Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.die kleine Terz 5 : 6; die große Terz 4 : 5 theilt sich in den großen ganzen Ton 8 : 9 und Durch die sogenannte harmonische Theilung erhält man Verhältnisse, bey Man erhält, wie so eben ist gezeigt worden, durch arithmetische und harmonische Außer den hier erwähnten Verhältnissen pflegt man keine andern arithmetisch oder die kleine Terz 5 : 6; die große Terz 4 : 5 theilt ſich in den großen ganzen Ton 8 : 9 und Durch die ſogenannte harmoniſche Theilung erhaͤlt man Verhaͤltniſſe, bey Man erhaͤlt, wie ſo eben iſt gezeigt worden, durch arithmetiſche und harmoniſche Außer den hier erwaͤhnten Verhaͤltniſſen pflegt man keine andern arithmetiſch oder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="32"/> die kleine Terz 5 : 6; die große Terz 4 : 5 theilt ſich in den großen ganzen Ton 8 : 9 und<lb/> den kleinen ganzen Ton 9 : 10; die große Sexte 3 : 5 theilt ſich in die Quarte 3 : 4 und die<lb/> große Terz 4 : 5.</p><lb/> <p>Durch die ſogenannte <hi rendition="#g">harmoniſche Theilung</hi> erhaͤlt man Verhaͤltniſſe, bey<lb/> welchen ſich die Differenz des erſten und zweyten Gliedes zur Differenz des zweyten und drit-<lb/> ten Gliedes verhaͤlt, wie das erſte Glied zum dritten. Wenn naͤhmlich <hi rendition="#aq">m</hi> die eine, <hi rendition="#aq">n</hi> die<lb/> andere gegebene Zahl, und <hi rendition="#aq">x</hi> die zu ſuchende Mittelproportionale bedeutet, ſo iſt<lb/><hi rendition="#aq">(x – m) : (n – x) = m : n,</hi> es wird alſo ſeyn <formula notation="TeX">x = \frac {2mn}{m} + n</formula>, d. i. man verdoppelt das Product<lb/> der beyden Zahlen und dividirt es durch deren Summe. Wenn alſo das Verhaͤltniß 1 : 2<lb/> ſoll harmoniſch getheilt werden, ſo iſt (1 × 2) × 2 = 4, und 2 + 1 = 3, die geſuchten Zah-<lb/> len werden alſo ſeyn 1, <formula notation="TeX">\frac{4}{3}</formula>, 2, oder in ganzen Zahlen ausgedruͤckt 3, 4, 6, man erhaͤlt alſo<lb/> durch dieſe Theilung der Octave erſt die Quarte 3 : 4, ſodann die Quinte 2 : 3. Auf aͤhnliche<lb/> Art theilt ſich die Quinte 2 : 3 in die kleine Terz 5 : 6 und die große Terz 5 : 6; die große<lb/> Terz 5 : 6 in den kleinen ganzen Ton 9 : 10 und den großen ganzen Ton 8 : 9; die große<lb/> Serte 3 : 5 in die große Terz 4 : 5 und die Quarte 3 : 4. Wollte man aber nicht zwiſchen<lb/> zwey Zahlen die harmoniſche Mittelproportionale, ſondern aus zwey gegebenen neben einan-<lb/> der befindlichen Zahlen einer harmoniſchen Reihe die folgende Zahl derſelben finden, ſo wird<lb/> dieſe ſeyn = <formula notation="TeX">\frac {mn}{2m-n}</formula>.</p><lb/> <p>Man erhaͤlt, wie ſo eben iſt gezeigt worden, durch arithmetiſche und harmoniſche<lb/> Theilung einerley Tonverhaͤltniſſe, nur mit dem Unterſchiede, daß man bey der arithmetiſchen<lb/> Theilung erſt das groͤßere, und ſodann das kleinere Glied, bey der harmoniſchen aber erſt das<lb/> kleinere und ſodann das groͤßere Glied erhaͤlt. Wenn man aber, wie von den meiſten Schrift-<lb/> ſtellern geſchehen iſt, nicht die Zahlenverhaͤltniſſe der Schwingungen, ſondern die Verhaͤlt-<lb/> niſſe der Saitenlaͤngen theilt, ſo wird, wie ſchon Anfangs bemerkt worden, jedes hier ge-<lb/> brauchte Verhaͤltniß in umgekehrter Ordnung der Zahlen genommen, mithin wird man ſodann<lb/> durch arithmetiſche Theilung erſt das kleinere und ſodann das groͤßere Glied, durch harmoniſche<lb/> Theilung aber erſt das groͤßere und ſodann das kleinere Glied erhalten.</p><lb/> <p>Außer den hier erwaͤhnten Verhaͤltniſſen pflegt man keine andern arithmetiſch oder<lb/> harmoniſch zu theilen, und findet ſodann die uͤbrigen Jntervalle dadurch, daß man jedem<lb/> gefundenen Tone wieder dergleichen Jntervalle giebt, d. i. durch harmoniſche <hi rendition="#g">Addition,</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0066]
die kleine Terz 5 : 6; die große Terz 4 : 5 theilt ſich in den großen ganzen Ton 8 : 9 und
den kleinen ganzen Ton 9 : 10; die große Sexte 3 : 5 theilt ſich in die Quarte 3 : 4 und die
große Terz 4 : 5.
Durch die ſogenannte harmoniſche Theilung erhaͤlt man Verhaͤltniſſe, bey
welchen ſich die Differenz des erſten und zweyten Gliedes zur Differenz des zweyten und drit-
ten Gliedes verhaͤlt, wie das erſte Glied zum dritten. Wenn naͤhmlich m die eine, n die
andere gegebene Zahl, und x die zu ſuchende Mittelproportionale bedeutet, ſo iſt
(x – m) : (n – x) = m : n, es wird alſo ſeyn [FORMEL], d. i. man verdoppelt das Product
der beyden Zahlen und dividirt es durch deren Summe. Wenn alſo das Verhaͤltniß 1 : 2
ſoll harmoniſch getheilt werden, ſo iſt (1 × 2) × 2 = 4, und 2 + 1 = 3, die geſuchten Zah-
len werden alſo ſeyn 1, [FORMEL], 2, oder in ganzen Zahlen ausgedruͤckt 3, 4, 6, man erhaͤlt alſo
durch dieſe Theilung der Octave erſt die Quarte 3 : 4, ſodann die Quinte 2 : 3. Auf aͤhnliche
Art theilt ſich die Quinte 2 : 3 in die kleine Terz 5 : 6 und die große Terz 5 : 6; die große
Terz 5 : 6 in den kleinen ganzen Ton 9 : 10 und den großen ganzen Ton 8 : 9; die große
Serte 3 : 5 in die große Terz 4 : 5 und die Quarte 3 : 4. Wollte man aber nicht zwiſchen
zwey Zahlen die harmoniſche Mittelproportionale, ſondern aus zwey gegebenen neben einan-
der befindlichen Zahlen einer harmoniſchen Reihe die folgende Zahl derſelben finden, ſo wird
dieſe ſeyn = [FORMEL].
Man erhaͤlt, wie ſo eben iſt gezeigt worden, durch arithmetiſche und harmoniſche
Theilung einerley Tonverhaͤltniſſe, nur mit dem Unterſchiede, daß man bey der arithmetiſchen
Theilung erſt das groͤßere, und ſodann das kleinere Glied, bey der harmoniſchen aber erſt das
kleinere und ſodann das groͤßere Glied erhaͤlt. Wenn man aber, wie von den meiſten Schrift-
ſtellern geſchehen iſt, nicht die Zahlenverhaͤltniſſe der Schwingungen, ſondern die Verhaͤlt-
niſſe der Saitenlaͤngen theilt, ſo wird, wie ſchon Anfangs bemerkt worden, jedes hier ge-
brauchte Verhaͤltniß in umgekehrter Ordnung der Zahlen genommen, mithin wird man ſodann
durch arithmetiſche Theilung erſt das kleinere und ſodann das groͤßere Glied, durch harmoniſche
Theilung aber erſt das groͤßere und ſodann das kleinere Glied erhalten.
Außer den hier erwaͤhnten Verhaͤltniſſen pflegt man keine andern arithmetiſch oder
harmoniſch zu theilen, und findet ſodann die uͤbrigen Jntervalle dadurch, daß man jedem
gefundenen Tone wieder dergleichen Jntervalle giebt, d. i. durch harmoniſche Addition,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |