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Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.

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werthlos als Sammlung zahlreicher, kurz angeführter Stellen. In
Bezug auf eine Aussprache eignen Urtheils ist der Verfasser sehr vor-
sichtig. So erzählt er z. B. vom Elefanten nicht seine Beobachtungen,
trotzdem er anführt, einen solchen lebend in Amsterdam gesehen zu ha-
ben. Und über die Baumgans theilt er zwar einen Auszug aus der
Schrift des Michael Maier mit, überläßt indessen dem geneigten Leser
selbst zu entscheiden, was wohl etwa an der ganzen Geschichte sein
könnte. Aehnliches findet sich noch öfter.

Von größerer Bedeutung und auch von ausgedehnterer Verbrei-
tung war das große zoologische Sammelwerk, welches Jonston um die
Mitte des siebzehnten Jahrhunderts erscheinen ließ und welches seinen
Namen dem Gesner's und Aldrovandi's anreihte. Es umfaßt sämmt-
liche Thiergruppen, war aber anfangs nicht als ein Ganzes aufgefaßt,
sondern wurde nach und nach in seinen einzelnen Theilen als Geschichte
der Fische, der blutlosen Wasserthiere, der Vögel, der Vierfüßer, der
Insecten und der Schlangen veröffentlicht. In späteren Auflagen erst
erhielt es den Titel eines Universaltheaters der Thiere. Es erschien
lateinisch und wurde auch nur in das Holländische, der Theil von den
Vögeln auch in das Französische übersetzt31). Die Tafeln geben aber
außer den lateinischen Namen der Thiere noch deren deutsche Bezeich-

31) Die Reihenfolge der Ausgabe der
verschiedenen Theile ist folgende: De
Piscibus et Cetis libri V. Francofurt. 1650. De Exanguibus aquaticis libri
IV. ibid. 1650. De Avibus libri VI. ibid. 1650. De Quadrupedibus libri.
ibid. 1652. De Insectis libri III. ibid. 1653. De Serpentibus libri II. ibid.
1653.
Sämmtliche Theile erschienen dann: Amstelodami 1657, die beiden
De
Insectis
und De Serpentibus nochmals ibid. 1665. Eine Ausgabe: Heilbronn,
1755-67 begann mit den Vierfüßern und schloß mit den Fischen und blutlosen
Wasserthieren. Ein sämmtliche Theile umfassender Druck kam zu Rouen (Rotho-
magi
) 1768 heraus. Alle Theile mit einem Zusatz über die Fische von Amboina
erschien als Theatrum universale omnium animalium cura Henr. Ruyschii,
Amstelod. 1718
(ohne Jonstons Namen), ein Titel, welcher auch von der Heil-
bronner Ausgabe wiederholt wurde. Die holländische Uebersetzung von M. Grau-
sius
erschien Amsterdam 1663. Die Vögelhistorie wurde übersetzt als: Histoire
naturelle et raisonnee des differens oiseaux qui habitent le globe. 2 Tom.
en I Vol.
(mit den 62 Tafeln des Originals) Paris, 1773. Soviel zu ermitteln
ist,
sind dieselben Tafeln bei allen Ausgaben benutzt worden. Nach dem Thierreich hat
Jonston kurz auch das Pflanzen- und Steinreich abgehandelt.

werthlos als Sammlung zahlreicher, kurz angeführter Stellen. In
Bezug auf eine Ausſprache eignen Urtheils iſt der Verfaſſer ſehr vor-
ſichtig. So erzählt er z. B. vom Elefanten nicht ſeine Beobachtungen,
trotzdem er anführt, einen ſolchen lebend in Amſterdam geſehen zu ha-
ben. Und über die Baumgans theilt er zwar einen Auszug aus der
Schrift des Michael Maier mit, überläßt indeſſen dem geneigten Leſer
ſelbſt zu entſcheiden, was wohl etwa an der ganzen Geſchichte ſein
könnte. Aehnliches findet ſich noch öfter.

Von größerer Bedeutung und auch von ausgedehnterer Verbrei-
tung war das große zoologiſche Sammelwerk, welches Jonſton um die
Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts erſcheinen ließ und welches ſeinen
Namen dem Gesner's und Aldrovandi's anreihte. Es umfaßt ſämmt-
liche Thiergruppen, war aber anfangs nicht als ein Ganzes aufgefaßt,
ſondern wurde nach und nach in ſeinen einzelnen Theilen als Geſchichte
der Fiſche, der blutloſen Waſſerthiere, der Vögel, der Vierfüßer, der
Inſecten und der Schlangen veröffentlicht. In ſpäteren Auflagen erſt
erhielt es den Titel eines Univerſaltheaters der Thiere. Es erſchien
lateiniſch und wurde auch nur in das Holländiſche, der Theil von den
Vögeln auch in das Franzöſiſche überſetzt31). Die Tafeln geben aber
außer den lateiniſchen Namen der Thiere noch deren deutſche Bezeich-

31) Die Reihenfolge der Ausgabe der
verſchiedenen Theile iſt folgende: De
Piscibus et Cetis libri V. Francofurt. 1650. De Exanguibus aquaticis libri
IV. ibid. 1650. De Avibus libri VI. ibid. 1650. De Quadrupedibus libri.
ibid. 1652. De Insectis libri III. ibid. 1653. De Serpentibus libri II. ibid.
1653.
Sämmtliche Theile erſchienen dann: Amstelodami 1657, die beiden
De
Insectis
und De Serpentibus nochmals ibid. 1665. Eine Ausgabe: Heilbronn,
1755-67 begann mit den Vierfüßern und ſchloß mit den Fiſchen und blutloſen
Waſſerthieren. Ein ſämmtliche Theile umfaſſender Druck kam zu Rouen (Rotho-
magi
) 1768 heraus. Alle Theile mit einem Zuſatz über die Fiſche von Amboina
erſchien als Theatrum universale omnium animalium cura Henr. Ruyschii,
Amstelod. 1718
(ohne Jonſtons Namen), ein Titel, welcher auch von der Heil-
bronner Ausgabe wiederholt wurde. Die holländiſche Ueberſetzung von M. Grau-
ſius
erſchien Amſterdam 1663. Die Vögelhiſtorie wurde überſetzt als: Histoire
naturelle et raisonnée des différens oiseaux qui habitent le globe. 2 Tom.
en I Vol.
(mit den 62 Tafeln des Originals) Paris, 1773. Soviel zu ermitteln
iſt,
ſind dieſelben Tafeln bei allen Ausgaben benutzt worden. Nach dem Thierreich hat
Jonſton kurz auch das Pflanzen- und Steinreich abgehandelt.
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[299/0310] Johannes Jonſtonus. werthlos als Sammlung zahlreicher, kurz angeführter Stellen. In Bezug auf eine Ausſprache eignen Urtheils iſt der Verfaſſer ſehr vor- ſichtig. So erzählt er z. B. vom Elefanten nicht ſeine Beobachtungen, trotzdem er anführt, einen ſolchen lebend in Amſterdam geſehen zu ha- ben. Und über die Baumgans theilt er zwar einen Auszug aus der Schrift des Michael Maier mit, überläßt indeſſen dem geneigten Leſer ſelbſt zu entſcheiden, was wohl etwa an der ganzen Geſchichte ſein könnte. Aehnliches findet ſich noch öfter. Von größerer Bedeutung und auch von ausgedehnterer Verbrei- tung war das große zoologiſche Sammelwerk, welches Jonſton um die Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts erſcheinen ließ und welches ſeinen Namen dem Gesner's und Aldrovandi's anreihte. Es umfaßt ſämmt- liche Thiergruppen, war aber anfangs nicht als ein Ganzes aufgefaßt, ſondern wurde nach und nach in ſeinen einzelnen Theilen als Geſchichte der Fiſche, der blutloſen Waſſerthiere, der Vögel, der Vierfüßer, der Inſecten und der Schlangen veröffentlicht. In ſpäteren Auflagen erſt erhielt es den Titel eines Univerſaltheaters der Thiere. Es erſchien lateiniſch und wurde auch nur in das Holländiſche, der Theil von den Vögeln auch in das Franzöſiſche überſetzt 31). Die Tafeln geben aber außer den lateiniſchen Namen der Thiere noch deren deutſche Bezeich- 31) Die Reihenfolge der Ausgabe der verſchiedenen Theile iſt folgende: De Piscibus et Cetis libri V. Francofurt. 1650. De Exanguibus aquaticis libri IV. ibid. 1650. De Avibus libri VI. ibid. 1650. De Quadrupedibus libri. ibid. 1652. De Insectis libri III. ibid. 1653. De Serpentibus libri II. ibid. 1653. Sämmtliche Theile erſchienen dann: Amstelodami 1657, die beiden De Insectis und De Serpentibus nochmals ibid. 1665. Eine Ausgabe: Heilbronn, 1755-67 begann mit den Vierfüßern und ſchloß mit den Fiſchen und blutloſen Waſſerthieren. Ein ſämmtliche Theile umfaſſender Druck kam zu Rouen (Rotho- magi) 1768 heraus. Alle Theile mit einem Zuſatz über die Fiſche von Amboina erſchien als Theatrum universale omnium animalium cura Henr. Ruyschii, Amstelod. 1718 (ohne Jonſtons Namen), ein Titel, welcher auch von der Heil- bronner Ausgabe wiederholt wurde. Die holländiſche Ueberſetzung von M. Grau- ſius erſchien Amſterdam 1663. Die Vögelhiſtorie wurde überſetzt als: Histoire naturelle et raisonnée des différens oiseaux qui habitent le globe. 2 Tom. en I Vol. (mit den 62 Tafeln des Originals) Paris, 1773. Soviel zu ermitteln iſt, ſind dieſelben Tafeln bei allen Ausgaben benutzt worden. Nach dem Thierreich hat Jonſton kurz auch das Pflanzen- und Steinreich abgehandelt.

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Zitationshilfe: Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/310>, abgerufen am 25.11.2024.