Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
und bei unendlich reicher Abwechselung des
Individuellen, bewahrt er typische Gestaltungen
mit grosser Hartnäckigkeit. Doch noch ein
anderes und viel auffallenderes anatomisches
Merkmal kennzeichnete den Hethiter, zwar
ein äusserst vergängliches, da nicht Knochen
sondern Knorpel seine Grundlage bildet, doch
auf Bildern prächtig aufbewahrt und uns aus
lebendiger Anschauung wohlbekannt: die
[Abbildung] Hethiter. Nase. Die sogenannte "Judennase" ist ein
hethitisches Erbstück! Der echte Araber, der unverfälschte Beduin hat
gewöhnlich "eine kurze, kleine und wenig gebogene Nase" (ich berufe
mich auf von Luschan und verweise auf die beigegebenen Typenbilder),
und auch dort, wo die Nase bei ihm mehr adlerförmig auftritt, besitzt
er niemals ein "Löschhorn" (wie Phillip von Zesen, der
Sprachverbesserer, es nannte) von der spezifischen, un-
verkennbaren jüdischen und armenischen Gestalt. Der
Israelit hat nun durch die immerwährende Vermengung
mit dem rundköpfigen Typus des fremden Volkes nach
und nach seinen schmalen, langen Beduinenkopf ein-
gebüsst und als Ersatz die sogenannte Judennase zum
Geschenk bekommen. Gewiss kam der Langkopf noch
vor, namentlich im Adel wird er sich länger erhalten
haben; auch die heutigen Juden weisen einen geringen [Abbildung] Hethiter.
Prozentsatz echter Langköpfe auf; er verschwand aber immer mehr.
Auf die Nase allein darf man sich bei der Diagnostik betreffs der
Angehörigkeit zum jüdischen Stamm durchaus nicht verlassen; man
sieht auch warum: dieses syrische Erbstück ist allen mit syrischem
Blute vermengten Völkern gemeinsam. Bei diesem anthropologischen
Befund handelt es sich um keine hypothetische Behauptung, wie
solche uns in theologisch-kritischen und historischen Werken so
überreich umranken, sondern er ist das sichere Ergebnis exakter wissen-
schaftlicher Forschung an einem hinreichend grossen Material,1) einem
Material, welches von sehr alter Zeit bis zur Gegenwart reicht und welches
durch die zahlreichen, in Ägypten und Syrien entdeckten und nach und
nach genau datierten Abbildungen auf das Schönste unterstützt wird.

1) Von Luschan's Mitteilungen des Jahres 1892 stützen sich auf 60000 Mes-
sungen!

Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
und bei unendlich reicher Abwechselung des
Individuellen, bewahrt er typische Gestaltungen
mit grosser Hartnäckigkeit. Doch noch ein
anderes und viel auffallenderes anatomisches
Merkmal kennzeichnete den Hethiter, zwar
ein äusserst vergängliches, da nicht Knochen
sondern Knorpel seine Grundlage bildet, doch
auf Bildern prächtig aufbewahrt und uns aus
lebendiger Anschauung wohlbekannt: die
[Abbildung] Hethiter. Nase. Die sogenannte »Judennase« ist ein
hethitisches Erbstück! Der echte Araber, der unverfälschte Beduin hat
gewöhnlich »eine kurze, kleine und wenig gebogene Nase« (ich berufe
mich auf von Luschan und verweise auf die beigegebenen Typenbilder),
und auch dort, wo die Nase bei ihm mehr adlerförmig auftritt, besitzt
er niemals ein »Löschhorn« (wie Phillip von Zesen, der
Sprachverbesserer, es nannte) von der spezifischen, un-
verkennbaren jüdischen und armenischen Gestalt. Der
Israelit hat nun durch die immerwährende Vermengung
mit dem rundköpfigen Typus des fremden Volkes nach
und nach seinen schmalen, langen Beduinenkopf ein-
gebüsst und als Ersatz die sogenannte Judennase zum
Geschenk bekommen. Gewiss kam der Langkopf noch
vor, namentlich im Adel wird er sich länger erhalten
haben; auch die heutigen Juden weisen einen geringen [Abbildung] Hethiter.
Prozentsatz echter Langköpfe auf; er verschwand aber immer mehr.
Auf die Nase allein darf man sich bei der Diagnostik betreffs der
Angehörigkeit zum jüdischen Stamm durchaus nicht verlassen; man
sieht auch warum: dieses syrische Erbstück ist allen mit syrischem
Blute vermengten Völkern gemeinsam. Bei diesem anthropologischen
Befund handelt es sich um keine hypothetische Behauptung, wie
solche uns in theologisch-kritischen und historischen Werken so
überreich umranken, sondern er ist das sichere Ergebnis exakter wissen-
schaftlicher Forschung an einem hinreichend grossen Material,1) einem
Material, welches von sehr alter Zeit bis zur Gegenwart reicht und welches
durch die zahlreichen, in Ägypten und Syrien entdeckten und nach und
nach genau datierten Abbildungen auf das Schönste unterstützt wird.

1) Von Luschan’s Mitteilungen des Jahres 1892 stützen sich auf 60000 Mes-
sungen!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0384" n="361"/><fw place="top" type="header">Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.</fw><lb/>
und bei unendlich reicher Abwechselung des<lb/>
Individuellen, bewahrt er typische Gestaltungen<lb/>
mit grosser Hartnäckigkeit. Doch noch ein<lb/>
anderes und viel auffallenderes anatomisches<lb/>
Merkmal kennzeichnete den Hethiter, zwar<lb/>
ein äusserst vergängliches, da nicht Knochen<lb/>
sondern Knorpel seine Grundlage bildet, doch<lb/>
auf Bildern prächtig aufbewahrt und uns aus<lb/>
lebendiger Anschauung wohlbekannt: <hi rendition="#g">die</hi><lb/><figure><head>Hethiter.</head></figure> <hi rendition="#g">Nase.</hi> Die sogenannte »Judennase« ist ein<lb/>
hethitisches Erbstück! Der echte Araber, der unverfälschte Beduin hat<lb/>
gewöhnlich »eine kurze, kleine und wenig gebogene Nase« (ich berufe<lb/>
mich auf von Luschan und verweise auf die beigegebenen Typenbilder),<lb/>
und auch dort, wo die Nase bei ihm mehr adlerförmig auftritt, besitzt<lb/>
er niemals ein »Löschhorn« (wie Phillip von Zesen, der<lb/>
Sprachverbesserer, es nannte) von der spezifischen, un-<lb/>
verkennbaren jüdischen und armenischen Gestalt. Der<lb/>
Israelit hat nun durch die immerwährende Vermengung<lb/>
mit dem rundköpfigen Typus des fremden Volkes nach<lb/>
und nach seinen schmalen, langen Beduinenkopf ein-<lb/>
gebüsst und als Ersatz die sogenannte Judennase zum<lb/>
Geschenk bekommen. Gewiss kam der Langkopf noch<lb/>
vor, namentlich im Adel wird er sich länger erhalten<lb/>
haben; auch die heutigen Juden weisen einen geringen <figure><head>Hethiter.</head></figure><lb/>
Prozentsatz echter Langköpfe auf; er verschwand aber immer mehr.<lb/>
Auf die Nase allein darf man sich bei der Diagnostik betreffs der<lb/>
Angehörigkeit zum jüdischen Stamm durchaus nicht verlassen; man<lb/>
sieht auch warum: dieses syrische Erbstück ist allen mit syrischem<lb/>
Blute vermengten Völkern gemeinsam. Bei diesem anthropologischen<lb/>
Befund handelt es sich um keine hypothetische Behauptung, wie<lb/>
solche uns in theologisch-kritischen und historischen Werken so<lb/>
überreich umranken, sondern er ist das sichere Ergebnis exakter wissen-<lb/>
schaftlicher Forschung an einem hinreichend grossen Material,<note place="foot" n="1)">Von Luschan&#x2019;s <hi rendition="#i">Mitteilungen</hi> des Jahres 1892 stützen sich auf 60000 Mes-<lb/>
sungen!</note> einem<lb/>
Material, welches von sehr alter Zeit bis zur Gegenwart reicht und welches<lb/>
durch die zahlreichen, in Ägypten und Syrien entdeckten und nach und<lb/>
nach genau datierten Abbildungen auf das Schönste unterstützt wird.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[361/0384] Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte. und bei unendlich reicher Abwechselung des Individuellen, bewahrt er typische Gestaltungen mit grosser Hartnäckigkeit. Doch noch ein anderes und viel auffallenderes anatomisches Merkmal kennzeichnete den Hethiter, zwar ein äusserst vergängliches, da nicht Knochen sondern Knorpel seine Grundlage bildet, doch auf Bildern prächtig aufbewahrt und uns aus lebendiger Anschauung wohlbekannt: die [Abbildung Hethiter.] Nase. Die sogenannte »Judennase« ist ein hethitisches Erbstück! Der echte Araber, der unverfälschte Beduin hat gewöhnlich »eine kurze, kleine und wenig gebogene Nase« (ich berufe mich auf von Luschan und verweise auf die beigegebenen Typenbilder), und auch dort, wo die Nase bei ihm mehr adlerförmig auftritt, besitzt er niemals ein »Löschhorn« (wie Phillip von Zesen, der Sprachverbesserer, es nannte) von der spezifischen, un- verkennbaren jüdischen und armenischen Gestalt. Der Israelit hat nun durch die immerwährende Vermengung mit dem rundköpfigen Typus des fremden Volkes nach und nach seinen schmalen, langen Beduinenkopf ein- gebüsst und als Ersatz die sogenannte Judennase zum Geschenk bekommen. Gewiss kam der Langkopf noch vor, namentlich im Adel wird er sich länger erhalten haben; auch die heutigen Juden weisen einen geringen [Abbildung Hethiter.] Prozentsatz echter Langköpfe auf; er verschwand aber immer mehr. Auf die Nase allein darf man sich bei der Diagnostik betreffs der Angehörigkeit zum jüdischen Stamm durchaus nicht verlassen; man sieht auch warum: dieses syrische Erbstück ist allen mit syrischem Blute vermengten Völkern gemeinsam. Bei diesem anthropologischen Befund handelt es sich um keine hypothetische Behauptung, wie solche uns in theologisch-kritischen und historischen Werken so überreich umranken, sondern er ist das sichere Ergebnis exakter wissen- schaftlicher Forschung an einem hinreichend grossen Material, 1) einem Material, welches von sehr alter Zeit bis zur Gegenwart reicht und welches durch die zahlreichen, in Ägypten und Syrien entdeckten und nach und nach genau datierten Abbildungen auf das Schönste unterstützt wird. 1) Von Luschan’s Mitteilungen des Jahres 1892 stützen sich auf 60000 Mes- sungen!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/384
Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/384>, abgerufen am 24.11.2024.