mir vorüber, und lächelte mich freundlich an. Auch der ehrliche Bendel war mit Blumen be¬ kränzt, und eilte mit freundlichem Gruße vorüber. Viele sah' ich noch, und wie mich dünkt, auch Dich, Chamisso, im fernen Gewühl; ein hel¬ les Licht schien, es hatte aber Keiner einen Schat¬ ten, und was seltsamer ist, es sah nicht übel aus, -- Blumen und Lieder, Liebe und Freude, unter Palmenhainen. - - - Ich konnte die be¬ weglichen, leicht verwehten, lieblichen Gestalten weder festhalten noch deuten; aber ich weiß, daß ich gerne solchen Traum träumte und mich vor dem Erwachen in Acht nahm; ich wachte wirklich schon, und hielt noch die Augen zu, um die wei¬ chenden Erscheinungen länger vor meiner Seele zu behalten.
Ich öffnete endlich die Augen, die Sonne stand noch am Himmel, aber im Osten; ich hatte die Nacht verschlafen. Ich nahm es für ein Zeichen, daß ich nicht nach dem Wirthshause zurückkehren sollte. Ich gab leicht, was ich dort noch besaß, verloren, und beschloß, eine Neben¬ strasse, die durch den waldbewachsenen Fuß des
mir voruͤber, und laͤchelte mich freundlich an. Auch der ehrliche Bendel war mit Blumen be¬ kraͤnzt, und eilte mit freundlichem Gruße voruͤber. Viele ſah' ich noch, und wie mich duͤnkt, auch Dich, Chamiſſo, im fernen Gewuͤhl; ein hel¬ les Licht ſchien, es hatte aber Keiner einen Schat¬ ten, und was ſeltſamer iſt, es ſah nicht uͤbel aus, — Blumen und Lieder, Liebe und Freude, unter Palmenhainen. – – – Ich konnte die be¬ weglichen, leicht verwehten, lieblichen Geſtalten weder feſthalten noch deuten; aber ich weiß, daß ich gerne ſolchen Traum traͤumte und mich vor dem Erwachen in Acht nahm; ich wachte wirklich ſchon, und hielt noch die Augen zu, um die wei¬ chenden Erſcheinungen laͤnger vor meiner Seele zu behalten.
Ich oͤffnete endlich die Augen, die Sonne ſtand noch am Himmel, aber im Oſten; ich hatte die Nacht verſchlafen. Ich nahm es fuͤr ein Zeichen, daß ich nicht nach dem Wirthshauſe zuruͤckkehren ſollte. Ich gab leicht, was ich dort noch beſaß, verloren, und beſchloß, eine Neben¬ ſtraſſe, die durch den waldbewachſenen Fuß des
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mir voruͤber, und laͤchelte mich freundlich an.
Auch der ehrliche Bendel war mit Blumen be¬
kraͤnzt, und eilte mit freundlichem Gruße voruͤber.
Viele ſah' ich noch, und wie mich duͤnkt, auch
Dich, Chamiſſo, im fernen Gewuͤhl; ein hel¬
les Licht ſchien, es hatte aber Keiner einen Schat¬
ten, und was ſeltſamer iſt, es ſah nicht uͤbel
aus, — Blumen und Lieder, Liebe und Freude,
unter Palmenhainen. – – – Ich konnte die be¬
weglichen, leicht verwehten, lieblichen Geſtalten
weder feſthalten noch deuten; aber ich weiß, daß
ich gerne ſolchen Traum traͤumte und mich vor
dem Erwachen in Acht nahm; ich wachte wirklich
ſchon, und hielt noch die Augen zu, um die wei¬
chenden Erſcheinungen laͤnger vor meiner Seele
zu behalten.
Ich oͤffnete endlich die Augen, die Sonne
ſtand noch am Himmel, aber im Oſten; ich
hatte die Nacht verſchlafen. Ich nahm es fuͤr
ein Zeichen, daß ich nicht nach dem Wirthshauſe
zuruͤckkehren ſollte. Ich gab leicht, was ich dort
noch beſaß, verloren, und beſchloß, eine Neben¬
ſtraſſe, die durch den waldbewachſenen Fuß des
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Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten E… [mehr]
Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten Exemplars aus der SBB-PK sind sechs Kupfer von George Cruikshank aus der 2. Aufl. (1827).
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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/124>, abgerufen am 18.07.2024.
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