Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.Osmanische Geschichte Seine Feldzügein Asien.20. Im Jahre 895 starb der König in Oßerbedschan, Sultan Jäkub, Thaten verrichten, welche die menschlichen Kräfte überstiegen: und es kann auch kein Kaßan oder Kosch (so nennen sie die unedlen Geschlechter) durch Geschenke oder Geld und Gut einen Titel erkaufen. Daß also diejeni- gen Geschlechter, die den Vorzug des Adels vom Anfange her besessen haben, denselben ganz allein und auf ewig genießen. Von diesen wird man in ganz Scythien kaum hundert antreffen. Die Krimli, Orakogli und Orüm- betogli sind die drey vornehmsten. Von den zweyen letztern will ich weiter unten handeln. Die Krimer theilen sich in zwo Linien ein, die da sind, die Skirini und die Mirßa. Ob- gleich beyde von einem Stamme herkommen: so wird dennoch die erstere für edler gehalten, weil ihr das Recht übertragen ist, einen Chan durch Mehrheit der Stimmen zu wählen; gleichwie die Wahl eines Kaisers in Deutsch- land den Kurfürsten übergeben ist. Weil ihr Geschlecht sich sehr weit in der Krim ausge- breitet hat: so bestellet der Chan vier Aelte- sten, die über die andern gesetzet sind. Diese haben allein die Gewalt, einen Chan zu er- wählen und zu bestätigen, Rechtssachen zu entscheiden, und Regierungsgeschäffte zu ver- walten: und diese ihre Gewalt ist so groß, daß ohne ihre Zustimmung ein Chan, wann er schon erwählet ist, nicht angenommen wer- den, noch die geringste Handlung einer könig- lichen Gewalt ausüben kann. Das einzige, was er in diesem Falle zu thun vermögend ist, bestehet darinnen, daß er die widerstrebenden und widerspänstigen Skirini absetzet, und an- dere an ihre Stelle einsetzet: die aber doch selten den Verhandlungen ihrer Vorweser wi- dersprechen, weil sie von eben demselben [Spaltenumbruch] Stamme und Hause sind. Vor diesem, und so lange sie ihre Freyheit behielten, erwähleten sie nach dem Tode oder der Verjagung eines Chans einen von dessen Söhnen oder Brüdern (iedoch allezeit mit Beybehaltung des dschin- gjißchanischen Hauses), und bestätigten densel- ben mit sonderbaren Feierlichkeiten. Nachdem sie aber den Türken unterwürfig geworden: so sind sie itzo genöthiget, entweder die Bestä- tigung eines von ihnen erwählten Chans bey dem osmanischen Hofe auszuwirken; oder einen, der ihnen von da aus zugeschicket wird, anzunehmen. Die Feierlichkeiten bey ihrer Bestätigung des Chans sind sehr sonderbar. Sie haben ein altes und viereckiges Stück Teppich, das, wie sie glauben, von Dschin- gjißchan selbst zu diesem Gebrauche gewidmet worden, und nunmehr durch die Länge der Zeit meistens verzehret und vermodert ist. In die Mitte desselben lassen sie den neuer- wählten Chan sich niedersetzen, dabey sie alle mit entblößetem Haupte, so stark als sie nur können, ausrufen: Kop jascha*! oder nach unserer Art zu reden; Lang lebe der Chan! Hierauf fassen die vier ältesten Skirini den Teppich bey seinen vier Zipfeln an, heben den Chan damit in die Höhe, und rufen ihn zu- gleich zum Chan aller Tatarn aus. Die übri- gen Mirßen hatten ehedem ebenfals große Güter: sie sind aber itzo, wenige ausgenom- men, allesamt ausgerottet. Denn unter der Regierung des türkischen Kaisers Selims des II wurden alle die Mirßen (ausgenommen die Skirini) gegen ihren Chan Mengjili Gji- raj aufrührisch und stießen ihn vom Throne: iedoch auf Fürbitte der Skirini nahmen sie ihn wieder an und erkenneten ihn für ihren Gele- * Stehe auf und lebe!
Osmaniſche Geſchichte Seine Feldzuͤgein Aſien.20. Im Jahre 895 ſtarb der Koͤnig in Oßerbedſchan, Sultan Jaͤkub, Thaten verrichten, welche die menſchlichen Kraͤfte uͤberſtiegen: und es kann auch kein Kaßan oder Koſch (ſo nennen ſie die unedlen Geſchlechter) durch Geſchenke oder Geld und Gut einen Titel erkaufen. Daß alſo diejeni- gen Geſchlechter, die den Vorzug des Adels vom Anfange her beſeſſen haben, denſelben ganz allein und auf ewig genießen. Von dieſen wird man in ganz Scythien kaum hundert antreffen. Die Krimli, Orakogli und Oruͤm- betogli ſind die drey vornehmſten. Von den zweyen letztern will ich weiter unten handeln. Die Krimer theilen ſich in zwo Linien ein, die da ſind, die Skirini und die Mirßa. Ob- gleich beyde von einem Stamme herkommen: ſo wird dennoch die erſtere fuͤr edler gehalten, weil ihr das Recht uͤbertragen iſt, einen Chan durch Mehrheit der Stimmen zu waͤhlen; gleichwie die Wahl eines Kaiſers in Deutſch- land den Kurfuͤrſten uͤbergeben iſt. Weil ihr Geſchlecht ſich ſehr weit in der Krim ausge- breitet hat: ſo beſtellet der Chan vier Aelte- ſten, die uͤber die andern geſetzet ſind. Dieſe haben allein die Gewalt, einen Chan zu er- waͤhlen und zu beſtaͤtigen, Rechtsſachen zu entſcheiden, und Regierungsgeſchaͤffte zu ver- walten: und dieſe ihre Gewalt iſt ſo groß, daß ohne ihre Zuſtimmung ein Chan, wann er ſchon erwaͤhlet iſt, nicht angenommen wer- den, noch die geringſte Handlung einer koͤnig- lichen Gewalt ausuͤben kann. Das einzige, was er in dieſem Falle zu thun vermoͤgend iſt, beſtehet darinnen, daß er die widerſtrebenden und widerſpaͤnſtigen Skirini abſetzet, und an- dere an ihre Stelle einſetzet: die aber doch ſelten den Verhandlungen ihrer Vorweſer wi- derſprechen, weil ſie von eben demſelben [Spaltenumbruch] Stamme und Hauſe ſind. Vor dieſem, und ſo lange ſie ihre Freyheit behielten, erwaͤhleten ſie nach dem Tode oder der Verjagung eines Chans einen von deſſen Soͤhnen oder Bruͤdern (iedoch allezeit mit Beybehaltung des dſchin- gjißchaniſchen Hauſes), und beſtaͤtigten denſel- ben mit ſonderbaren Feierlichkeiten. Nachdem ſie aber den Tuͤrken unterwuͤrfig geworden: ſo ſind ſie itzo genoͤthiget, entweder die Beſtaͤ- tigung eines von ihnen erwaͤhlten Chans bey dem osmaniſchen Hofe auszuwirken; oder einen, der ihnen von da aus zugeſchicket wird, anzunehmen. Die Feierlichkeiten bey ihrer Beſtaͤtigung des Chans ſind ſehr ſonderbar. Sie haben ein altes und viereckiges Stuͤck Teppich, das, wie ſie glauben, von Dſchin- gjißchan ſelbſt zu dieſem Gebrauche gewidmet worden, und nunmehr durch die Laͤnge der Zeit meiſtens verzehret und vermodert iſt. In die Mitte deſſelben laſſen ſie den neuer- waͤhlten Chan ſich niederſetzen, dabey ſie alle mit entbloͤßetem Haupte, ſo ſtark als ſie nur koͤnnen, ausrufen: Kop jaſcha*! oder nach unſerer Art zu reden; Lang lebe der Chan! Hierauf faſſen die vier aͤlteſten Skirini den Teppich bey ſeinen vier Zipfeln an, heben den Chan damit in die Hoͤhe, und rufen ihn zu- gleich zum Chan aller Tatarn aus. Die uͤbri- gen Mirßen hatten ehedem ebenfals große Guͤter: ſie ſind aber itzo, wenige ausgenom- men, alleſamt ausgerottet. Denn unter der Regierung des tuͤrkiſchen Kaiſers Selims des II wurden alle die Mirßen (ausgenommen die Skirini) gegen ihren Chan Mengjili Gji- raj aufruͤhriſch und ſtießen ihn vom Throne: iedoch auf Fuͤrbitte der Skirini nahmen ſie ihn wieder an und erkenneten ihn fuͤr ihren Gele- * Stehe auf und lebe!
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Osmaniſche Geſchichte
20. Im Jahre 895 ſtarb der Koͤnig in Oßerbedſchan, Sultan Jaͤkub,
und der Tod deſſelben zog den Untergang vieler anderer nach ſich, indem derſelbe
Gele-
Thaten verrichten, welche die menſchlichen
Kraͤfte uͤberſtiegen: und es kann auch kein
Kaßan oder Koſch (ſo nennen ſie die unedlen
Geſchlechter) durch Geſchenke oder Geld und
Gut einen Titel erkaufen. Daß alſo diejeni-
gen Geſchlechter, die den Vorzug des Adels
vom Anfange her beſeſſen haben, denſelben ganz
allein und auf ewig genießen. Von dieſen
wird man in ganz Scythien kaum hundert
antreffen. Die Krimli, Orakogli und Oruͤm-
betogli ſind die drey vornehmſten. Von den
zweyen letztern will ich weiter unten handeln.
Die Krimer theilen ſich in zwo Linien ein, die
da ſind, die Skirini und die Mirßa. Ob-
gleich beyde von einem Stamme herkommen:
ſo wird dennoch die erſtere fuͤr edler gehalten,
weil ihr das Recht uͤbertragen iſt, einen Chan
durch Mehrheit der Stimmen zu waͤhlen;
gleichwie die Wahl eines Kaiſers in Deutſch-
land den Kurfuͤrſten uͤbergeben iſt. Weil ihr
Geſchlecht ſich ſehr weit in der Krim ausge-
breitet hat: ſo beſtellet der Chan vier Aelte-
ſten, die uͤber die andern geſetzet ſind. Dieſe
haben allein die Gewalt, einen Chan zu er-
waͤhlen und zu beſtaͤtigen, Rechtsſachen zu
entſcheiden, und Regierungsgeſchaͤffte zu ver-
walten: und dieſe ihre Gewalt iſt ſo groß,
daß ohne ihre Zuſtimmung ein Chan, wann
er ſchon erwaͤhlet iſt, nicht angenommen wer-
den, noch die geringſte Handlung einer koͤnig-
lichen Gewalt ausuͤben kann. Das einzige,
was er in dieſem Falle zu thun vermoͤgend iſt,
beſtehet darinnen, daß er die widerſtrebenden
und widerſpaͤnſtigen Skirini abſetzet, und an-
dere an ihre Stelle einſetzet: die aber doch
ſelten den Verhandlungen ihrer Vorweſer wi-
derſprechen, weil ſie von eben demſelben
Stamme und Hauſe ſind. Vor dieſem, und
ſo lange ſie ihre Freyheit behielten, erwaͤhleten
ſie nach dem Tode oder der Verjagung eines
Chans einen von deſſen Soͤhnen oder Bruͤdern
(iedoch allezeit mit Beybehaltung des dſchin-
gjißchaniſchen Hauſes), und beſtaͤtigten denſel-
ben mit ſonderbaren Feierlichkeiten. Nachdem
ſie aber den Tuͤrken unterwuͤrfig geworden:
ſo ſind ſie itzo genoͤthiget, entweder die Beſtaͤ-
tigung eines von ihnen erwaͤhlten Chans bey
dem osmaniſchen Hofe auszuwirken; oder
einen, der ihnen von da aus zugeſchicket wird,
anzunehmen. Die Feierlichkeiten bey ihrer
Beſtaͤtigung des Chans ſind ſehr ſonderbar.
Sie haben ein altes und viereckiges Stuͤck
Teppich, das, wie ſie glauben, von Dſchin-
gjißchan ſelbſt zu dieſem Gebrauche gewidmet
worden, und nunmehr durch die Laͤnge der
Zeit meiſtens verzehret und vermodert iſt.
In die Mitte deſſelben laſſen ſie den neuer-
waͤhlten Chan ſich niederſetzen, dabey ſie alle
mit entbloͤßetem Haupte, ſo ſtark als ſie nur
koͤnnen, ausrufen: Kop jaſcha *! oder nach
unſerer Art zu reden; Lang lebe der Chan!
Hierauf faſſen die vier aͤlteſten Skirini den
Teppich bey ſeinen vier Zipfeln an, heben den
Chan damit in die Hoͤhe, und rufen ihn zu-
gleich zum Chan aller Tatarn aus. Die uͤbri-
gen Mirßen hatten ehedem ebenfals große
Guͤter: ſie ſind aber itzo, wenige ausgenom-
men, alleſamt ausgerottet. Denn unter der
Regierung des tuͤrkiſchen Kaiſers Selims des
II wurden alle die Mirßen (ausgenommen
die Skirini) gegen ihren Chan Mengjili Gji-
raj aufruͤhriſch und ſtießen ihn vom Throne:
iedoch auf Fuͤrbitte der Skirini nahmen ſie
ihn wieder an und erkenneten ihn fuͤr ihren
Chan.
H. 895.
J. C. 1490.
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