in entzündlichen Zuständen der Nervenscheiden, und können in blei- bende Lähmung und Unempfindlichkeit des Schenkels übergehen. -- Unterscheiden muß man davon die Schenkelschmerzen welche von innerlich in der Gegend des Psoas u. s. w. sich bildenden Geschwül- sten und Abscessen abhängig sind als welche blos Behandlung dieser letzteren Abnormitäten, nach oben gegebenen Regeln nöthig machen.
§. 1599.
Die Behandlung der rheumatischen Schenkelschmerzen ist ihrer Heftigkeit nach verschieden. Geringere Grade weichen ins- gemein bald der diaphoretischen Methode, verbunden mit Ein- hüllungen des leidenden Theils in Wachstaffent, oder campho- rirten Flanell, den Einreibungen des flüchtigen Liniments mit der Tr. thebaica oder dem Ol. Hyoseyami u. s. w., in hartnäckigeren Fällen aber vorzüglich der Anlegung eines bandförmigen Vesikators, oder Sinapismus, unter das Knie- gelenk. -- Heftigere, auf ausgebildeter Entzündung der Scheidenhaut des Nerven gegründete Schmerzen machen die Anwendung topischer Blutausleerungen, des Calomels, Nitrums u. s. w. nothwendig.
Weiße Schenkelgeschwulst (Phlegmatia alba dolens puerperarum).
§. 1600.
Eine sehr seltne Krankheit der Wöchnerinnen (noch weit seltner hat man sie bei Schwangern, ja selbst bei Männern beobachtet) welche, obwohl schon ältere Aerzte z. B. Mauriceau ihrer gedenken, doch erst neuerlich, namentlich durch englische Aerzte ausführlicher beobachtet und beschrieben worden ist *).
*) Die beßte der bisherigen Monographien ist: K. White Untersu- chung der Geschwulst bei Kindbetterinnen an den untern Glied- maßen. A. d. Engl. v. B. W. Seiler Wien 1802. -- Neuere Beobachtungen nachgetragen s. in I. L. Casper Commentarius de Phlegmatia alba dolente. Hal. 1819.
in entzuͤndlichen Zuſtaͤnden der Nervenſcheiden, und koͤnnen in blei- bende Laͤhmung und Unempfindlichkeit des Schenkels uͤbergehen. — Unterſcheiden muß man davon die Schenkelſchmerzen welche von innerlich in der Gegend des Pſoas u. ſ. w. ſich bildenden Geſchwuͤl- ſten und Abſceſſen abhaͤngig ſind als welche blos Behandlung dieſer letzteren Abnormitaͤten, nach oben gegebenen Regeln noͤthig machen.
§. 1599.
Die Behandlung der rheumatiſchen Schenkelſchmerzen iſt ihrer Heftigkeit nach verſchieden. Geringere Grade weichen ins- gemein bald der diaphoretiſchen Methode, verbunden mit Ein- huͤllungen des leidenden Theils in Wachstaffent, oder campho- rirten Flanell, den Einreibungen des fluͤchtigen Liniments mit der Tr. thebaica oder dem Ol. Hyoseyami u. ſ. w., in hartnaͤckigeren Faͤllen aber vorzuͤglich der Anlegung eines bandfoͤrmigen Veſikators, oder Sinapismus, unter das Knie- gelenk. — Heftigere, auf ausgebildeter Entzuͤndung der Scheidenhaut des Nerven gegruͤndete Schmerzen machen die Anwendung topiſcher Blutausleerungen, des Calomels, Nitrums u. ſ. w. nothwendig.
Weiße Schenkelgeſchwulſt (Phlegmatia alba dolens puerperarum).
§. 1600.
Eine ſehr ſeltne Krankheit der Woͤchnerinnen (noch weit ſeltner hat man ſie bei Schwangern, ja ſelbſt bei Maͤnnern beobachtet) welche, obwohl ſchon aͤltere Aerzte z. B. Mauriceau ihrer gedenken, doch erſt neuerlich, namentlich durch engliſche Aerzte ausfuͤhrlicher beobachtet und beſchrieben worden iſt *).
*) Die beßte der bisherigen Monographien iſt: K. White Unterſu- chung der Geſchwulſt bei Kindbetterinnen an den untern Glied- maßen. A. d. Engl. v. B. W. Seiler Wien 1802. — Neuere Beobachtungen nachgetragen ſ. in I. L. Casper Commentarius de Phlegmatia alba dolente. Hal. 1819.
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in entzuͤndlichen Zuſtaͤnden der Nervenſcheiden, und koͤnnen in blei-
bende Laͤhmung und Unempfindlichkeit des Schenkels uͤbergehen. —
Unterſcheiden muß man davon die Schenkelſchmerzen welche von
innerlich in der Gegend des Pſoas u. ſ. w. ſich bildenden Geſchwuͤl-
ſten und Abſceſſen abhaͤngig ſind als welche blos Behandlung
dieſer letzteren Abnormitaͤten, nach oben gegebenen Regeln
noͤthig machen.
§. 1599.
Die Behandlung der rheumatiſchen Schenkelſchmerzen iſt
ihrer Heftigkeit nach verſchieden. Geringere Grade weichen ins-
gemein bald der diaphoretiſchen Methode, verbunden mit Ein-
huͤllungen des leidenden Theils in Wachstaffent, oder campho-
rirten Flanell, den Einreibungen des fluͤchtigen Liniments
mit der Tr. thebaica oder dem Ol. Hyoseyami u. ſ. w.,
in hartnaͤckigeren Faͤllen aber vorzuͤglich der Anlegung eines
bandfoͤrmigen Veſikators, oder Sinapismus, unter das Knie-
gelenk. — Heftigere, auf ausgebildeter Entzuͤndung der
Scheidenhaut des Nerven gegruͤndete Schmerzen machen die
Anwendung topiſcher Blutausleerungen, des Calomels, Nitrums
u. ſ. w. nothwendig.
Weiße Schenkelgeſchwulſt (Phlegmatia alba dolens
puerperarum).
§. 1600.
Eine ſehr ſeltne Krankheit der Woͤchnerinnen (noch weit
ſeltner hat man ſie bei Schwangern, ja ſelbſt bei Maͤnnern
beobachtet) welche, obwohl ſchon aͤltere Aerzte z. B. Mauriceau
ihrer gedenken, doch erſt neuerlich, namentlich durch engliſche
Aerzte ausfuͤhrlicher beobachtet und beſchrieben worden iſt *).
*) Die beßte der bisherigen Monographien iſt: K. White Unterſu-
chung der Geſchwulſt bei Kindbetterinnen an den untern Glied-
maßen. A. d. Engl. v. B. W. Seiler Wien 1802. — Neuere
Beobachtungen nachgetragen ſ. in I. L. Casper Commentarius de
Phlegmatia alba dolente. Hal. 1819.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/592>, abgerufen am 22.11.2024.
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