pupillaris entspricht; das äußere Ohr beginnt gebildet zu werden, und die Nase fängt an sich zu erheben.
§. 698.
An dem durch einen schon deutlich zu erkennenden Hals von dem Kopfe geschiedenen Rumpfe wird die Insertions- stelle des Nabelstranges, da alle Windungen des Darmka- nals nun in die Bauchhöhle zurück gedrängt sind, enger ge- funden; die Geschlechtstheile sind häufig auch jetzt, bei blos äußerer Untersuchung noch nicht deutlich zu unterscheiden. -- die Gliedmaßen sind länger, die Hände breit, die Finger kurz wie die Zehen, die Nägel blos Häutchen. Die obern Gliedmaßen hängen übrigens am Leibe herab, die untern Gliedmaßen hingegen sind an den Unterleib gezogen. -- Die Substanz des Embryonenkörpers überhaupt endlich ist noch mehr gallertartig, und die größern Gefäße lassen sich im frischen Zustande sehr gut durch die noch sehr schleimige Haut hindurch wahrnehmen. Die Verknöcherung geht in die- sem Monate sehr rasch vorwärts, so daß nach Senff*) in der zwölften Woche außer den früher schon gebildeten cy- lindrischen Knochen, den Rippen-, Stirn-, Joch-, Keil- Darmbeinknochen u. s. w. nun auch die Scheitel-, Nasen-, Gaumen-, Mittelhand- und Mittelfußknochen, so wie die dritte Phalanx der Finger- und Zehenknochen sichtbar werden.
Zweite Periode.
§. 699.
Von dem Beginnen des vierten Monats an finden wir nun gewöhnlich am menschlichen Ei den für das Leben der Frucht in den drei letzten Perioden ihres Verweilens im Uterus so wichtigen Mutterkuchen entwickelt, und die da-
*)De incremento ossium embryonum Hal. 1802. p. 14.
pupillaris entſpricht; das aͤußere Ohr beginnt gebildet zu werden, und die Naſe faͤngt an ſich zu erheben.
§. 698.
An dem durch einen ſchon deutlich zu erkennenden Hals von dem Kopfe geſchiedenen Rumpfe wird die Inſertions- ſtelle des Nabelſtranges, da alle Windungen des Darmka- nals nun in die Bauchhoͤhle zuruͤck gedraͤngt ſind, enger ge- funden; die Geſchlechtstheile ſind haͤufig auch jetzt, bei blos aͤußerer Unterſuchung noch nicht deutlich zu unterſcheiden. — die Gliedmaßen ſind laͤnger, die Haͤnde breit, die Finger kurz wie die Zehen, die Naͤgel blos Haͤutchen. Die obern Gliedmaßen haͤngen uͤbrigens am Leibe herab, die untern Gliedmaßen hingegen ſind an den Unterleib gezogen. — Die Subſtanz des Embryonenkoͤrpers uͤberhaupt endlich iſt noch mehr gallertartig, und die groͤßern Gefaͤße laſſen ſich im friſchen Zuſtande ſehr gut durch die noch ſehr ſchleimige Haut hindurch wahrnehmen. Die Verknoͤcherung geht in die- ſem Monate ſehr raſch vorwaͤrts, ſo daß nach Senff*) in der zwoͤlften Woche außer den fruͤher ſchon gebildeten cy- lindriſchen Knochen, den Rippen-, Stirn-, Joch-, Keil- Darmbeinknochen u. ſ. w. nun auch die Scheitel-, Naſen-, Gaumen-, Mittelhand- und Mittelfußknochen, ſo wie die dritte Phalanx der Finger- und Zehenknochen ſichtbar werden.
Zweite Periode.
§. 699.
Von dem Beginnen des vierten Monats an finden wir nun gewoͤhnlich am menſchlichen Ei den fuͤr das Leben der Frucht in den drei letzten Perioden ihres Verweilens im Uterus ſo wichtigen Mutterkuchen entwickelt, und die da-
*)De incremento ossium embryonum Hal. 1802. p. 14.
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pupillaris entſpricht; das aͤußere Ohr beginnt gebildet zu
werden, und die Naſe faͤngt an ſich zu erheben.
§. 698.
An dem durch einen ſchon deutlich zu erkennenden Hals
von dem Kopfe geſchiedenen Rumpfe wird die Inſertions-
ſtelle des Nabelſtranges, da alle Windungen des Darmka-
nals nun in die Bauchhoͤhle zuruͤck gedraͤngt ſind, enger ge-
funden; die Geſchlechtstheile ſind haͤufig auch jetzt, bei blos
aͤußerer Unterſuchung noch nicht deutlich zu unterſcheiden. —
die Gliedmaßen ſind laͤnger, die Haͤnde breit, die Finger
kurz wie die Zehen, die Naͤgel blos Haͤutchen. Die obern
Gliedmaßen haͤngen uͤbrigens am Leibe herab, die untern
Gliedmaßen hingegen ſind an den Unterleib gezogen. — Die
Subſtanz des Embryonenkoͤrpers uͤberhaupt endlich iſt noch
mehr gallertartig, und die groͤßern Gefaͤße laſſen ſich im
friſchen Zuſtande ſehr gut durch die noch ſehr ſchleimige
Haut hindurch wahrnehmen. Die Verknoͤcherung geht in die-
ſem Monate ſehr raſch vorwaͤrts, ſo daß nach Senff *)
in der zwoͤlften Woche außer den fruͤher ſchon gebildeten cy-
lindriſchen Knochen, den Rippen-, Stirn-, Joch-, Keil-
Darmbeinknochen u. ſ. w. nun auch die Scheitel-, Naſen-,
Gaumen-, Mittelhand- und Mittelfußknochen, ſo wie die dritte
Phalanx der Finger- und Zehenknochen ſichtbar werden.
Zweite Periode.
§. 699.
Von dem Beginnen des vierten Monats an finden
wir nun gewoͤhnlich am menſchlichen Ei den fuͤr das Leben
der Frucht in den drei letzten Perioden ihres Verweilens
im Uterus ſo wichtigen Mutterkuchen entwickelt, und die da-
*) De incremento ossium embryonum Hal. 1802. p. 14.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/58>, abgerufen am 23.11.2024.
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