Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.Brüche und mit 2 dividirt, und bey der erstern Combination alle Zahlen mit , bey Anm. Jn Ansehung der Ordnung des Vortrages bin ich hier einigermaßen dem Systeme de Musique par Mercadier de Belesta (Paris 1776. 8.) gefolgt. 15. Man nennt einen solchen consonirenden Accord 1:3/4: oder 1::, der außer 16. Die Erfahrung lehrt, deß jede von diesen beyden Dreyklängen verschiedene Wür- Bruͤche und mit 2 dividirt, und bey der erſtern Combination alle Zahlen mit , bey Anm. Jn Anſehung der Ordnung des Vortrages bin ich hier einigermaßen dem Système de Musique par Mercadier de Belesta (Paris 1776. 8.) gefolgt. 15. Man nennt einen ſolchen conſonirenden Accord 1:¾: oder 1::, der außer 16. Die Erfahrung lehrt, deß jede von dieſen beyden Dreyklaͤngen verſchiedene Wuͤr- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0047" n="13"/> Bruͤche <formula notation="TeX">\frac{9}{5}</formula> und <formula notation="TeX">\frac{5}{3}</formula> mit 2 dividirt, und bey der erſtern Combination alle Zahlen mit <formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula>, bey<lb/> der 2ten aber mit <formula notation="TeX">\frac{6}{5}</formula> multiplicirt. Eben ſo laſſen ſich auch die Accorde <hi rendition="#aq">M Q T</hi> oder 1:<formula notation="TeX">\frac{4}{3}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{5}{3}</formula><lb/> und <hi rendition="#aq">M Q S</hi> oder 1:<formula notation="TeX">\frac{4}{3}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{8}{5}</formula> auf dieſe beyden Accorde reduciren, wenn man die Einheit mit<lb/> 2, und in beyden alle Zahlen mit ¾ multiplicirt. Alle dieſe 4 Accorde ſind alſo nur Um-<lb/> kehrungen der beyden vorigen 1:<formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula> und 1:<formula notation="TeX">\frac{6}{5}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula>, welche dem Gehoͤre in verſchiedenen<lb/> Lagen dargeſtellt werden. Es ſind alſo außer dieſen beyden Accorden keine andern drey-<lb/> ſtimmigen conſonirenden Accorde moͤglich, und da man kein viertes conſonirendes Verhaͤlt<lb/> niß hinzufuͤgen kann, ohne daß es gegen irgend eines der ſchon vorhandenen diſſonirt, ſo<lb/> iſt leicht einzuſehen, daß kein 4 oder mehrſtimmiger conſonirender Accord moͤglich iſt.<lb/> Wenn aber die ſchon vorhandenen Toͤne verdoppelt werden, ſo veraͤndert dieſes die Nat<supplied>ur</supplied><lb/> des Accordes nicht.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anm.</hi> Jn Anſehung der Ordnung des Vortrages bin ich hier einigermaßen dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Système de<lb/> Musique par Mercadier de Belesta</hi></hi> (<hi rendition="#aq">Paris</hi> 1776. 8.) gefolgt.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>15.</head><lb/> <p>Man nennt einen ſolchen conſonirenden Accord 1:¾:<formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula> oder 1:<formula notation="TeX">\frac{6}{5}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula>, der außer<lb/> dem Grundrone aus einer Terz und Quinte beſteht, einen <hi rendition="#g">Dreyklang,</hi> und zwar, wenn er<lb/> die große Terz <formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula> enthaͤlt, einen <hi rendition="#g">großen Dreyklang</hi> oder <hi rendition="#g">harten Dreyklang,</hi> wie<lb/> auch <hi rendition="#g">Dur-Dreyklang</hi> oder <hi rendition="#g">Dur-Accord;</hi> wenn er aber die kleine Terz <formula notation="TeX">\frac{6}{5}</formula> enthaͤlt,<lb/> einen <hi rendition="#g">weichen Dreyklang</hi> oder <hi rendition="#g">kleinen Dreyklang,</hi> wie auch <hi rendition="#g">Moll-Dreyklang</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">Moll-Accord.</hi> Wenn man beyde Dreyklaͤnge mit einander vergleicht, ſo ſieht<lb/> man, daß ſie beyde aus einerley Jntervallen zuſammengeſetzt ſind, naͤhmlich aus einer gro-<lb/> ßen und einer kleinen Terz <formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula> und <formula notation="TeX">\frac{6}{5}</formula>, welche zuſammen eine Quinte <formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula> ausmachen; der ein-<lb/> zige Unterſchied iſt der, daß bey dem harten Dreyklange 1:<formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula>:<formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula> erſt die große und ſodann<lb/> die kleine Terz, und bey dem weichen Dreyklange erſt die kleine und ſodann die große Terz<lb/> erſcheint. 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Bruͤche [FORMEL] und [FORMEL] mit 2 dividirt, und bey der erſtern Combination alle Zahlen mit [FORMEL], bey
der 2ten aber mit [FORMEL] multiplicirt. Eben ſo laſſen ſich auch die Accorde M Q T oder 1:[FORMEL]:[FORMEL]
und M Q S oder 1:[FORMEL]:[FORMEL] auf dieſe beyden Accorde reduciren, wenn man die Einheit mit
2, und in beyden alle Zahlen mit ¾ multiplicirt. Alle dieſe 4 Accorde ſind alſo nur Um-
kehrungen der beyden vorigen 1:[FORMEL]:[FORMEL] und 1:[FORMEL]:[FORMEL], welche dem Gehoͤre in verſchiedenen
Lagen dargeſtellt werden. Es ſind alſo außer dieſen beyden Accorden keine andern drey-
ſtimmigen conſonirenden Accorde moͤglich, und da man kein viertes conſonirendes Verhaͤlt
niß hinzufuͤgen kann, ohne daß es gegen irgend eines der ſchon vorhandenen diſſonirt, ſo
iſt leicht einzuſehen, daß kein 4 oder mehrſtimmiger conſonirender Accord moͤglich iſt.
Wenn aber die ſchon vorhandenen Toͤne verdoppelt werden, ſo veraͤndert dieſes die Natur
des Accordes nicht.
Anm. Jn Anſehung der Ordnung des Vortrages bin ich hier einigermaßen dem Système de
Musique par Mercadier de Belesta (Paris 1776. 8.) gefolgt.
15.
Man nennt einen ſolchen conſonirenden Accord 1:¾:[FORMEL] oder 1:[FORMEL]:[FORMEL], der außer
dem Grundrone aus einer Terz und Quinte beſteht, einen Dreyklang, und zwar, wenn er
die große Terz [FORMEL] enthaͤlt, einen großen Dreyklang oder harten Dreyklang, wie
auch Dur-Dreyklang oder Dur-Accord; wenn er aber die kleine Terz [FORMEL] enthaͤlt,
einen weichen Dreyklang oder kleinen Dreyklang, wie auch Moll-Dreyklang
oder Moll-Accord. Wenn man beyde Dreyklaͤnge mit einander vergleicht, ſo ſieht
man, daß ſie beyde aus einerley Jntervallen zuſammengeſetzt ſind, naͤhmlich aus einer gro-
ßen und einer kleinen Terz [FORMEL] und [FORMEL], welche zuſammen eine Quinte [FORMEL] ausmachen; der ein-
zige Unterſchied iſt der, daß bey dem harten Dreyklange 1:[FORMEL]:[FORMEL] erſt die große und ſodann
die kleine Terz, und bey dem weichen Dreyklange erſt die kleine und ſodann die große Terz
erſcheint. Wenn man dieſe Dreyklaͤnge ſo umkeher, daß man die Terz als tiefſten Ton anſieht,
ſo erhaͤlt man die vorher erwaͤhnten Accorde 1:[FORMEL]:[FORMEL] und 1:[FORMEL]:[FORMEL], welche man Sexten-
Accorde nennt; wenn man aber die Quinte derſelben als tiefſten Ton annimmt, erhaͤlt
man die ebenfalls ſchon erwaͤhnten Sext-Quarten-Accorde 1:[FORMEL]:[FORMEL] und 1:[FORMEL]:[FORMEL].
16.
Die Erfahrung lehrt, deß jede von dieſen beyden Dreyklaͤngen verſchiedene Wuͤr-
kung thut, und das Gehoͤr durch den harten Dreyklang noch mehr als durch den weichen
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