Oberleibes mit den Füßen nach rechts oder links: a) Vor- derfläche der Brust, durch Rippen, Brustbein und Schlüssel- beine charakterisirt, liegt vor; b) Seitenfläche, wobei a der Arm heraufgeschlagen ist (reine Seitenlage für welche die Rip- pen charakteristisch sind), b der Arm am Körper herabgestreckt ist, (wofür Akromion, Schlüsselbein und Schulterblatt charak- teristisch sind), g der Arm vorliegt (Armlage); c) obere Rückenfläche, durch Dornfortsätze, Schulterblätter und Rippen bezeichnet. 4) Querlagen des Unterleibes, wieder theils mit den Füßen nach rechts, theils nach links: a) Bauchlage, durch die weiche Fläche und den Nabelstrang charakterisirt; b) Sei- tenlagen des Bauchs, durch eine weiche Fläche, die kurzen Rippen und den Darmbeinrand charakterisirt; c) untere Rük- kenfläche liegt vor (Lendenlage), durch die Dornfortsätze und die an den Lendenwirbeln mangelnden Rippen bezeichnet.
§. 1535.
Die Behandlung bezieht sich bei den Schieflagen zunächst auf die Hereinleitung des schiefgestellten Theils in das Becken, wozu die unter Operation der Wendung auf den Kopf beschriebenen Regeln, das zweckmäßigste Mittel ab- geben. Vorzüglich wichtig ist das Anordnen zweckmäßiger Lagen der Kreisenden, bei Schiefständen des Kopfs nach rechts die rechte, bei Schiefständen nach links die linke Seitenlage, bei Schiefständen über dem Schambogen die Seitenlage mit stark angezogenen Schenkeln und vorgebeugtem Leibe, allen- falls selbst Aufstemmen auf Knie und Ellenbogen, nebst äus- serm Druck gegen die Stelle wo äußerlich der Kopf fühlbar ist. Gelingt indeß durch dieß Verfahren es nicht, die Hüften oder den Kopf in eine gute Stellung zu bringen, oder treten Zufälle ein, welche bevor das Herabrücken dieser Theile abge- wartet werden kann, die Beschleunigung der Entbindung drin- gend indiciren, so ist zur Wendung auf die Füße zu schreiten, da wie schon früher bemerkt wurde, das Fassen und Anzie- hen eines schief, hoch und wohl selbst noch beweglich stehenden Kopfs durch die Geburtszange auf keine Weise rathsam ist. --
Oberleibes mit den Fuͤßen nach rechts oder links: a) Vor- derflaͤche der Bruſt, durch Rippen, Bruſtbein und Schluͤſſel- beine charakteriſirt, liegt vor; b) Seitenflaͤche, wobei α der Arm heraufgeſchlagen iſt (reine Seitenlage fuͤr welche die Rip- pen charakteriſtiſch ſind), β der Arm am Koͤrper herabgeſtreckt iſt, (wofuͤr Akromion, Schluͤſſelbein und Schulterblatt charak- teriſtiſch ſind), γ der Arm vorliegt (Armlage); c) obere Ruͤckenflaͤche, durch Dornfortſaͤtze, Schulterblaͤtter und Rippen bezeichnet. 4) Querlagen des Unterleibes, wieder theils mit den Fuͤßen nach rechts, theils nach links: a) Bauchlage, durch die weiche Flaͤche und den Nabelſtrang charakteriſirt; b) Sei- tenlagen des Bauchs, durch eine weiche Flaͤche, die kurzen Rippen und den Darmbeinrand charakteriſirt; c) untere Ruͤk- kenflaͤche liegt vor (Lendenlage), durch die Dornfortſaͤtze und die an den Lendenwirbeln mangelnden Rippen bezeichnet.
§. 1535.
Die Behandlung bezieht ſich bei den Schieflagen zunaͤchſt auf die Hereinleitung des ſchiefgeſtellten Theils in das Becken, wozu die unter Operation der Wendung auf den Kopf beſchriebenen Regeln, das zweckmaͤßigſte Mittel ab- geben. Vorzuͤglich wichtig iſt das Anordnen zweckmaͤßiger Lagen der Kreiſenden, bei Schiefſtaͤnden des Kopfs nach rechts die rechte, bei Schiefſtaͤnden nach links die linke Seitenlage, bei Schiefſtaͤnden uͤber dem Schambogen die Seitenlage mit ſtark angezogenen Schenkeln und vorgebeugtem Leibe, allen- falls ſelbſt Aufſtemmen auf Knie und Ellenbogen, nebſt aͤuſ- ſerm Druck gegen die Stelle wo aͤußerlich der Kopf fuͤhlbar iſt. Gelingt indeß durch dieß Verfahren es nicht, die Huͤften oder den Kopf in eine gute Stellung zu bringen, oder treten Zufaͤlle ein, welche bevor das Herabruͤcken dieſer Theile abge- wartet werden kann, die Beſchleunigung der Entbindung drin- gend indiciren, ſo iſt zur Wendung auf die Fuͤße zu ſchreiten, da wie ſchon fruͤher bemerkt wurde, das Faſſen und Anzie- hen eines ſchief, hoch und wohl ſelbſt noch beweglich ſtehenden Kopfs durch die Geburtszange auf keine Weiſe rathſam iſt. —
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Oberleibes mit den Fuͤßen nach rechts oder links: a) Vor-
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beine charakteriſirt, liegt vor; b) Seitenflaͤche, wobei α der
Arm heraufgeſchlagen iſt (reine Seitenlage fuͤr welche die Rip-
pen charakteriſtiſch ſind), β der Arm am Koͤrper herabgeſtreckt
iſt, (wofuͤr Akromion, Schluͤſſelbein und Schulterblatt charak-
teriſtiſch ſind), γ der Arm vorliegt (Armlage); c) obere
Ruͤckenflaͤche, durch Dornfortſaͤtze, Schulterblaͤtter und Rippen
bezeichnet. 4) Querlagen des Unterleibes, wieder theils mit
den Fuͤßen nach rechts, theils nach links: a) Bauchlage, durch
die weiche Flaͤche und den Nabelſtrang charakteriſirt; b) Sei-
tenlagen des Bauchs, durch eine weiche Flaͤche, die kurzen
Rippen und den Darmbeinrand charakteriſirt; c) untere Ruͤk-
kenflaͤche liegt vor (Lendenlage), durch die Dornfortſaͤtze und
die an den Lendenwirbeln mangelnden Rippen bezeichnet.
§. 1535.
Die Behandlung bezieht ſich bei den Schieflagen
zunaͤchſt auf die Hereinleitung des ſchiefgeſtellten Theils in
das Becken, wozu die unter Operation der Wendung auf
den Kopf beſchriebenen Regeln, das zweckmaͤßigſte Mittel ab-
geben. Vorzuͤglich wichtig iſt das Anordnen zweckmaͤßiger
Lagen der Kreiſenden, bei Schiefſtaͤnden des Kopfs nach rechts
die rechte, bei Schiefſtaͤnden nach links die linke Seitenlage,
bei Schiefſtaͤnden uͤber dem Schambogen die Seitenlage mit
ſtark angezogenen Schenkeln und vorgebeugtem Leibe, allen-
falls ſelbſt Aufſtemmen auf Knie und Ellenbogen, nebſt aͤuſ-
ſerm Druck gegen die Stelle wo aͤußerlich der Kopf fuͤhlbar
iſt. Gelingt indeß durch dieß Verfahren es nicht, die Huͤften
oder den Kopf in eine gute Stellung zu bringen, oder treten
Zufaͤlle ein, welche bevor das Herabruͤcken dieſer Theile abge-
wartet werden kann, die Beſchleunigung der Entbindung drin-
gend indiciren, ſo iſt zur Wendung auf die Fuͤße zu ſchreiten,
da wie ſchon fruͤher bemerkt wurde, das Faſſen und Anzie-
hen eines ſchief, hoch und wohl ſelbſt noch beweglich ſtehenden
Kopfs durch die Geburtszange auf keine Weiſe rathſam iſt. —
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/553>, abgerufen am 18.12.2024.
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