nen Zwillinge, welche entweder nur an einzelnen Stellen ver- bunden, oder auch in größern Flächen innig mit einander ver- schmolzen sind; das Doppeltwerden einzelner Gegenden, wenn z. B. die Wirbelsäule nach unten sich theilt und doppelte untere Extremitäten zum Vorschein kommen, oder nach oben getheilt ist und zwei Köpfe, und doppelte obere Gliedmaaßen sich bilden. Ferner die überzähligen Finger und Zehen, die krankhaften Vergrößerungen einzelner Körpertheile (welches freilich zum Theil auch mit in die folgende Klasse gehört) wie die beträchtlichen Balggeschwülste, der Wasserkopf (für die Untersuchung durch die ausserordentlich breiten Näthe und Fontanellen erkennbar) die Bauchwassersucht u. s. w. -- Die Behandlung solcher Fälle wird mit der des engen Beckens übereinstimmen, und nicht selten die Hülfe der Kunst zur Be- endigung der Geburt nöthig machen, nur mit der Einschrän- kung daß hier die Operation nur auf Erhaltung der Mutter gerichtet seyn muß, und daher (außer bei gleichzeitiger abso- luter Beckenenge) die Gastrohysterotomie, oder schwere Zangen- entbindungen und Extraktionen durch die nach früher gegebe- nen Regeln zu unternehmende künstliche Verkleinerung des Kindes zu vermeiden sind.
§. 1526.
3. Mißbildung durch veränderte Lage der Körpertheile(Situs mutatus); hierher gehören die ange- bornen Brüche, Hirnbruch, blosliegendes Herz, vorliegende Unterleibseingeweide, angeborne Leistenbrüche u. s. w. -- Sie können nur, wenn die Bruchgeschwülste von sehr beträchtlicher Größe sind, für das Geburtsgeschäft störend werden, und die Hülfe der Kunst z. B. Extraktion erfordern. 4. Mißbil- dung durch veränderten Bau einzelner Körper- theile(Fabrica aliena); hierher gehören die Spina bifida, die angebornen Klumpfüße, die Zwitterbildungen, Atresien u. s. w. welche dem Geburtsgeschäfte fast nie einen beson- dern Eintrag thun und deßhalb auch keine besondere Hülfslei- stung so leicht nöthig machen werden.
nen Zwillinge, welche entweder nur an einzelnen Stellen ver- bunden, oder auch in groͤßern Flaͤchen innig mit einander ver- ſchmolzen ſind; das Doppeltwerden einzelner Gegenden, wenn z. B. die Wirbelſaͤule nach unten ſich theilt und doppelte untere Extremitaͤten zum Vorſchein kommen, oder nach oben getheilt iſt und zwei Koͤpfe, und doppelte obere Gliedmaaßen ſich bilden. Ferner die uͤberzaͤhligen Finger und Zehen, die krankhaften Vergroͤßerungen einzelner Koͤrpertheile (welches freilich zum Theil auch mit in die folgende Klaſſe gehoͤrt) wie die betraͤchtlichen Balggeſchwuͤlſte, der Waſſerkopf (fuͤr die Unterſuchung durch die auſſerordentlich breiten Naͤthe und Fontanellen erkennbar) die Bauchwaſſerſucht u. ſ. w. — Die Behandlung ſolcher Faͤlle wird mit der des engen Beckens uͤbereinſtimmen, und nicht ſelten die Huͤlfe der Kunſt zur Be- endigung der Geburt noͤthig machen, nur mit der Einſchraͤn- kung daß hier die Operation nur auf Erhaltung der Mutter gerichtet ſeyn muß, und daher (außer bei gleichzeitiger abſo- luter Beckenenge) die Gaſtrohyſterotomie, oder ſchwere Zangen- entbindungen und Extraktionen durch die nach fruͤher gegebe- nen Regeln zu unternehmende kuͤnſtliche Verkleinerung des Kindes zu vermeiden ſind.
§. 1526.
3. Mißbildung durch veraͤnderte Lage der Koͤrpertheile(Situs mutatus); hierher gehoͤren die ange- bornen Bruͤche, Hirnbruch, blosliegendes Herz, vorliegende Unterleibseingeweide, angeborne Leiſtenbruͤche u. ſ. w. — Sie koͤnnen nur, wenn die Bruchgeſchwuͤlſte von ſehr betraͤchtlicher Groͤße ſind, fuͤr das Geburtsgeſchaͤft ſtoͤrend werden, und die Huͤlfe der Kunſt z. B. Extraktion erfordern. 4. Mißbil- dung durch veraͤnderten Bau einzelner Koͤrper- theile(Fabrica aliena); hierher gehoͤren die Spina bifida, die angebornen Klumpfuͤße, die Zwitterbildungen, Atreſien u. ſ. w. welche dem Geburtsgeſchaͤfte faſt nie einen beſon- dern Eintrag thun und deßhalb auch keine beſondere Huͤlfslei- ſtung ſo leicht noͤthig machen werden.
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nen Zwillinge, welche entweder nur an einzelnen Stellen ver-
bunden, oder auch in groͤßern Flaͤchen innig mit einander ver-
ſchmolzen ſind; das Doppeltwerden einzelner Gegenden, wenn
z. B. die Wirbelſaͤule nach unten ſich theilt und doppelte
untere Extremitaͤten zum Vorſchein kommen, oder nach oben
getheilt iſt und zwei Koͤpfe, und doppelte obere Gliedmaaßen
ſich bilden. Ferner die uͤberzaͤhligen Finger und Zehen, die
krankhaften Vergroͤßerungen einzelner Koͤrpertheile (welches
freilich zum Theil auch mit in die folgende Klaſſe gehoͤrt)
wie die betraͤchtlichen Balggeſchwuͤlſte, der Waſſerkopf (fuͤr
die Unterſuchung durch die auſſerordentlich breiten Naͤthe und
Fontanellen erkennbar) die Bauchwaſſerſucht u. ſ. w. — Die
Behandlung ſolcher Faͤlle wird mit der des engen Beckens
uͤbereinſtimmen, und nicht ſelten die Huͤlfe der Kunſt zur Be-
endigung der Geburt noͤthig machen, nur mit der Einſchraͤn-
kung daß hier die Operation nur auf Erhaltung der Mutter
gerichtet ſeyn muß, und daher (außer bei gleichzeitiger abſo-
luter Beckenenge) die Gaſtrohyſterotomie, oder ſchwere Zangen-
entbindungen und Extraktionen durch die nach fruͤher gegebe-
nen Regeln zu unternehmende kuͤnſtliche Verkleinerung des
Kindes zu vermeiden ſind.
§. 1526.
3. Mißbildung durch veraͤnderte Lage der
Koͤrpertheile (Situs mutatus); hierher gehoͤren die ange-
bornen Bruͤche, Hirnbruch, blosliegendes Herz, vorliegende
Unterleibseingeweide, angeborne Leiſtenbruͤche u. ſ. w. — Sie
koͤnnen nur, wenn die Bruchgeſchwuͤlſte von ſehr betraͤchtlicher
Groͤße ſind, fuͤr das Geburtsgeſchaͤft ſtoͤrend werden, und die
Huͤlfe der Kunſt z. B. Extraktion erfordern. 4. Mißbil-
dung durch veraͤnderten Bau einzelner Koͤrper-
theile (Fabrica aliena); hierher gehoͤren die Spina bifida,
die angebornen Klumpfuͤße, die Zwitterbildungen, Atreſien
u. ſ. w. welche dem Geburtsgeſchaͤfte faſt nie einen beſon-
dern Eintrag thun und deßhalb auch keine beſondere Huͤlfslei-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/548>, abgerufen am 23.11.2024.
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