13 etc. ab. Bey fig. 67. ist der Ton ungefähr um eine große
Sexte tiefer, als fig. 2; bey fig. 69. ist er um etwas mehr, als eine Octave +
eine Quinte höher, als bey fig. 67, und um eine kleine Septime höher,
als fig. 2; bey fig. 72. ist er um etwas mehr, als eine Octave höher, als
fig. 69; und bey fig. 73. nimmt die Höhe gegen fig. 72. ungefähr um eine
kleine Sexte zu. Jn der 69sten Figur bleibt zwischen n und p der aufge-
streuete Sand fast eben so ruhig liegend, als auf den zwo festen Linien; es
ist aber demohngeachtet n p nicht etwa ein Stück einer solchen festen Linie,
wo die natürliche Gestalt der Scheibe von den Schwingungen durchschnitten
wird, sondern die Schwingungen sind nur daselbst viel schwächer, als wel-
ter abwärts von n p nach der rechten und linken Seite, so daß n p selbst,
nebst den rechts und links darneben befindlichen Stellen nur als ein einzi-
ger schwingender Theil der Scheibe anzusehen sind. Fig. 71. ist leicht
zu erhalten, wenn man die Scheibe bey n oder d hält, bey p an etwas
anstemmt, und bey f oder o streicht. Eben so leicht erscheint fig. 72.
wenn die Scheibe bey c gehalten, bey n angestemmt und bey f gestrichen
wird. Beyde letztere Figuren kommen ganz mit einander überein, wie man
leicht sehen wird, wenn man an beyden die Linien h n g q, x d p und a p ge-
gen einander hält; sie geben auch einerley Ton, und es läßt sich leicht durch
eine kleine Verrückung der Finger, mit welchen man die Scheibe hält, ei-
ne in die andere verwandeln. Jch würde geneigt seyn, beyde für Abände-
rungen von fig. 19. oder von fig. 6. zu halten, da fig. 71. der bey fig. 7.
befindlichen Abänderung der sechsten Figur sehr ähnlich ist, aber sie sind un-
gefähr um einen halben Ton höher, als fig. 19, und um eine kleine Tertie
tiefer, als fig. 6. oder 7. Vielleicht könnte man aber doch diese beyden
Figuren, ohngeachtet des Unterschiedes von einem halben Tone, als Abän-
derungen von fig. 19. und mit eben dem Rechte fig. 73. und 74, welche

ganz

niſſe dieſer Schwingungsarten auch nicht ſehr von den Quadraten der Zah-
len 5, 9, 13 ꝛc. ab. Bey fig. 67. iſt der Ton ungefaͤhr um eine große
Sexte tiefer, als fig. 2; bey fig. 69. iſt er um etwas mehr, als eine Octave +
eine Quinte hoͤher, als bey fig. 67, und um eine kleine Septime hoͤher,
als fig. 2; bey fig. 72. iſt er um etwas mehr, als eine Octave hoͤher, als
fig. 69; und bey fig. 73. nimmt die Hoͤhe gegen fig. 72. ungefaͤhr um eine
kleine Sexte zu. Jn der 69ſten Figur bleibt zwiſchen n und p der aufge-
ſtreuete Sand faſt eben ſo ruhig liegend, als auf den zwo feſten Linien; es
iſt aber demohngeachtet n p nicht etwa ein Stuͤck einer ſolchen feſten Linie,
wo die natuͤrliche Geſtalt der Scheibe von den Schwingungen durchſchnitten
wird, ſondern die Schwingungen ſind nur daſelbſt viel ſchwaͤcher, als wel-
ter abwaͤrts von n p nach der rechten und linken Seite, ſo daß n p ſelbſt,
nebſt den rechts und links darneben befindlichen Stellen nur als ein einzi-
ger ſchwingender Theil der Scheibe anzuſehen ſind. Fig. 71. iſt leicht
zu erhalten, wenn man die Scheibe bey n oder d haͤlt, bey p an etwas
anſtemmt, und bey f oder o ſtreicht. Eben ſo leicht erſcheint fig. 72.
wenn die Scheibe bey c gehalten, bey n angeſtemmt und bey f geſtrichen
wird. Beyde letztere Figuren kommen ganz mit einander uͤberein, wie man
leicht ſehen wird, wenn man an beyden die Linien h n g q, x d p und a p ge-
gen einander haͤlt; ſie geben auch einerley Ton, und es laͤßt ſich leicht durch
eine kleine Verruͤckung der Finger, mit welchen man die Scheibe haͤlt, ei-
ne in die andere verwandeln. Jch wuͤrde geneigt ſeyn, beyde fuͤr Abaͤnde-
rungen von fig. 19. oder von fig. 6. zu halten, da fig. 71. der bey fig. 7.
befindlichen Abaͤnderung der ſechſten Figur ſehr aͤhnlich iſt, aber ſie ſind un-
gefaͤhr um einen halben Ton hoͤher, als fig. 19, und um eine kleine Tertie
tiefer, als fig. 6. oder 7. Vielleicht koͤnnte man aber doch dieſe beyden
Figuren, ohngeachtet des Unterſchiedes von einem halben Tone, als Abaͤn-
derungen von fig. 19. und mit eben dem Rechte fig. 73. und 74, welche

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[50/0058] niſſe dieſer Schwingungsarten auch nicht ſehr von den Quadraten der Zah- len 5, 9, 13 ꝛc. ab. Bey fig. 67. iſt der Ton ungefaͤhr um eine große Sexte tiefer, als fig. 2; bey fig. 69. iſt er um etwas mehr, als eine Octave + eine Quinte hoͤher, als bey fig. 67, und um eine kleine Septime hoͤher, als fig. 2; bey fig. 72. iſt er um etwas mehr, als eine Octave hoͤher, als fig. 69; und bey fig. 73. nimmt die Hoͤhe gegen fig. 72. ungefaͤhr um eine kleine Sexte zu. Jn der 69ſten Figur bleibt zwiſchen n und p der aufge- ſtreuete Sand faſt eben ſo ruhig liegend, als auf den zwo feſten Linien; es iſt aber demohngeachtet n p nicht etwa ein Stuͤck einer ſolchen feſten Linie, wo die natuͤrliche Geſtalt der Scheibe von den Schwingungen durchſchnitten wird, ſondern die Schwingungen ſind nur daſelbſt viel ſchwaͤcher, als wel- ter abwaͤrts von n p nach der rechten und linken Seite, ſo daß n p ſelbſt, nebſt den rechts und links darneben befindlichen Stellen nur als ein einzi- ger ſchwingender Theil der Scheibe anzuſehen ſind. Fig. 71. iſt leicht zu erhalten, wenn man die Scheibe bey n oder d haͤlt, bey p an etwas anſtemmt, und bey f oder o ſtreicht. Eben ſo leicht erſcheint fig. 72. wenn die Scheibe bey c gehalten, bey n angeſtemmt und bey f geſtrichen wird. Beyde letztere Figuren kommen ganz mit einander uͤberein, wie man leicht ſehen wird, wenn man an beyden die Linien h n g q, x d p und a p ge- gen einander haͤlt; ſie geben auch einerley Ton, und es laͤßt ſich leicht durch eine kleine Verruͤckung der Finger, mit welchen man die Scheibe haͤlt, ei- ne in die andere verwandeln. Jch wuͤrde geneigt ſeyn, beyde fuͤr Abaͤnde- rungen von fig. 19. oder von fig. 6. zu halten, da fig. 71. der bey fig. 7. befindlichen Abaͤnderung der ſechſten Figur ſehr aͤhnlich iſt, aber ſie ſind un- gefaͤhr um einen halben Ton hoͤher, als fig. 19, und um eine kleine Tertie tiefer, als fig. 6. oder 7. Vielleicht koͤnnte man aber doch dieſe beyden Figuren, ohngeachtet des Unterſchiedes von einem halben Tone, als Abaͤn- derungen von fig. 19. und mit eben dem Rechte fig. 73. und 74, welche ganz

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_klang_1787/58>, abgerufen am 23.11.2024.