Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte. ihn allein erkennen, alle anderen Götter sind absolut falsch und habennicht den geringsten Anteil an der Wahrheit; wenn auch Allah nicht allein der Araber Gott sein will, sondern sich die ganze Welt unter- werfen soll, so ist sein Wesen ebenso egoistisch; auch er bestreitet jedem anderen Gott jedes Moment der Wahrheit und es hilft nichts, dass du den Allah anerkennst, du kannst ihm nur wahrhaft dienen in der ausschliesslichen Form, dass Muhammed sein Prophet ist. Ihrer Lehre nach mussten die Semiten intolerant und zum Fanatismus, wie zur starren Anhänglichkeit an ihr religiöses Gesetz geneigt sein. Die Toleranz tritt am deutlichsten bei den indogermanischen Völkern hervor; diese Toleranz entspringt aus einer grösseren Freiheit des Ge- dankens, der sich nicht an die Form ausschliesslich bindet. -- -- Die Eigenschaften des semitischen Geistes, das leidenschaftliche Gemüt, der hartnäckige Wille, der feste Glaube an ausschliessliche Berechtigung, das ganze egoistische Wesen musste seine Besitzer für grosse und kühne Thaten im höchsten Grade tüchtig machen."1) Hier geht dann Lassen zu einer Betrachtung der pseudosemitischen Staaten über, von denen er meint, diese gross angelegten Gebilde seien alle daran zu Grunde gegangen, dass: "auch hier die unfügsame Willkür des starren selbst- süchtigen Willens störend eingriff."2) -- Mit dieser Charakterisierung ist uns wirklich etwas gegeben, fast alles sogar; nur muss sie noch geschliffen und zugespitzt werden, soll sie als deutliche, allseitig durch- sichtige Vorstellung in unser Bewusstsein eindringen. Das will ich versuchen. Lassen zeigt uns den Willen als die vorherrschende Macht in der Seele des Semiten: das ist der Kern aller seiner Aus- führungen. Dieser Wille fördert, zugleich aber hemmt er. Er be- fähigt seinen Besitzer zu grossen und kühnen Thaten; er steht ihm im Wege überall wo der Geist zu höherer Bethätigung sich aufschwingt. Die Folge ist ein leidenschaftlicher, zu grossen Unternehmungen ge- neigter Charakter, gepaart mit einem Intellekt, welcher diesem An- 1) Indische Altertumskunde (ed. 1847), I, 414--416. 2) Interessant und wichtig ist es, festzustellen, wie das Organ des Menschen- geistes, die Sprache, diesem besonderen semitischen Typus angepasst ist, und ihm als Ausdruck dient. Renan schreibt: "Ein Köcher voll stählerner Pfeile, ein fest gewundenes Ankertau, eine eherne Posaune, deren wenige, gellende Töne die Luft zerreisen: das ist die hebräische Sprache. Diese Sprache ist unfähig, einen philosophischen Gedanken, ein wissenschaftliches Ergebnis, einen Zweifel, oder auch die Empfindung des Unendlichen auszusprechen. Sie kann nur wenig sagen, doch was sie sagt, ist wie das Schlagen des Hammers auf den Amboss" (Israel, I, 102). Ist das nicht die Sprache des hartnäckigen Willens? Chamberlain, Grundlagen des XIX. Jahrhunderts. 25
Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte. ihn allein erkennen, alle anderen Götter sind absolut falsch und habennicht den geringsten Anteil an der Wahrheit; wenn auch Allah nicht allein der Araber Gott sein will, sondern sich die ganze Welt unter- werfen soll, so ist sein Wesen ebenso egoistisch; auch er bestreitet jedem anderen Gott jedes Moment der Wahrheit und es hilft nichts, dass du den Allah anerkennst, du kannst ihm nur wahrhaft dienen in der ausschliesslichen Form, dass Muhammed sein Prophet ist. Ihrer Lehre nach mussten die Semiten intolerant und zum Fanatismus, wie zur starren Anhänglichkeit an ihr religiöses Gesetz geneigt sein. Die Toleranz tritt am deutlichsten bei den indogermanischen Völkern hervor; diese Toleranz entspringt aus einer grösseren Freiheit des Ge- dankens, der sich nicht an die Form ausschliesslich bindet. — — Die Eigenschaften des semitischen Geistes, das leidenschaftliche Gemüt, der hartnäckige Wille, der feste Glaube an ausschliessliche Berechtigung, das ganze egoistische Wesen musste seine Besitzer für grosse und kühne Thaten im höchsten Grade tüchtig machen.«1) Hier geht dann Lassen zu einer Betrachtung der pseudosemitischen Staaten über, von denen er meint, diese gross angelegten Gebilde seien alle daran zu Grunde gegangen, dass: »auch hier die unfügsame Willkür des starren selbst- süchtigen Willens störend eingriff.«2) — Mit dieser Charakterisierung ist uns wirklich etwas gegeben, fast alles sogar; nur muss sie noch geschliffen und zugespitzt werden, soll sie als deutliche, allseitig durch- sichtige Vorstellung in unser Bewusstsein eindringen. Das will ich versuchen. Lassen zeigt uns den Willen als die vorherrschende Macht in der Seele des Semiten: das ist der Kern aller seiner Aus- führungen. Dieser Wille fördert, zugleich aber hemmt er. Er be- fähigt seinen Besitzer zu grossen und kühnen Thaten; er steht ihm im Wege überall wo der Geist zu höherer Bethätigung sich aufschwingt. Die Folge ist ein leidenschaftlicher, zu grossen Unternehmungen ge- neigter Charakter, gepaart mit einem Intellekt, welcher diesem An- 1) Indische Altertumskunde (ed. 1847), I, 414—416. 2) Interessant und wichtig ist es, festzustellen, wie das Organ des Menschen- geistes, die Sprache, diesem besonderen semitischen Typus angepasst ist, und ihm als Ausdruck dient. Renan schreibt: »Ein Köcher voll stählerner Pfeile, ein fest gewundenes Ankertau, eine eherne Posaune, deren wenige, gellende Töne die Luft zerreisen: das ist die hebräische Sprache. Diese Sprache ist unfähig, einen philosophischen Gedanken, ein wissenschaftliches Ergebnis, einen Zweifel, oder auch die Empfindung des Unendlichen auszusprechen. Sie kann nur wenig sagen, doch was sie sagt, ist wie das Schlagen des Hammers auf den Amboss« (Israël, I, 102). Ist das nicht die Sprache des hartnäckigen Willens? Chamberlain, Grundlagen des XIX. Jahrhunderts. 25
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Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
ihn allein erkennen, alle anderen Götter sind absolut falsch und haben
nicht den geringsten Anteil an der Wahrheit; wenn auch Allah nicht
allein der Araber Gott sein will, sondern sich die ganze Welt unter-
werfen soll, so ist sein Wesen ebenso egoistisch; auch er bestreitet
jedem anderen Gott jedes Moment der Wahrheit und es hilft nichts,
dass du den Allah anerkennst, du kannst ihm nur wahrhaft dienen
in der ausschliesslichen Form, dass Muhammed sein Prophet ist. Ihrer
Lehre nach mussten die Semiten intolerant und zum Fanatismus,
wie zur starren Anhänglichkeit an ihr religiöses Gesetz geneigt sein.
Die Toleranz tritt am deutlichsten bei den indogermanischen Völkern
hervor; diese Toleranz entspringt aus einer grösseren Freiheit des Ge-
dankens, der sich nicht an die Form ausschliesslich bindet. — — Die
Eigenschaften des semitischen Geistes, das leidenschaftliche Gemüt,
der hartnäckige Wille, der feste Glaube an ausschliessliche Berechtigung,
das ganze egoistische Wesen musste seine Besitzer für grosse und kühne
Thaten im höchsten Grade tüchtig machen.« 1) Hier geht dann Lassen
zu einer Betrachtung der pseudosemitischen Staaten über, von denen
er meint, diese gross angelegten Gebilde seien alle daran zu Grunde
gegangen, dass: »auch hier die unfügsame Willkür des starren selbst-
süchtigen Willens störend eingriff.« 2) — Mit dieser Charakterisierung
ist uns wirklich etwas gegeben, fast alles sogar; nur muss sie noch
geschliffen und zugespitzt werden, soll sie als deutliche, allseitig durch-
sichtige Vorstellung in unser Bewusstsein eindringen. Das will ich
versuchen. Lassen zeigt uns den Willen als die vorherrschende
Macht in der Seele des Semiten: das ist der Kern aller seiner Aus-
führungen. Dieser Wille fördert, zugleich aber hemmt er. Er be-
fähigt seinen Besitzer zu grossen und kühnen Thaten; er steht ihm
im Wege überall wo der Geist zu höherer Bethätigung sich aufschwingt.
Die Folge ist ein leidenschaftlicher, zu grossen Unternehmungen ge-
neigter Charakter, gepaart mit einem Intellekt, welcher diesem An-
1) Indische Altertumskunde (ed. 1847), I, 414—416.
2) Interessant und wichtig ist es, festzustellen, wie das Organ des Menschen-
geistes, die Sprache, diesem besonderen semitischen Typus angepasst ist, und ihm
als Ausdruck dient. Renan schreibt: »Ein Köcher voll stählerner Pfeile, ein fest
gewundenes Ankertau, eine eherne Posaune, deren wenige, gellende Töne die
Luft zerreisen: das ist die hebräische Sprache. Diese Sprache ist unfähig, einen
philosophischen Gedanken, ein wissenschaftliches Ergebnis, einen Zweifel, oder
auch die Empfindung des Unendlichen auszusprechen. Sie kann nur wenig
sagen, doch was sie sagt, ist wie das Schlagen des Hammers auf den Amboss«
(Israël, I, 102). Ist das nicht die Sprache des hartnäckigen Willens?
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