Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.andern tropfbaren Flüssigkeit einen Klang (d. i. solche eigenthümlichen schwingenden Bewegun- 221. Wenn man eine Glocke oder ein klingendes Gefäß mit Wasser anfüllt, oder wenn 222. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Schall im Wasser oder in andern tropf- 223. Daß die Stärke der Verbreitung des Schalles durch Wasser, wenn er auch unter K k 2
andern tropfbaren Fluͤſſigkeit einen Klang (d. i. ſolche eigenthuͤmlichen ſchwingenden Bewegun- 221. Wenn man eine Glocke oder ein klingendes Gefaͤß mit Waſſer anfuͤllt, oder wenn 222. Die Geſchwindigkeit, mit welcher der Schall im Waſſer oder in andern tropf- 223. Daß die Staͤrke der Verbreitung des Schalles durch Waſſer, wenn er auch unter K k 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0293" n="259"/> andern tropfbaren Fluͤſſigkeit einen Klang (d. i. ſolche eigenthuͤmlichen ſchwingenden Bewegun-<lb/> gen, etwa wie bey der in einer Pfeife eingeſchloſſenen Luft) oder bey einem in ſolchen Fluͤſſig-<lb/> keiten erregten Schalle einen Nachhall wahrgenommen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>221.</head><lb/> <p>Wenn man eine Glocke oder ein klingendes Gefaͤß mit Waſſer anfuͤllt, oder wenn<lb/> man einen klingenden Koͤrper unter Waſſer taucht, ſo erhaͤlt man tiefere Toͤne, als wenn die<lb/> Schwingungen in der Luft geſchehen. Es werden naͤhmlich die Schwingungen des klingenden<lb/> Koͤrpers durch den Widerſtand des Waſſers, als einer dichtern Fluͤſſigkeit, verzoͤgert, eben<lb/> ſo wie dieſes auch bey einem Pendel geſchieht. Je weiter man das Gefaͤß mit Waſſer ange-<lb/> fuͤllt, oder je tiefer man den klingenden Koͤrper unter die Oberflaͤche des Waſſers taucht, deſto<lb/> langſamer geſchehen die Schwingungen; nach einem noch tiefern Untertauchen giebt der klin-<lb/> gende Koͤrper (weil die daruͤber befindliche Fluͤſſigkeit allzuſehr darauf druͤckt) gar keinen be-<lb/> ſtimmbaren Klang mehr, ſondern blos ein klapperndes Geraͤuſch. Manche Fluͤſſigkeiten wie<lb/> z. B. Ochl, Milch, brauſender Champagnerwein u. ſ. w. ſind dem Klange eines Gefaͤßes<lb/> weit mehr hinderlich, als das Waſſer.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>222.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Geſchwindigkeit,</hi> mit welcher der Schall im Waſſer oder in andern tropf-<lb/> baren Fluͤſſigkeiten fortgeht, iſt gaͤnzlich unbekannt; jedoch iſt wohl zu vermuthen, daß ſie<lb/> ſowohl wie die Staͤrke in verſchiedener Tiefe verſchieden ſeyn moͤge, weil bey mehr oder weni-<lb/> ger Druck in verſchiedenen Tiefen die Dichtigkeit nicht, oder doch nicht merklich veraͤndert wird.<lb/> Verſuche daruͤber anzuſtellen, moͤchte wohl faſt unmoͤglich ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>223.</head><lb/> <p>Daß die <hi rendition="#g">Staͤrke</hi> der Verbreitung des Schalles durch Waſſer, wenn er auch unter<lb/> Waſſer erregt wird, betraͤchtlicher ſey, als bey einem durch die Luft verbreitetem Schalle,<lb/> erhellt ſchon aus den (§. 220. angefuͤhrten) Verſuchen von <hi rendition="#g">Nollet,</hi> da er bey dem Unter-<lb/> tauchen den durch Zuſammenſchlagung zweyer in den Haͤnden gehaltenen Steine erregten<lb/> Schall faſt unertraͤglich fand. Einen in der Luft erregten Schall von irgend einer Art hoͤrt<lb/> man unter Waſſer zwar deutlich, jedoch weniger ſtark, unſtreitig deswegen, weil die Luft als<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k 2</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [259/0293]
andern tropfbaren Fluͤſſigkeit einen Klang (d. i. ſolche eigenthuͤmlichen ſchwingenden Bewegun-
gen, etwa wie bey der in einer Pfeife eingeſchloſſenen Luft) oder bey einem in ſolchen Fluͤſſig-
keiten erregten Schalle einen Nachhall wahrgenommen.
221.
Wenn man eine Glocke oder ein klingendes Gefaͤß mit Waſſer anfuͤllt, oder wenn
man einen klingenden Koͤrper unter Waſſer taucht, ſo erhaͤlt man tiefere Toͤne, als wenn die
Schwingungen in der Luft geſchehen. Es werden naͤhmlich die Schwingungen des klingenden
Koͤrpers durch den Widerſtand des Waſſers, als einer dichtern Fluͤſſigkeit, verzoͤgert, eben
ſo wie dieſes auch bey einem Pendel geſchieht. Je weiter man das Gefaͤß mit Waſſer ange-
fuͤllt, oder je tiefer man den klingenden Koͤrper unter die Oberflaͤche des Waſſers taucht, deſto
langſamer geſchehen die Schwingungen; nach einem noch tiefern Untertauchen giebt der klin-
gende Koͤrper (weil die daruͤber befindliche Fluͤſſigkeit allzuſehr darauf druͤckt) gar keinen be-
ſtimmbaren Klang mehr, ſondern blos ein klapperndes Geraͤuſch. Manche Fluͤſſigkeiten wie
z. B. Ochl, Milch, brauſender Champagnerwein u. ſ. w. ſind dem Klange eines Gefaͤßes
weit mehr hinderlich, als das Waſſer.
222.
Die Geſchwindigkeit, mit welcher der Schall im Waſſer oder in andern tropf-
baren Fluͤſſigkeiten fortgeht, iſt gaͤnzlich unbekannt; jedoch iſt wohl zu vermuthen, daß ſie
ſowohl wie die Staͤrke in verſchiedener Tiefe verſchieden ſeyn moͤge, weil bey mehr oder weni-
ger Druck in verſchiedenen Tiefen die Dichtigkeit nicht, oder doch nicht merklich veraͤndert wird.
Verſuche daruͤber anzuſtellen, moͤchte wohl faſt unmoͤglich ſeyn.
223.
Daß die Staͤrke der Verbreitung des Schalles durch Waſſer, wenn er auch unter
Waſſer erregt wird, betraͤchtlicher ſey, als bey einem durch die Luft verbreitetem Schalle,
erhellt ſchon aus den (§. 220. angefuͤhrten) Verſuchen von Nollet, da er bey dem Unter-
tauchen den durch Zuſammenſchlagung zweyer in den Haͤnden gehaltenen Steine erregten
Schall faſt unertraͤglich fand. Einen in der Luft erregten Schall von irgend einer Art hoͤrt
man unter Waſſer zwar deutlich, jedoch weniger ſtark, unſtreitig deswegen, weil die Luft als
K k 2
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