Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.durch Ueberschickung solcher Bücher, die ich sonst nicht hätte benutzen können, wie Hr. Hofrath Blumenbach in Göttingen, Hr. Hofrath Voigt in Jena, Hr. Prof. Hindenburg in Leipzig, und Hr. Prof. Eberhard in Halle; durch die Erlaubniß, von seinen eigenen Büchern, ebensowohl, als ob sie mein wären, Gebrauch zu machen, wie Hr. Doctor und Prof. Langguth hier in Wittenberg, welcher sich für die meisten Fächer der Naturkunde mehr Bücher und Apparat angeschaft hat, als bey der mit der physischen Professur verbundenen geringen Unterstützung von ihm zu verlangen wäre; Allen diesen danke ich sehr für ihre Gefälligkeit. Noch ist übrig, einiges von den Vorurtheilen zu sagen, welche den Eins der gewöhnlichsten Vorurtheile ist, daß das Wesen des b
durch Ueberſchickung ſolcher Buͤcher, die ich ſonſt nicht haͤtte benutzen koͤnnen, wie Hr. Hofrath Blumenbach in Goͤttingen, Hr. Hofrath Voigt in Jena, Hr. Prof. Hindenburg in Leipzig, und Hr. Prof. Eberhard in Halle; durch die Erlaubniß, von ſeinen eigenen Buͤchern, ebenſowohl, als ob ſie mein waͤren, Gebrauch zu machen, wie Hr. Doctor und Prof. Langguth hier in Wittenberg, welcher ſich fuͤr die meiſten Faͤcher der Naturkunde mehr Buͤcher und Apparat angeſchaft hat, als bey der mit der phyſiſchen Profeſſur verbundenen geringen Unterſtuͤtzung von ihm zu verlangen waͤre; Allen dieſen danke ich ſehr fuͤr ihre Gefaͤlligkeit. Noch iſt uͤbrig, einiges von den Vorurtheilen zu ſagen, welche den Eins der gewoͤhnlichſten Vorurtheile iſt, daß das Weſen des b
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durch Ueberſchickung ſolcher Buͤcher, die ich ſonſt nicht haͤtte benutzen koͤnnen,
wie Hr. Hofrath Blumenbach in Goͤttingen, Hr. Hofrath Voigt in Jena,
Hr. Prof. Hindenburg in Leipzig, und Hr. Prof. Eberhard in Halle;
durch die Erlaubniß, von ſeinen eigenen Buͤchern, ebenſowohl, als ob ſie mein
waͤren, Gebrauch zu machen, wie Hr. Doctor und Prof. Langguth
hier in Wittenberg, welcher ſich fuͤr die meiſten Faͤcher der Naturkunde
mehr Buͤcher und Apparat angeſchaft hat, als bey der mit der phyſiſchen
Profeſſur verbundenen geringen Unterſtuͤtzung von ihm zu verlangen waͤre;
Allen dieſen danke ich ſehr fuͤr ihre Gefaͤlligkeit.
Noch iſt uͤbrig, einiges von den Vorurtheilen zu ſagen, welche den
weitern Fortſchritten in der Akuſtik hinderlich geweſen ſind, und eine ſehr einſei-
tige Behandlung dieſes Theiles der Naturkunde veranlaßt haben. Sie ſind zwar
in dieſem Buche ſchon bey Gelegenheit erwaͤhnt worden, es wird aber doch wohl,
um Manchen mehr auf deren Vermeidung aufmerkſam zu machen, nicht uͤber-
fluͤßig ſeyn, wenn auch hier noch etwas daruͤber geſagt wird.
Eins der gewoͤhnlichſten Vorurtheile iſt, daß das Weſen des
Schalles allemahl in Schwingungen der Luft beſtehe. Erſt ſeit
kurzer Zeit hat man auf Veranlaſſung einiger Bemerkungen von mir in manchen
phyſiſchen Lehrbuͤchern die Lehre vom Schalle nicht mehr bey der Lehre von der
Luft, ſondern, wie es ſchicklicher iſt, bey der Lehre von der Bewegung vorge-
tragen; es koͤnnen ſich aber verſchiedene phyſikaliſche und muſikaliſche Schrift-
ſteller immer noch nicht von der Vorſtellungsart loßreißen, als ob zu einem
jeden Schalle (auch wenn er durch feſte und tropfbarfluͤßige Materien ſich ver-
breitet, und auf andere Art, als durch das aͤußere Ohr, zu unſerer Empfin-
dung gelangt), eine Zitterung der Luft nothwendig ſey. Die Luft iſt zwar das
gewoͤhnlichſte Fortleitungsmittel des Schalles; daß ſie aber nicht ſchlechterdings
dazu nothwendig iſt, folgt ſchon aus dem erſten Begriffe von einem Schalle.
Dieſer beſteht naͤhmlich in einer ſchnellen zitternden Bewegung irgend eines
Koͤrpers; wenn alſo Materien von irgend einer Art, es ſey Luft oder etwas
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