geschlossenen schätzbaren Lehr- und Handbuche über Ent- bindungskunst und Frauenzimmerkrankheiten des H. v. Siebold) in einem größern Umfange abgehandelt worden sind, in dem Raum zweier Bände zu beendigen möglich wurde. Demungeachtet hat mich indeß diese Rücksicht auch nicht abhalten können, bey möglicher Kürze doch den einzelnen Gegenständen diejenige Aus- führung zu geben, wodurch dieses Buch zugleich Hand- buch für angehende Aerzte, und überhaupt zum Nach- schlagen für besondere Fälle im praktischen Leben brauchbar werden konnte; denn was den mündlichen Vortrag be- trifft, so glaube ich nicht, daß er etwa nur dadurch indem er dem Zuhörer einige Kenntnisse welche in dem absichtlich gewählten dürftigen Compendium fehlen, mit- theilt (obwohl man sie in jedem andern Handbuche leicht nachlesen kann), sondern dadurch seine wahre Bedeutung erfüllt, daß er durch lebendiges Wort und Wechselrede den Sinn für das selbstthätige Eindringen in irgend eine Wissenschaft erwecke. --
Mit Beifügung literarischer Notitzen glaubte ich nur sparsam verfahren zu müssen, da ich es hier für
geſchloſſenen ſchaͤtzbaren Lehr- und Handbuche uͤber Ent- bindungskunſt und Frauenzimmerkrankheiten des H. v. Siebold) in einem groͤßern Umfange abgehandelt worden ſind, in dem Raum zweier Baͤnde zu beendigen moͤglich wurde. Demungeachtet hat mich indeß dieſe Ruͤckſicht auch nicht abhalten koͤnnen, bey moͤglicher Kuͤrze doch den einzelnen Gegenſtaͤnden diejenige Aus- fuͤhrung zu geben, wodurch dieſes Buch zugleich Hand- buch fuͤr angehende Aerzte, und uͤberhaupt zum Nach- ſchlagen fuͤr beſondere Faͤlle im praktiſchen Leben brauchbar werden konnte; denn was den muͤndlichen Vortrag be- trifft, ſo glaube ich nicht, daß er etwa nur dadurch indem er dem Zuhoͤrer einige Kenntniſſe welche in dem abſichtlich gewaͤhlten duͤrftigen Compendium fehlen, mit- theilt (obwohl man ſie in jedem andern Handbuche leicht nachleſen kann), ſondern dadurch ſeine wahre Bedeutung erfuͤllt, daß er durch lebendiges Wort und Wechſelrede den Sinn fuͤr das ſelbſtthaͤtige Eindringen in irgend eine Wiſſenſchaft erwecke. —
Mit Beifuͤgung literariſcher Notitzen glaubte ich nur ſparſam verfahren zu muͤſſen, da ich es hier fuͤr
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[VI/0012]
geſchloſſenen ſchaͤtzbaren Lehr- und Handbuche uͤber Ent-
bindungskunſt und Frauenzimmerkrankheiten des H. v.
Siebold) in einem groͤßern Umfange abgehandelt
worden ſind, in dem Raum zweier Baͤnde zu beendigen
moͤglich wurde. Demungeachtet hat mich indeß dieſe
Ruͤckſicht auch nicht abhalten koͤnnen, bey moͤglicher
Kuͤrze doch den einzelnen Gegenſtaͤnden diejenige Aus-
fuͤhrung zu geben, wodurch dieſes Buch zugleich Hand-
buch fuͤr angehende Aerzte, und uͤberhaupt zum Nach-
ſchlagen fuͤr beſondere Faͤlle im praktiſchen Leben brauchbar
werden konnte; denn was den muͤndlichen Vortrag be-
trifft, ſo glaube ich nicht, daß er etwa nur dadurch
indem er dem Zuhoͤrer einige Kenntniſſe welche in dem
abſichtlich gewaͤhlten duͤrftigen Compendium fehlen, mit-
theilt (obwohl man ſie in jedem andern Handbuche
leicht nachleſen kann), ſondern dadurch ſeine wahre
Bedeutung erfuͤllt, daß er durch lebendiges Wort und
Wechſelrede den Sinn fuͤr das ſelbſtthaͤtige Eindringen
in irgend eine Wiſſenſchaft erwecke. —
Mit Beifuͤgung literariſcher Notitzen glaubte ich
nur ſparſam verfahren zu muͤſſen, da ich es hier fuͤr
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/12>, abgerufen am 01.05.2024.
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