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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.

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nungslos unter wiederholtem Befehl, den Schat¬
ten herzugeben, die volle Kraft seines nervigten
Armes fühlen. Jener, als sei er solcher Be¬
handlung gewohnt, bückte den Kopf, wölbte die
Schultern, und zog stillschweigend ruhigen Schrit¬
tes seinen Weg über die Haide weiter, mir mei¬
nen Schatten zugleich und meinen treuen Diener
entführend. Ich hörte lange noch den dumpfen
Schall durch die Einöde drönen, bis er sich end¬
lich in der Entfernung verlor. Einsam war ich
wie vorher mit meinem Unglück.


nungslos unter wiederholtem Befehl, den Schat¬
ten herzugeben, die volle Kraft ſeines nervigten
Armes fuͤhlen. Jener, als ſei er ſolcher Be¬
handlung gewohnt, buͤckte den Kopf, woͤlbte die
Schultern, und zog ſtillſchweigend ruhigen Schrit¬
tes ſeinen Weg uͤber die Haide weiter, mir mei¬
nen Schatten zugleich und meinen treuen Diener
entfuͤhrend. Ich hoͤrte lange noch den dumpfen
Schall durch die Einoͤde droͤnen, bis er ſich end¬
lich in der Entfernung verlor. Einſam war ich
wie vorher mit meinem Ungluͤck.


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[69/0089] nungslos unter wiederholtem Befehl, den Schat¬ ten herzugeben, die volle Kraft ſeines nervigten Armes fuͤhlen. Jener, als ſei er ſolcher Be¬ handlung gewohnt, buͤckte den Kopf, woͤlbte die Schultern, und zog ſtillſchweigend ruhigen Schrit¬ tes ſeinen Weg uͤber die Haide weiter, mir mei¬ nen Schatten zugleich und meinen treuen Diener entfuͤhrend. Ich hoͤrte lange noch den dumpfen Schall durch die Einoͤde droͤnen, bis er ſich end¬ lich in der Entfernung verlor. Einſam war ich wie vorher mit meinem Ungluͤck.

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/89>, abgerufen am 24.11.2024.