dem der Forstmeister mit den Papieren beschäftigt im Schatten der Laube auf- und abging -- beugte er sich vertraulich zu meinem Ohr und flü¬ sterte mir die Worte:
"So hätten Sie denn doch meine Einladung angenommen, und da säßen wir einmal zwei Köpfe unter einer Kappe! -- Schon recht! schon recht! Nun geben Sie mir aber auch mein Vo¬ gelnest zurück, Sie brauchen es nicht mehr, und sind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent¬ halten zu wollen -- doch keinen Dank dafür, ich versichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen gern geliehen habe." -- Er nahm es unwei¬ gerlich aus meiner Hand, steckte es in die Tasche und lachte mich abermals aus, und zwar so laut, daß sich der Forstmeister nach dem Geräusch um¬ sah. -- Ich saß wie versteinert da.
"Sie müssen mir doch gestehen," fuhr er fort, "daß so eine Kappe viel bequemer ist. Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, sondern auch seinen Schatten mit, und noch so viele an¬ dere, als er mit zu nehmen Lust hat. Sehen
dem der Forſtmeiſter mit den Papieren beſchaͤftigt im Schatten der Laube auf- und abging — beugte er ſich vertraulich zu meinem Ohr und fluͤ¬ ſterte mir die Worte:
“So haͤtten Sie denn doch meine Einladung angenommen, und da ſaͤßen wir einmal zwei Koͤpfe unter einer Kappe! — Schon recht! ſchon recht! Nun geben Sie mir aber auch mein Vo¬ gelneſt zuruͤck, Sie brauchen es nicht mehr, und ſind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent¬ halten zu wollen — doch keinen Dank dafuͤr, ich verſichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen gern geliehen habe.„ — Er nahm es unwei¬ gerlich aus meiner Hand, ſteckte es in die Taſche und lachte mich abermals aus, und zwar ſo laut, daß ſich der Forſtmeiſter nach dem Geraͤuſch um¬ ſah. — Ich ſaß wie verſteinert da.
“Sie muͤſſen mir doch geſtehen,„ fuhr er fort, “daß ſo eine Kappe viel bequemer iſt. Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, ſondern auch ſeinen Schatten mit, und noch ſo viele an¬ dere, als er mit zu nehmen Luſt hat. Sehen
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dem der Forſtmeiſter mit den Papieren beſchaͤftigt
im Schatten der Laube auf- und abging —
beugte er ſich vertraulich zu meinem Ohr und fluͤ¬
ſterte mir die Worte:
“So haͤtten Sie denn doch meine Einladung
angenommen, und da ſaͤßen wir einmal zwei
Koͤpfe unter einer Kappe! — Schon recht! ſchon
recht! Nun geben Sie mir aber auch mein Vo¬
gelneſt zuruͤck, Sie brauchen es nicht mehr, und
ſind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent¬
halten zu wollen — doch keinen Dank dafuͤr, ich
verſichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen
gern geliehen habe.„ — Er nahm es unwei¬
gerlich aus meiner Hand, ſteckte es in die Taſche
und lachte mich abermals aus, und zwar ſo laut,
daß ſich der Forſtmeiſter nach dem Geraͤuſch um¬
ſah. — Ich ſaß wie verſteinert da.
“Sie muͤſſen mir doch geſtehen,„ fuhr er
fort, “daß ſo eine Kappe viel bequemer iſt.
Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, ſondern
auch ſeinen Schatten mit, und noch ſo viele an¬
dere, als er mit zu nehmen Luſt hat. Sehen
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Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten E… [mehr]
Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten Exemplars aus der SBB-PK sind sechs Kupfer von George Cruikshank aus der 2. Aufl. (1827).
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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/97>, abgerufen am 21.07.2024.
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