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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.

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dessen, vielleicht bin ich ein andermal glücklicher.
Auf baldiges Wiedersehen! -- A propos, erlau¬
ben Sie mir noch, Ihnen zu zeigen, daß ich die
Sachen, die ich kaufe, keinesweges verschimmeln
lasse, sondern in Ehren halte, und daß sie bei mir
gut aufgehoben sind." --

Er zog sogleich meinen Schatten aus seiner
Tasche, und ihn mit einem geschickten Wurf auf
der Haide entfaltend, breitete er ihn auf der Son¬
nenseite zu seinen Füßen aus, so daß er zwischen
den beiden ihm aufwartenden Schatten, dem mei¬
nen und dem seinen, daher ging, denn meiner
mußte ihm gleichfalls gehorchen und nach allen sei¬
nen Bewegungen sich richten und bequemen.

Als ich nach so langer Zeit einmal meinen
armen Schatten wieder sah', und ihn zu solchem
schnöden Dienst herabgewürdigt fand, eben als ich
um seinetwillen in so namenloser Noth war, da
brach mir das Herz, und ich fing bitterlich zu
weinen an. Der Verhaßte stolzirte mit dem mir
abgejagten Raub, und erneuerte unverschämt sei¬
nen Antrag:

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deſſen, vielleicht bin ich ein andermal gluͤcklicher.
Auf baldiges Wiederſehen! — A propos, erlau¬
ben Sie mir noch, Ihnen zu zeigen, daß ich die
Sachen, die ich kaufe, keinesweges verſchimmeln
laſſe, ſondern in Ehren halte, und daß ſie bei mir
gut aufgehoben ſind.„ —

Er zog ſogleich meinen Schatten aus ſeiner
Taſche, und ihn mit einem geſchickten Wurf auf
der Haide entfaltend, breitete er ihn auf der Son¬
nenſeite zu ſeinen Fuͤßen aus, ſo daß er zwiſchen
den beiden ihm aufwartenden Schatten, dem mei¬
nen und dem ſeinen, daher ging, denn meiner
mußte ihm gleichfalls gehorchen und nach allen ſei¬
nen Bewegungen ſich richten und bequemen.

Als ich nach ſo langer Zeit einmal meinen
armen Schatten wieder ſah’, und ihn zu ſolchem
ſchnoͤden Dienſt herabgewuͤrdigt fand, eben als ich
um ſeinetwillen in ſo namenloſer Noth war, da
brach mir das Herz, und ich fing bitterlich zu
weinen an. Der Verhaßte ſtolzirte mit dem mir
abgejagten Raub, und erneuerte unverſchaͤmt ſei¬
nen Antrag:

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[67/0087] deſſen, vielleicht bin ich ein andermal gluͤcklicher. Auf baldiges Wiederſehen! — A propos, erlau¬ ben Sie mir noch, Ihnen zu zeigen, daß ich die Sachen, die ich kaufe, keinesweges verſchimmeln laſſe, ſondern in Ehren halte, und daß ſie bei mir gut aufgehoben ſind.„ — Er zog ſogleich meinen Schatten aus ſeiner Taſche, und ihn mit einem geſchickten Wurf auf der Haide entfaltend, breitete er ihn auf der Son¬ nenſeite zu ſeinen Fuͤßen aus, ſo daß er zwiſchen den beiden ihm aufwartenden Schatten, dem mei¬ nen und dem ſeinen, daher ging, denn meiner mußte ihm gleichfalls gehorchen und nach allen ſei¬ nen Bewegungen ſich richten und bequemen. Als ich nach ſo langer Zeit einmal meinen armen Schatten wieder ſah’, und ihn zu ſolchem ſchnoͤden Dienſt herabgewuͤrdigt fand, eben als ich um ſeinetwillen in ſo namenloſer Noth war, da brach mir das Herz, und ich fing bitterlich zu weinen an. Der Verhaßte ſtolzirte mit dem mir abgejagten Raub, und erneuerte unverſchaͤmt ſei¬ nen Antrag: E2

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/87>, abgerufen am 24.11.2024.