Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.in einer alten schwarzen Kurtka gesehen, in einer alten ſchwarzen Kurtka geſehen, <TEI> <text> <front> <div n="1"> <div type="letter" n="2"> <p><pb facs="#f0018" n="X"/> in einer alten ſchwarzen Kurtka geſehen,<lb/> die er freilich damals noch immer trug, und<lb/> ſagteſt: “der ganze Kerl waͤre gluͤcklich zu<lb/> ſchaͤtzen, wenn ſeine Seele nur halb ſo un¬<lb/> ſterblich waͤre, als ſeine Kurtka.„ — So<lb/> wenig galt er bei Euch. — Ich hatte ihn<lb/> lieb. — Von dieſem <hi rendition="#g">Schlemihl</hi> nun,<lb/> den ich ſeit langen Jahren aus dem Geſicht<lb/> verloren hatte, ruͤhrt das Heft her, das ich<lb/> Dir mittheilen will — Dir nur, <hi rendition="#g">Eduard</hi>,<lb/> meinem naͤchſten, innigſten Freund, mei¬<lb/> nem beſſ'rem Ich, vor dem ich kein Ge¬<lb/> heimniß verwahren kann, theil' ich es mit,<lb/> nur Dir und, es verſteht ſich von ſelbſt,<lb/> unſerm <hi rendition="#g">Fouqué</hi>, gleich Dir in meiner<lb/> Seele eingewurzelt — aber in ihm theil' ich<lb/> es blos dem Freunde mit, nicht dem Dich¬<lb/> ter. — Ihr werdet einſehen, wie unange¬<lb/> nehm es mir ſeyn wuͤrde, wenn etwa die<lb/> Beichte, die ein ehrlicher Mann im Ver¬<lb/> trauen auf meine Freundſchaft und Red¬<lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [X/0018]
in einer alten ſchwarzen Kurtka geſehen,
die er freilich damals noch immer trug, und
ſagteſt: “der ganze Kerl waͤre gluͤcklich zu
ſchaͤtzen, wenn ſeine Seele nur halb ſo un¬
ſterblich waͤre, als ſeine Kurtka.„ — So
wenig galt er bei Euch. — Ich hatte ihn
lieb. — Von dieſem Schlemihl nun,
den ich ſeit langen Jahren aus dem Geſicht
verloren hatte, ruͤhrt das Heft her, das ich
Dir mittheilen will — Dir nur, Eduard,
meinem naͤchſten, innigſten Freund, mei¬
nem beſſ'rem Ich, vor dem ich kein Ge¬
heimniß verwahren kann, theil' ich es mit,
nur Dir und, es verſteht ſich von ſelbſt,
unſerm Fouqué, gleich Dir in meiner
Seele eingewurzelt — aber in ihm theil' ich
es blos dem Freunde mit, nicht dem Dich¬
ter. — Ihr werdet einſehen, wie unange¬
nehm es mir ſeyn wuͤrde, wenn etwa die
Beichte, die ein ehrlicher Mann im Ver¬
trauen auf meine Freundſchaft und Red¬
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