Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.(Wiederanheftung und Fortbildung des Kindes in der Bauch- §. 1443. Der dritte Ausgang ist es wenn das außerhalb *) Ob eine Erklärung als sekundäre Bauchschwangerschaft wohl der Fall von Fuchsius in Siebold's Journal f. Geburtshülfe II. Bd. 2. St. zuließe? -- **) Nach Zerreißung des Uterus ist dieß vorgekommen in dem von Eysson beschriebenen Falle welchen Osiander (Handb. d. Entbindkst. 1. Thl. S. 361 anführt). ***) Es erinnert diese Ablagerung an die Schalenbildung um die Eier mehrerer Eierlegenden Thiere. ****) Wie H. Meckel (patholog. Anatomie II. Bd. S. 169) erinnert, vegetiren solche Früchte gewiß, so lange sie nicht wirklich zerfallen, immer noch fort, es wachsen ihnen die Zähne fort u. s. w. -- Ueberhaupt lese man die ganze interessante Abhandlung über Ex- trauterinalschwangerschaften nach. +) Einen merkwürdigen Fall dieser Art nebst Aufzählung der ältern
Fälle s. vom Hofr. Seiler gegeben in d. Zeitschrift f. Natur- und Heilkunde der Profess. d. med. chir. Akad. z. Dresden. I. Bd. 2 Hft. (Wiederanheftung und Fortbildung des Kindes in der Bauch- §. 1443. Der dritte Ausgang iſt es wenn das außerhalb *) Ob eine Erklaͤrung als ſekundaͤre Bauchſchwangerſchaft wohl der Fall von Fuchſius in Siebold’s Journal f. Geburtshuͤlfe II. Bd. 2. St. zuließe? — **) Nach Zerreißung des Uterus iſt dieß vorgekommen in dem von Eysson beſchriebenen Falle welchen Oſiander (Handb. d. Entbindkſt. 1. Thl. S. 361 anfuͤhrt). ***) Es erinnert dieſe Ablagerung an die Schalenbildung um die Eier mehrerer Eierlegenden Thiere. ****) Wie H. Meckel (patholog. Anatomie II. Bd. S. 169) erinnert, vegetiren ſolche Fruͤchte gewiß, ſo lange ſie nicht wirklich zerfallen, immer noch fort, es wachſen ihnen die Zaͤhne fort u. ſ. w. — Ueberhaupt leſe man die ganze intereſſante Abhandlung uͤber Ex- trauterinalſchwangerſchaften nach. †) Einen merkwuͤrdigen Fall dieſer Art nebſt Aufzaͤhlung der aͤltern
Faͤlle ſ. vom Hofr. Seiler gegeben in d. Zeitſchrift f. Natur- und Heilkunde der Profeſſ. d. med. chir. Akad. z. Dresden. I. Bd. 2 Hft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <p><pb facs="#f0498" n="472"/> (Wiederanheftung und Fortbildung des Kindes in der Bauch-<lb/> hoͤhle) moͤglich ſeyn ſollte, laͤßt ſich wohl ſchwerlich annehmen <note place="foot" n="*)">Ob eine Erklaͤrung als <hi rendition="#g">ſekundaͤre</hi> Bauchſchwangerſchaft wohl<lb/> der Fall von <hi rendition="#g">Fuchſius</hi> in <hi rendition="#g">Siebold’s</hi> Journal f. Geburtshuͤlfe<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Bd. 2. St. zuließe? —</note>,<lb/> wenn auch das Fortleben der Mutter nach der Zerreißung,<lb/> und die Verhaͤrtung oder Aufloͤſung der Frucht in der Bauchhoͤhle<lb/> vorkommen koͤnnte <note place="foot" n="**)">Nach Zerreißung des Uterus iſt dieß vorgekommen in dem von<lb/><hi rendition="#aq">Eysson</hi> beſchriebenen Falle welchen Oſiander (Handb. d. Entbindkſt.<lb/> 1. Thl. S. 361 anfuͤhrt).</note>.</p> </div><lb/> <div n="9"> <head>§. 1443.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Der dritte Ausgang</hi> iſt es wenn das außerhalb<lb/> der Bauchhoͤhle liegende Kind, entweder vor oder nach erreichter<lb/> voͤlliger Reife abſtirbt und nun theils allmaͤhlig einſchrumpft,<lb/> oft die weichen Theile allmaͤhlig aufgeſogen werden, und endlich<lb/> eine feſte erdige Kruſte die zuſammengeballte Frucht uͤber-<lb/> zieht <note place="foot" n="***)">Es erinnert dieſe Ablagerung an die Schalenbildung um die<lb/> Eier mehrerer Eierlegenden Thiere.</note>, wodurch denn dieſelbe endlich dergeſtalt von den<lb/> uͤbrigen Theilen abgeſondert wird, daß ſie beinahe als frem-<lb/> der Koͤrper <note place="foot" n="****)">Wie H. <hi rendition="#g">Meckel</hi> (patholog. Anatomie <hi rendition="#aq">II.</hi> Bd. S. 169) erinnert,<lb/> vegetiren ſolche Fruͤchte gewiß, ſo lange ſie nicht wirklich zerfallen,<lb/> immer noch fort, es wachſen ihnen die Zaͤhne fort u. ſ. w. —<lb/> Ueberhaupt leſe man die ganze intereſſante Abhandlung uͤber Ex-<lb/> trauterinalſchwangerſchaften nach.</note> und zwar ohne weitere betraͤchtliche Stoͤrung<lb/> der Geſundheit eine lange Reihe von Jahren (10, 20, bis<lb/> 56 Jahre) im Koͤrper zuruͤckbleiben kann, und dann den<lb/> Namen eines Steinkindes, einer Steinfrucht <hi rendition="#aq">(Osteopädion,<lb/> Lithopädion)</hi> erhaͤlt <note place="foot" n="†)">Einen merkwuͤrdigen Fall dieſer Art nebſt Aufzaͤhlung der aͤltern<lb/> Faͤlle ſ. vom Hofr. <hi rendition="#g">Seiler</hi> gegeben in d. Zeitſchrift f. Natur-<lb/> und Heilkunde der Profeſſ. d. med. chir. Akad. z. Dresden.<lb/><hi rendition="#aq">I.</hi> Bd. 2 Hft.</note>. Es betrifft dieß vorzuͤglich<lb/> Fruͤchte, welche in der Bauchhoͤhle lagen; indeß auch<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [472/0498]
(Wiederanheftung und Fortbildung des Kindes in der Bauch-
hoͤhle) moͤglich ſeyn ſollte, laͤßt ſich wohl ſchwerlich annehmen *),
wenn auch das Fortleben der Mutter nach der Zerreißung,
und die Verhaͤrtung oder Aufloͤſung der Frucht in der Bauchhoͤhle
vorkommen koͤnnte **).
§. 1443.
Der dritte Ausgang iſt es wenn das außerhalb
der Bauchhoͤhle liegende Kind, entweder vor oder nach erreichter
voͤlliger Reife abſtirbt und nun theils allmaͤhlig einſchrumpft,
oft die weichen Theile allmaͤhlig aufgeſogen werden, und endlich
eine feſte erdige Kruſte die zuſammengeballte Frucht uͤber-
zieht ***), wodurch denn dieſelbe endlich dergeſtalt von den
uͤbrigen Theilen abgeſondert wird, daß ſie beinahe als frem-
der Koͤrper ****) und zwar ohne weitere betraͤchtliche Stoͤrung
der Geſundheit eine lange Reihe von Jahren (10, 20, bis
56 Jahre) im Koͤrper zuruͤckbleiben kann, und dann den
Namen eines Steinkindes, einer Steinfrucht (Osteopädion,
Lithopädion) erhaͤlt †). Es betrifft dieß vorzuͤglich
Fruͤchte, welche in der Bauchhoͤhle lagen; indeß auch
*) Ob eine Erklaͤrung als ſekundaͤre Bauchſchwangerſchaft wohl
der Fall von Fuchſius in Siebold’s Journal f. Geburtshuͤlfe
II. Bd. 2. St. zuließe? —
**) Nach Zerreißung des Uterus iſt dieß vorgekommen in dem von
Eysson beſchriebenen Falle welchen Oſiander (Handb. d. Entbindkſt.
1. Thl. S. 361 anfuͤhrt).
***) Es erinnert dieſe Ablagerung an die Schalenbildung um die
Eier mehrerer Eierlegenden Thiere.
****) Wie H. Meckel (patholog. Anatomie II. Bd. S. 169) erinnert,
vegetiren ſolche Fruͤchte gewiß, ſo lange ſie nicht wirklich zerfallen,
immer noch fort, es wachſen ihnen die Zaͤhne fort u. ſ. w. —
Ueberhaupt leſe man die ganze intereſſante Abhandlung uͤber Ex-
trauterinalſchwangerſchaften nach.
†) Einen merkwuͤrdigen Fall dieſer Art nebſt Aufzaͤhlung der aͤltern
Faͤlle ſ. vom Hofr. Seiler gegeben in d. Zeitſchrift f. Natur-
und Heilkunde der Profeſſ. d. med. chir. Akad. z. Dresden.
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